3156 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Gebiet der künstlichen organischen Farbstoffe: Anilin-, Alizarin-, Naphthol-, Resorzin-, Gallussäure-Farbstoffe u. synthetischen Indigo, einschl. sämtl. Hilfs- u. Zwischenprodukte sowie die Fabrikate der Säure-, Soda- u. Chlorindustrie: Schwefelsäure, Schwefelsäure- anhydrid, Salzsäure u. Soda, Salpetersäure, flüssiges Chlor, synthetisches Ammoniak usw. Im Jan. 1926 wurde das Motalin, ein klopffreier Betriebsstoff für Automobilmotoren heraus- gebracht. Das Produkt wird durch die Deutsche Gasolin-Akt.-Ges., Berlin, den Verbrauchern abgegeben. In den Betrieben zu Ludwigshafen a. Rh. u. Oppau (einschliesslich Gipswerk Neckarzimmern) werden beschäftigt: 16 347 Arbeiter, 3487 Meister u. Aufseher, 332 Chemiker, 700 Ingenieure u. Techniker u. 2930 kaufm. Beamte. Der Grundbesitz umfasst ein Terrain von 897 ha, davon überbaut 84,5 ha. Im Jahre 1921 wurde das Werk Oppau von einer schweren Explosion heimgesucht, wodurch dieses zum grössten Teil zerstört wurde. Der wWiederaufbau des Werkes ging rasch von statten u. bereits im Dez. 1921 konnte die Ammoniakfabrik wieder in Betrieb gesetzt werden. Durch die Fusion vom Nov. 1925 mit den obengenannten 5 Gesellschaften kam die Ges. in Besitz folgender Werke: Werk X.-G. für Anilin-Fabrikation (Agfa) in Berlin: Hauptprodukte sind: Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation, Anilin- u. Azofarbstoffe, Schwefelfarb- stoffe, photographische Produkte (Entwickler, Chemikalien, Trockenplatten, Films), insbes. für Kinematographie, Kunstseide, pharmazeutische Präparate, synthetische Riechstoffe, Düngemittel. Die Fabrik hat an Grundbes. in Wolfen b. Bitterfeld u. umlieg. Gemeinden, B.-Treptow, B.-Lichtenberg, Wernsdorf a. Krossinsee, Königsthal (Kieckemal) bei Friedrichs- hagen, Storkow (Mark), Rheinau b. Mannheim, Tambach i. Th. u. Dessau insges. 878 ha. Davon sind Fabrikgelände einschliessl. Bauland 447 ha. Die Betriebe befinden sich in B.-Treptow, B.-Lichtenberg, Wolfen b. Bitterfeld (2 Fabriken) u. Werder a. Havel. Alle Gebäude sind massiv gebaut. Zum Betrieb dienen Dampfkessel einschl. Lokomotiven, ferner Dampfmotore u. Elektromotore von insges. über 58 175 PS, sowie eine grosse Anzahl sonstiger Masch. Der Eisenbahnpark des Werkes besteht z. Zt. aus 250 Vollbahngüter- wagen u. 14 Vollbahnlokomotiven. Den Bereich der Werkanlagen durchziehen 53 120 km Gleisanlagen. Zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände ist weiter Grundbesitz bei Wernsdorf an der Oberspree vorhanden. Das Werk beschäftigte Ende 1924 insges. 9528 Personen. wWerk Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. in Leverkusen: Hauptproduktionsgebiete: Anorganische Produkte (Schwefelsäure, Anhydrid, Salpetersäure, Salzsäure, Alkalien, Superphosphat, Lithopon etc.), ferner alle wichtigen Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation (Naphtylamin, Naphtol, Amidonaphtol, Sulfosäuren etc.), sämt- liche Alizarinfarbstoffe, Anilin- u. Azofarbstoffe, Küpenfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, Chrom- farbstoffe, Monochromfarbstoffe, Indanthren, Algol- u. Alizarinindigofarbstoffe, eine grosse Reihe bekannt pharmazeut. Produkte, wie Adalin, Aspirin, Helmitol, Heroin, Mesotan, Protargol, Veronal, Sajodin etc., Kräftigungsmittel (Somatose, Guajacose etc.), Cellit (Acetyl- cellulose), Photo-Chemikalien (Entwickler, Fixiersalz, Blitzlicht, Toner), Uspulun-Saatbeiz- mittel, eine Anzahl in der Landwirtsch. zur Vernicht. von tierischen u. pflanzlichen Schäd- lingen benutzter Präparate (Ustin, Venetan, Certan, Sokial, Solbar), Desinfektionsmittel (Caporit), veterinärärztliche Präparate (Istizin, Pulbit, Caporit-Spezialit., Allegan, Odylen, Protargolstäbchen, Tolid, Aricylb. – Vorhanden sind zahlreiche Arb.- u. Beamten-Wohn- häuser, sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Werksangehörigen, speziell in Leverkusen. – Der Gesamtgrundbesitz umfasst ein Terrain von 1150 ha, davon entfallen auf Fabrikgelände 430 ha, Arbeiter- u- Beamten-Kolonien 106 ha, landwirtschaftl. Grundst. 614 ha. Beschäftigt wurden Ende 1924 insges. 2155 Beamte u. 6244 Arbeiter. Werk Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst a. M.; Haupterzeugnisse sind: Azo-, Triphenylmethan-, Schwefel- u. Alizarin-Farbstoffe, synthe- tischer Indigo u. andere Küpenfarbstoffe einschl. aller Hilfs- u. Zwischenprodukte sowie die Produkte der Säure- u. Chlor-Industrie, wie Schwefelsäure, Schwefelsäureanhydrid, Salzsäure, Salpeter, Salpetersäure, Essigsäure, Azeton, Atznatron u. flüssiges Chlor, ferner pharmazeut. Produkte, wie insbes. Antipyrin, Pyramidon, Novocain, Suprarenin, Sajodin, Salvarsan, Tuberkulin u. alle Arten von Sera. Die Fabrikanlagen befinden sich in öchst a. M., in Gersthofen b. Augsburg u. in Knapsack b. Köln. Der Grundbesitz des Werkes beträgt 5 924 215 qm. Hiervon sind 529 701 am bebaut. Zum Betriebe dienen Dampfkessel einschl. Lokomotiven, ferner Dampfmotoren u. Elektromotoren, eine elektr. Kohlen-Transport-Anlage, sowie eine grössere Anzahl aller Arten sonst. Masch. Der Eisen- bahnpark des Werkes besteht aus 61 Lokomotiven u. 3134 Eisenbahn- u. Rollbahnwagen. Das Bereich der Werkanlagen durchziehen fast 22 km Vollgleis u. 90 km Rollbahngleis. Die Höchster Farbwerke beschäftigen zur Zeit rd. 14 615 Angestellte u. Arbeiter. Ferner sind etwa 1533 Beamten u. Arb.-Wohnh. vorhanden. werk Chemische Fabrik Griesheim Elektron in Eitterfeld: Haupt- produkte sind: Mineralsäuren u. Bichromate, Chlor u. Chlorprodukte, Atzalkalien, Phosphor, Pottasche, caust. Soda, Anilinprodukte, Farben, Leichtmetalle, Ferrolegierungen, Wasserstoff- gas, Sauerstoff, Schneid- u. Schweissapparate u. a. Werke in Bitterfeld, Rheinfelden u. ir Teutschenthal b. Halle a. S. Grundbesitz rd. 1457 ha, davon bebaut r1d. 411 ha. Zu dem Werk gehören umfangreiche Braunkohlenterrains zur Versorgung der Bitterfelder wWerke mit Braunkohlen. Beamte u. Arb. in allen Betrieben Ende 1922 ca. 15 649.