Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest ete. 3221 Kapital: RM. 400 000 in 2000 Akt. zu RM. 200. Urspr. M. 300 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 25./4. 1903 zwecks Tilg. der Unterbilanz von M. 97 862 um M. 200 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 1. Erhöht lt. G.-V. v. 2./3. 1917 um M. 900 000, begeben zu pari, dazu lt. G.-V. v. 17./4. 1920 noch M. 4 Mill., begeben zu 120 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./2. 1921 um M. 5 Mill., begeben zu 140 %. Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. auf RM. 400 000 (M. 5000 = RM. 200). Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1922: 1./11.–31./10.). Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib. auf Namen lautend, v. 1920. Ende 1923 noch M. 1 490 000 = RM. 27 000 aufgewertet im Umlauf. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundst. 182 808, Fabrikgeb. 366 766, Wohngeb. 88 776, Masch. 166 136, Fuhrpark 1, Büromobilien 1, Bibliothek 1, Eff. 3371, Kassa 1411, Postscheck 23 16, Debit. 280 583, Vorräte 428 072. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 100 000, Übergangs-K. 55 000, Fabrikerneuer.-F. 150 000, Obl. 18 140, Hyp. 24 860, Darlehen 297 259, Kredit. 468 208, Gewinn 6774. Sa. RM. 1 520 244. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 419 869, Abschr. 18 270, Gewinn 6774. – Kredit: Gewinnvortrag 6165, Bruttogewinn 438 749. Sa. RM. 444 915. Dividenden: 1912/13–1921/22: 12, 0, 12, ?, ?, ?, 8, 15, 15, 5 %; 1923 (14 Monate): 0 %. 1924–1925: ?, ? %. Direktion: Heinr. Conrad, Dr. Geors Go. I, Herm. Dörner. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Oscar Löw Beer, Frankf. a. M.; Felix Löw Beer, Wien; Geh. Hofrat Prof. Dr. Wilh. Salomon, Heidelberg; Bank-Dir. Hermhnn Ott, Worms; Rechtsanw. u. Notar Max Neuhaus, Frankfurt a. M. Zahlstelle: Ges.-Kasse. „ Verein chemischer Fabriken Akt.-Ges. in Zeitz. (Börsenname in Leipzig: Zeitzer chem. Fabriken.) Die G.-V. v. 17./7. 1926 sollte über Liqu. der Ges. beschliessen, da fast das gesamte A.-K. verloren ist. Lt. Bekanntm. v. 26 /6. 1926 machte ein Bankenkonsortium den Aktion. der Ges. ein Angebot auf Umtausch ihrer Akt. in solche der Saccharin-Fabrik vorm. Fahberg, List & Co. in Magdeburg-Südost. Auf je RM. 3000 Akt. der Ges. mit Div. ab 1./11. 1925 entfallen je RM. 300 Fahlberg-List-Akt. mit Div. ab 1./1. 1926. Das Angebot ist nur ver- bindlich, wenn die Auflös. der Ges. in der G.-V. v. 17./7. 1926 ohne Widerspruch be- schlossen wird u. wenn mind. RM. 5 Mill. Akt. der Ges. zum Umtausch eingereicht werden. Gegründet: 22./3. 1907 mit Wirkung ab 1./11. 1906; eingetr. 28./3. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Werke in Aue b. Zeitz, Cöthen, Rehmsdorf, Hettstedt u. Dodendorf. Zweck: Betrieb, Errichtung, Erwerb und Veräusserung chem. Fabriken u. verwandter Unternehm., sowie der Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zus. hang stehenden Geschäfte jeder Art, sowie Beteilig. an anderen Unternehm. gleicher oder verwandter Branchen. Die Gesamtanlagen umfassen folgende Einzelbetriebe: 1. Die Fabrik Rehmsdorf, unmittel- bar am Bahnhof der Strecke Zeitz-Altenburg, mit eig. Anschlussgleis. Eine Kleinbahn dient zur Bewegung der Rohstoffe u. Fertigfabrikate innerhalb der Fabrik. Die Fabrikation umfasst die Gewinnung pflanzlicher u. tierischer Ole sowie deren Raffination u. Weiterverarbeit., ausserdem die Herstell. von Stickstoffdünger. Die Rohfette werden auf Spezialfette für die verschied. Industrien weiter verarbeitet. Nach eig. Sonderverfahren werden Stearin u. Olein bester Qualität hergestellt. Neu angegliedert wurde die Herstell. von Kunstlederplatten für die Schuhindustrie. Das Werk liegt unmittelbar an der Kohlengrube Neuglück (Deutsche Erdöl-A.-G.) u. ist mit dieser durch elektr. Drahtseilbahn verbunden. 2. Die Fabrik Cöthen in Anhalt, am Bahnhof der Strecke Leipzig-Cöthen-Magdeburg u. Cöthen-Dessau, mit eig. Anschlussgleis. Werk A: Düngerfabrik – Superphosphat u. Mischdünger. Werk B: Schwefel- säurefabrik. 3. Die Fabrik Dodendorf, am Bahnhof der Strecke Magdeburg-Halberstadt-Thale, mit eig. Anschlussgleis. Werk A: Düngerfabrik – Superphosphat u. Mischdünger. Werk B: Schwefelsäurefabrik. 4. Die Fabrik Hettstedt, am Bahnhof der Strecke Berlin-Sanger- hausen-Cassel, zur Herstell. künstl. Düngemittel – Superphosphat u. Mischdünger. 5. Die Fabrik in Aue bei Zeitz, in welcher in der Hauptsache Stickstoffdünger erzeugt wird, sowie Superphosphat u. Mischdünger aller Art. Die Grundstücke, auf welchen sich die vor- ezeichneten Fabrikanl. befinden, umfassen ein Gesamtareal von 269 813 qm, wovon 138 504 qm bebaut sind. Die Ges. besitzt 21 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 69 Woh- nungen. Die Fabrikationseinricht. gestatten eine Jahresproduktion von mehr als 5 Mill. Ztr. Zur Dampferzeug. dienen 22 Dampfkessel mit 2725 qm Heizfläche. Die zum Betriebe erforderl. Kraft wird von 20 Betriebsmasch. mit 2750 PS geliefert, darunter 6 Gaskraft- masch. mit 650 PS, ferner 150 Elektromotoren mit 3500 PS, insgesamt 6860 PS. Ausser zahlreichen besonderen Apparaten sind im Betriebe: 37 Extrakteure von 285 cbm Fassungs- raum mit zugehörigen Destillations-, Raffinations- u. Kühlanlagen, 30 Mühlen u. Zerklei- nerungsanlagen verschiedenster Konstruktion, 18 Schwefelkiesöfen, 6 Bleikammern mit 11 376 cbhm Kammerraum, 3 Schwefelsäurekonzentrationen, 18 eig. Eisenbahnkesselwaggons für den Versand von Schwefelsäure. Jede Fabrik hat ein eig. Laboratorium. Alle Werke verfügen über eigene Reparaturwerkstätten zur Selbstherstellung u. Reparatur der nach eigenen Verfahren arbeitenden Maschinen, Apparate und Einrichtungen, sowie über Werkstätten für die in den Betrieben vorkommenden Schmiede-, Schlosser-, Kupfer- ―