Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. die Firmenbezeichnung „Byk-Guldenwerke Chemische Fabrik Aktiengesellschaf Sitz von Piesteritz nach Berlin verlegt. Zweigniederlass. in Hamburg. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Extraktions- u. Destillationsprodukten aller Betrieb von chemischen Fabriken, deren Erzeugnisse auf keine bestimmte Richtung der chemischen Wissenschaft u. Technik beschränkt zu sein brauchen, sowie die Beteilig. an ähnlichen Unternehm. Die Betriebe der Ges. sind folgende: Werk I, Oranienburg bei Berlin, Chemische Fabrik, in welcher hergestellt werden: Chemische Produkte für die Pharmazie, Textil- u. Lederindustrie, Landwirtschaft u. Photographie. Der Fabrikkomplex umfasst eine Grundfläche von 42 533 qm, wovon bebaut etwa 13 000 qm einschliessl. Beamtenhäuser. Es werden betrieben: 4 Dampfkessel, 1 Dampfmasch., 53 Elektromotoren. Werk II, Oranien- burg, Fabrik photographischer Papiere, mit einem Grundbesitz von 61 746 qm, wovon etwa 4000 qm mit Fabrikgebäuden u. 566 am mit Beamtenwohnhäusern bebaut sind. Es werden betrieben: 2 Dampfkessel, 1 Dampfmasch., 20 Elektromotoren. Werk III, Piesteritz b. Witten- berg a. E., Extraktions- u. Destillationsanlage. Der Grundbesitz umfasst 56 068 qm, wovon etwa 8000 qm mit Fabrikgebäuden bebaut sind und 1115 qm mit Wohngebäuden. Vor- handen sind: 5 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit zugehörigen Dynamos, 11 Elektromotoren. Werk IV, Apollensdorf, in nächster Nähe des Piesteritzer Werks gelegen. Es enthält die Destillationsanlagen für Holz- u. Steinkohlenteere, Öle und ähnliche Materialien. Der Grundbesitz umfasst 106 424 qm, von denen bebaut sind 2850 qm einschl. einem Wohn- gebäude. Vorhanden sind: 3 Dampfkessel, 1 Dampfmasch. mit zugehörigem Dynamo, 6 Elektromotoren. Werk V, Niederstriegis i. S., wo das im Februar 1921 übern. Fabrik- u. Handelsgeschäft der Firma Knab & Lindenhayn weitergeführt wird. Hergestellt werden neben pharmazeut. Produkten hauptsächl. organische Säuren, deren Salze u. Verbindungen sowie Lösungsmittel zur Verwendung in der Leder-, Textil-, Lack- u. Genussmittelindustrie. Das Werk umfasst einen Grundbesitz von 131 740 qm, wovon bebaut sind 7256 qm einschl. 6 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Vorhanden sind 4 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit elektr. Generatoren von 625 KW, 17 Elektromotoren, 1 Wasserturbine von 125 PS, die ausserdem einen Generator von 50 KW Leistung betreibt. Kapital: RM. 3 335 000 in 166 500 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. zu je RM. 20. Urspr. M. 1 Mill. u. nach mehrfachen Wandl. (s. Jahrg. 1922/23) seit Aug. 1921 M. 28.5 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./6. 1922 um M. 32 500 000 in 31 500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000, letzt. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 1 fach. St.-Recht u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 106 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1923 um M. 60 Mill. in 60 000 St.-Akt. à M. 1000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1923 um M. 30 Mill. in 30 000 St.-Akt. à M. 1000, übern. von einem Konsort. unter Führung der Darm- städter u. Nationalbank, als Schutz-Aktien bis auf weiteres zur Verf. der Ges. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 151 Mill. nach Einzieh. von M. 39 Mill. Vorrats-Akt., also von M. 112 Mill. auf RM. 3 335 000 (St.-Akt. 100: 3, Vorz.-Akt. 200: 1) in 166 500 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., (Gr. ¼o des A.-K., dann 6 % Div. an Vorz-Akt. hierauf Nachzahl., event. rückständ. Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt. 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Vergüt. an Angestellte sowie event. Beiträge zum Pens.-F., Rest zur Verfüg. der G.-V. Die Tant. des Vorst. u. der Beamten kann über Handl.-Unk.-K. verbucht werden. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundst. 748 173, Geb. einschl. Zugänge 935 000, Masch. u. Apparate einschl. Zugänge 786 000, Anschlussgl., Fuhrpark, Eisenbahnw., Auslade- vorricht. 120 000, Patente 1, Utensil. 1, Kontoreinricht. 1, Vorräte: Rohmaterial., Halb- u. Ganzfabrik. 1 604 629, Kassa 2845, Wechsel 48 389, Eff. 1, Beteilig. 30 001, Hyp. 5000 (Avale 110 100), Debit. 1 197 520. – Passiva: A.-K. 3 335 000, R.-F. 382 095, Hyp. 12 718, Div.-Rück- stände 5100 (Avale 110 100), Kredit. 1 679 419, Gewinn 63 230. Sa. RM. 5 477 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 1 098 187, Abschr. 137 495, Gewinn 63 230 (davon: Div. an Vorz.-Akt. 300. Vortrag 62 930). – Kredit: Vortrag aus 1924 14 282, Bruttoertrag 1 284 631, Sa. RM. 1 298 913. Kurs Ende 1920–1925: 372.75, 530, 4150, 4, 2.8, 34 %. Eingeführt in Berlin im April 1920. St.-Akt. Nr. 90 001–111 000 u. 156 001–166 500 zu je RM. 20 im Aug. 1925 an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912 13–1922/23: 0, 0, 10, 14, 14, 14, 10, 12, 12, 25, 0 %. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. 1924– 1925: 5, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur J. Bloemendal, Dr. Georg Albert Becker, Friedrich Ulrich. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Hagen, Berlin; Stellv. Bankier Siegmund Boden- heimer, Berlin; Geh. Komm.-Rat Dr. Franz Bamberger, Mainz; Dir. Felix Thierfelder, Leipzig; Bankier Louis Hagen, Bank-Dir. Dr. Wilh. Freund, Berlin; Ernst Gulden, Leipzig; Rittergutsbes. Dr. Hans Lindenhayn, Otzdorf b. N iederstriegis i. S.; Dir. Paul Gulden, Brösa; Graf Kraft Henckel von Donnersmarck, Schloss Repten; vom Betriebsrat: Wilhelm Schulz, Willy Stresow. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank; Berlin: Hagen & Co.; Leipzig: Deutsche Bank.