3150 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest ete. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Tinten u. verwandten Artikeln, von pharmazeutischen Erzeugnissen und Genussmitteln. Kapital: RM. 1 040 000 in 2600 Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 1 Mill., dazu lt. G.-V. v. 29./6. 1920 M. 1 500 000, begeben zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./7. 1921 um M. 1 Mill., angebot. den alten Aktion. 5: 1 zu 100 %. Lt. G.-V. v. 15./7. 1922 Erhöh. des A.-K. um M. 2 Mill., je zur Hälfte zu 100 % u. 125 % ausgegeb. Lt. G.-V. v. 23./9. 1923 erhöht auf M. 22 Mill. durch Ausgabe von 16 500 Akt. zu M. 1000, den Aktion. im Verh. 1: 3 zu 120 % angeb. Die G.-V. v. 7./7. 1923 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 5 Mill., davon M. 2 200 000 den Aktion. im Verh. 10: 1 zu 10 000 % angebot. u. die restl. M. 2 800 000 der Verwalt. zur Verfüg. gestellt. Lt. G.-V. v. 27./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 27 Mill. auf RM. 1 040 000 in 26 000 Akt. zu RM. 40. Die G.-V. v. 20./5. 1925 beschloss Einziehung der Akt. zu RM. 40 und Ausgabe neuer Akt. zu RM. 400 beschliessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Kassa 3723, Guth. bei Banken u. Postscheck 10 449, Schecks 2836, Wechsel 4934, Buchford. 314 004, Hyp. 2174, Wertp. 305, Waren 315 496, Beteilig. 239 702, Masch. 41 000, Fabrikeinricht. u. Geräte 49 000, Kontoreinricht. 11 200, Grundst. u. Geb. 407 900. – Passiva: A.-K. 1 040 000, Buchschulden 170 030, Darlehns- gläubiger 74 505, Hyp. 9124, Rückl. 25 414, Reinge winn 83 650. Sa. RM. 1 402 725. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 397 470, Abschreib. 25 185, Reingewinn 83 650. Sa. RM. 506 307. – Kredit: Überschuss aus der Waren- u. Zs.-Rechn. RM. 506 307. Dividenden 1913–1925: 6, 7, 8, 10, 10, 8, 14, 15, 15, 60, 0, 4, 6 %. Ausserdem für 1916 u. 1917 je M. 50 Bonus verteilt. „ Direktion: Emil Rudeloff. Aufsichtsrat: Vors. Mühlenbes. Cl. Huefnagels, Hüthum; Stellv.: Dipl.-Ing. Karl von Gimborn, Dr. Aug. von Gimborn, Hüthum; Justizrat Florenz Dane, Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Emmerich: Deutsche Bank, A. Schaffhaus. Bankverein Fil. Th. Goldschmidt Akt.-Ges. in Essen, Heilermannstr. 15. Gegründet: 7./6. 1911 mit Wirkung ab 1./1. 1911; eingetragen 8./7. 1911. Gründer siehe dieses Handbuch 1921/22 I. Zweigniederlassung in Mannheim-Rheinau u. Berlin. Zweck: Übernahme, Fortführung u. Ausgestaltung der unter der Firma Th. Goldschmidt in Essen betriebenen chemischen Fabrik u. Zinnhütte; diese wurde 1847 in Berlin gegründet u. befasste sich urspr. mit der Herstellung von Chemikalien für die Kattun- druckerei, vornehmlich von Zinnpräparaten. In den Jahren, 1889–1891 erfolgte die Verlegung des Werkes nach Essen. Die Anlagen der Ges. befinden sich in Essen, Mannheim-Rheinau u. Gernsheim. Der Besitz in Essen hat eine Grösse von 43 700 qm. Das Fabrikgelände in Gernsheim umfasst 83 000 qm u. das Grundstück in Mannheim-Rheinau 395 300 qm, sodass im ganzen 522 000 qm zur Verfügung stehen, von denen 253 130 am mit Werkanlagen bebaut sind. Hiervon entfallen auf Betriebsgebäude, Werkstätten, Masch., Kesselhäuser u. Eisenbahnanlagen 249 130 qm, auf Büros u Laboratorien 4000 qm. Es sind 89 Beamten- u. Arb.-Häuser vorhanden. Die Werke besitzen sämtl. Bahnanschluss, die in Gernsheim u. Mannheim- Rheinau ausserdem Verladeanlagen unmittelbar am Rhein. Die Länge der Normalspurgleise beträgt 9 km, die der Schmalspurgleise 6 km. Für den Transport von Säuren, Kohlen usw. sind 35 normalspurige Eisenbahnwagen vorhanden, ausserdem laufen innerhalb der Betriebe 12 normalspurige u. 150 schmalspurige Wagen. Die Heizfläche der Dampfkessel beträgt 2000 qm, für den Kraftbedarf der Fabriken sind 1570 Kw angeschlossen. Das Essener Werk umfasst eine Zinnhütte, eine chemische Fabrik u. eine Abteil. zur Herstell. aluminothermischer Erzeugnisse. In der Zinnhütte werden Erze u. and. zinnhal- tige Rohstoffe ausgeschmolzen u. daraus Zinn gewonnen. In der chemischen Fabrik wird die Entzinnung von Weissblechabfällen u. alten Weissblechbüchsen betrieben. Eisenschrott u. Chlorzinn sind die Enderzeugnisse der Entzinnung. Die aluminothermische Abteil. er- zeugt reine kohlefreie Metalle, wie Chrom, Mangan, Ferrotitan, Ferromolybdän, Ferrovanadin u. a., sowie die bekannte Erwärmungsmasse Marke „Thermité zur Ausführ. der alumino- thermischen, sog. Goldschmidt'schen Verfahren sowie das U. L. M. Marke Thermit. In der Fabrik Gernsheim u. dem Rheinauer Werke werden Mineralsäuren, Sulfat, Schwefelnatrium, Antichlor, Chlorbarium u. verwandte Produkte erzeugt. Die Ges. besitzt eine Reihe wertvoller Patente, ist in ihren Erträgnissen aber nicht von einzelnen Patenten abhängig. Die Ges. beschäftigt in ihren Werken etwa 900 Arb. u. 280 Beamte. Um eine organisatorisch von dem Fabrikationsgeschäft getrennte Verwaltungsstelle für ihre Beteilig. zu schaffen. hat die Ges. im Juli 1921 die Th. Goldschmidt Kommanditgesellschaft gegründet, an welcher sie mit einer volleingezahlten Einlage von RM. 7 800 000 beteiligt ist. Die persönl. baftenden Gesellschafter sind die Herren Dr. Theo Goldschmidt u. Dr. Bernhard Gold- schmidt, Essen. Die Ges. hat gemäss Vertrag massgeblichen Einfluss auf die Geschäftsführ. der Kommanditges. Das Erträgnis dieser fliesst bis auf einen kleinen Teil an die Mutterges. Ferner besitzt die Th. Goldschmidt A.-G. sämtliche Anteile der Elektrothermit G. m. b. H., Berlin. Die Th. Goldschmidt Kommanditgesellschaft besitzt in der Hauptsache folgende