3050 Textil- und Bekleidungs-Industrie. H. & F. Wihard Aktiengesellschaft in Liebau i. Schl., Landeshuter Str. 34. Gegründet: 16./11. 1920; eingetr. 9./3. 1921. Die offene Handelsges. H. u. F. Wihard bestand seit 1857, dann seit 1920 A.-G. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck: Übernahme und Fortführung der unter der Firma H. & F. Wihard in Liebau betriebenen Flachsgarnspinnerei und Leinenweberei, sowie die Verarbeitung von Spinn. stoffen aller Art und der Verkauf der daraus hergestellten Erzeugnisse. Zu den Fabriken, die sich in Liebau i. Schl. u. in Dörnhau i. Schl. befinden, bestehend aus einer Flachs- u. Werggarnspinnerei, zweier mechan. Webereien, wovon eine gepachtet ist, einer Mangel u. einer Flachsaufbereit.-Anstalt, gehören 16 Wohnh. für Direktoren, Angestellte u. Arbeiter, 1 Magazingeb., 1 Kinderheim sowie 1 Verwalt.-Geb. mit Lager- u. Versandräumen. In den Werken sind vorhanden: 9676 Flachs- u. Werggarnspindeln, 254 Leinen- u. Schaftsmasch.- Webstühle, rund. 250 Vorbereit.- u. sonst. Hilfsmaschinen. Ferner besitzt die Ges. eigene Schlosser-, Tischler- bezw. Reparaturwerkstätten. Die Fabriken sind fast ausschl. mit eig. Kraft-, Licht- u. Heizanlagen ausgerüstet. Sie umfassen 5 Dampfkessel mit 496 am Heiz- fläche, 3 Dampfmaschinen mit 950 PS, 1 Drehstromgenerator bezw. Dynamo, 1 Gleich- stromdynamo, 154 Webstuhlmotoren, 23 Motoren für Weberei-Vorbereit.-Masch., 6 Motoren für Heizungs- u. Luftbefeuchtungszwecke der Weberei u. 19 Motoren der Spinnerei für Heizungszwecke. Die Ges. verarbeitet Strohflachs zu spinnfäh. Faser; sie erzeugt nach- gesponnenes Werggarn in den Nrn. 6–30, in nachgesponnenen Leinengarnen die Nrn. 20 bis 100. In der Leinenweberei werden Reinleinen, Halbleinen u. Mischgewebe in den Breiten von 40–340 em aus rohen, gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll-, Jute- u. Mischgarnen hergestellt. Angest. u. Arb. bei Vollbetrieb rund 800. – Die Ges. ist Mit- glied des Verbandes Schles. u. Sächs. Leinengarnspinner e. V., Breslau, u. des Verbandes deutscher Leinenspinnwebereien e. V. in Freiburg i. Schl. sowie der Leinengarnvertriebsges. m. b. H., Berlin. = Kapital: RM. 1 500 000 in 30 000 St.-Akt. zu RM. 50. Urspr. M. 2 250 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht 1921 um M. 1 250 000 in 1250 St.-Akt. Erhöht 1922 um M. 3 500 000 in 1500 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1922 um M. 5 Mill. in 5000 St.-Akt. àa M. 1000. Abermalige Erhöhung lt. G.-V. v. 30./5. 1923 um M. 10 Mill. in 8000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die bisher. Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. umgewandelt. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 26./9. 1923 um M. 10 Mill. in St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./12. 1924 unter Rückkauf der 2000 Vorz.-Akt. mithin von M. 30 Mill. auf RM. 1 500 000 derart, dass der Nennwert der 3000 St.- Akt. von M. 1000 auf RM. 50 umgewertet wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1. Halbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze ¼0 des A.-K.) 4 % Div. an Akt., eventl. besond. Rückl. bzw. Abschr., dann 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Unbebaute Grundst. 17 800, Geb. 266 112, Masch. 472 567, Fuhrpark u. Utensil. 3840, Eff. u. Beteil. 1, Kassa 8010, Wechsel u. Schecks 4125, Debit. 365 037, Bestände 1 049 147, (Avale 20 405). – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 360 000, eigene Akzepte 228 318, noch nicht erhob. Div. für 1924 89, Kredit. 88 623, Reingewinn 9610, (Avale 20 405). Sa. RM. 2 186 641. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Anlagen 65 232, do. auf Debit. 16 187, Reingewinn 9610. – Kredit: Vortrag aus 1924 2971, Gewinn nach Abzug sämtl. Betriebs- u. Handlungsunk. 88 059. Sa. RM. 91 030. Kurs Ende 1924–1925: In Berlin: 3.40, 27 %. In Breslau: 3.4, 29 %. Eingeführt in Berlin u. Breslau im J. 1924. Dividenden: 1920/2 1–1922/23: 15, 25, 0 %. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. 1924–1925: 6, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Heinr. Richter. Prokuristen: Dir. Bruno Schirrmacher, Dr. jur. Helmut Struck, Heinrich Herrmann, Louis Hilf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Gustav Ratjen, Berlin; Stellv. General-Dir. Otto Wiegels, Frei- burg i. Schl.; Bankier Dr. Eduard von Eichborn, Breslau; Dir. Hans Kipke, Wüstewaltersdorf; Hauptm. a. D. Georg Liebeneiner, B.-Schlachtensee; Rittm. a. D. Heinrich von Schlittgen, Wohlau; Konsul Dr. jur. Heinrich von Stein, Köln; Fabrikbes. Gottfried Websky, Wüste- waltersdorf; vom Betriebsrat: Josef Ettrich, Josef Albrecht. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück, Schickler & Co.; Breslau: Eichborn & Co.; Köln: J. H. Wollwaarenfabrik „Mercur“ in Liegnitz, Bahnhofstrasse. (Börsenname: Mercur Wollwaren.) Gegründet: 28./4. 1897. Gründung s. J ahrg. 1901/1902. Zweigniederlassung in Leobschüt- unter der Firma „M. Teichmann, Filiale der Wollwaarenfabrik Mercur“ A.-G. Zweck: Wollwarenfabrikation (hauptsächl. Herstellung von wollenen Fantasieartikeln), insbes. Erwerb u. Betrieb der der Firma Beer & Co. in Liegnitz gehörigen Wollwarenfabrik.