3130 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Chemische Werke A.-G. in Linden bei Hannover. Dieser wurde die vorher Anerbe Chemische Fabrik Oschersleben, vorm. A. Brückmann, überlassen. 1920 wurden die Aktien der G. Neukranz A.-G. für chemische Produkte in Salzwedel erworben. Fabriken in Reins- dorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Haltern u. Sinsen bei Recklinghausen in Westf. Die Ges. stellt insbes. her: Sprengstoffe u. Pulver für Bergwerke, sonstige industrielle, forst- u. landwirtschaftliche Zwecke, für Heer und Marme, Sprengkapseln, chem. Produkte (Schwefel- säure, Salzsäure, Salpetersäure, Sulfat, Bisulfat, Glycerin u. a.) Collodiumwolle, Celluloid. 1922 beschäftigte die Ges. 3800 Beamte, Arbeiter u. Arbeiterinnen. Kapital: RM. 5 Mill. in 25 000 Aktien à RM. 200. Urspr. M. 1.2 Mill., erhöht 1894 um M. 800 000. 1901 Erhöh. um M. 1 Mill. Nochmals erhöht 1912 um M. 1 Mill. Nochmalige Erhöh. 1914 um M. 2 Mill., dann erhöht 1915 um M. 4 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./4. 1922 um M. 15 Mill. in 15 000 Aktien à M. 1000 mit halber Div.-Ber für 1922, M. 10 Mill. übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank) zu 100 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 vom Mai bis 9./6. 1922 zu 100 %. Die weiteren M. 5 Mill. Aktien sind an die Ges. für chemische Forschung u. Verwaltung zu 200 % begeben worden. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 25 Mill. auf RM. 5 Mill. (5: 1) in 25 000 Akt. zu RM. 200. Anleihen: 1920 M. 10 Mill. in 4½ % Obl.; 1922 M. 15 Mill. in 5 % Obl. Im Umlauf Ende Januar 1926 von Anl. 1920 nom. M. 8 712 000, von Anl. 1922 nom. M. 13 222 000. Ge- setzl. Aufwertungsbetrag Anl. 1920 RM. 7.30 u. Anl. 1922 RM. 2.38 für je nom. M. 1000. Beide Anleihen sind zur Rückzahl. zum 2./1. 1925 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., v. Rest 5 % an A.-R. (jedes Mitgl. erhält M. 2000 fest. Vergüt.), Tant. an Vorst., das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundst. 918 381, Geb. u. Einricht. 4 208 100, Vorräte 4 542 019, Kasse- u. Wechselbestände 73 443, Wertpap. 221 007, Aussenstände 3 514 356, (Avale 65 000). – Passiva: A.-K. 5 000 000, Rückl. 3 000 000, Anleihe 97 698, Div. 2088, Verpflicht. 4 621 154, Gewinn 756 366, (Avale 65 000). Sa. RM. 13 477 307. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: General-Unk. 1 713 430, Abschr. 345 965, Minderbe- wertung von Wertp. 5678, Reingewinn 756 366 (davon: Tant. 83 831, Div. 500 000, Vortrag 172 534). – Kredit: Gewinn-Vortrag 78 047, Fabrikationsgewinn 2 538 286, Hendelsertrag 75 615, Zinsen u. Div. 129 492. Sa. RM. 2 821 441. Dividenden 1913–1925: 25, 25, 25, 25, 25, 25, 5, 15, 25, 200, 0, 10, Vorstand: Wilh. Landmann, Dr. Max Matthias. Aufsichtsrat: Vors. Hugo von Gahlen, Düsseldorf; Gen.-Dir. Dr. Max Bielefeldt, Hannover; Eugen von Waldthausen, Essen; Gen.-Dir. Bergrat Eugen Kleine, Gen.-Dir. Dr.-Ing. Alb. Vögler, Dortmund; Gen.-Dir. Oberbergrat v. Velsen, Herne; Gen.-Dir. Dr. Max Heinhold, Eisleben; Dir. Ernst Poensgen. Gen.-Dir. Heinrich Bierwes, Düsseldorf; Gen.-Dir. Dr. Berckemeyer, Gen.-Dir. Dr. Middendorf, Berlin; vom Betriebsrat: Paul Bode, Adolf Vater, Piesteritz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Essen: Deutsche Bank; Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Beueler Chemikalienwerk, At Ü% Beuel, Johannesstr. 13. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 23./10. 1924 das Konkursverfahren eröffnet Verwalter: Rechtsanw. Henry, Bonn. Gläubiger u. Aktionäre gehen vollständig leer aus. Lt. Bekanntm. v. Okt. 1925 ist die Firma erloschen. Letzte Aufnahme der Ges. s. Jahrg. 1924/25 I. H. Stodiek & Co., Akt.-Ges. in Bielefeld. Zimmerstr. 5. Gegründet: 22./5. 1902 mit Wirkung ab 1./11. 1901; eingetr. am 7./8. 1902. Übernahme der Kommandit-Ges. H. Stodiek & Co. für M. 1 181 996; Gründung s. dieses Handb. 1913/14. Zweck: Fortführung der unter der Firma H. Stodiek & Co. in Bielefeld betriebenen Fabrik von Kunstdünger, Schwefel- u. Salpetersäure. Die Grundstücke der Schwefelsäure- fabrik in Löhne i. W. umfassen ein Areal von 1 ha 30 a 85 qm, wovon ca. 6532 am bebaut sind. 1905 wurde eine Düngerfabrik in Kaarst bei Neuss mit M. 230 000 Kostenaufwand errichtet u. Anfang 1906 in Betrieb genommen. Das Areal in Kaarst umfasst 4 ha 58 a 7 am, wovon ca. 4530 am bebaut sind. Grösse der Bielefelder Grundstücke, welche nicht mit zur Fabrikation dienen, 4 a 48 qm. Sämtl. Grundstücke sind frei von Hypoth. 1905 Anlegung eines Eisenbahn-Anschlussgeleises. Die Baulichkeiten der Ges. bestehen in der Hauptsache aus folgenden, meist massiven Gebäuden: a) in Löhne: Schwefelsäurefabrik, Kesselhaus, Kiesöfenhaus, Düngerfabrik u. zwei Arbeiterkasernen; b) in Kaarst: Kontorgebäude, Fabrik- gebäude u. eine Arbeiterkaserne. – Für die Schwefelsäurefabrik in Löhne sind ausser einem Dampfkessel eine Luftpumpe u. verschiedene Apparate, u. für die beiden Düngerfabriken in Löhne u. Kaarst Mühlen, Steinbrecher, Aufschliessmasch., Desintegratoren, Zerkleinerungs-, Sieb- u. Mischmaschinen, Hängebahnen u. Lokomobilen in Betrieb. In den beiden Fabriken in Löhne u. Kaarst werden insbes. hergestellt: Aufgeschlossener Guano, Superphosphate,