3278 Papier-, Pappen- und Zellulose-Fabriken. Der Grundbesitz der Mannheimer Niederlassung umfasst einen Flächenraum von rund 7 124 ha 33 a 74 qm. Das Fabrikgrundstück ist ca. 500 000 qm gross, wovon ca. 200 000 qam- bebaut sind. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 6 Dampfmasch., 3 Dampfturbinen u. 4 Grossgasmasch. mit einer Gesamtleist. von ca. 16 000 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 48 Stück mit 8877 qm Heizfläche vorhanden. Das für die Gasmasch. erforderl. Gas wird- in eigener Generatorenanlage erzeugt. Mit der erzeugten elektr. Energie werden ca. 540 Elektro- motoren betrieben. Drei eigene Wasserwerke liefern aus weitverzweigtem Netz mit 76 Rohr- brunnen das erforderl. Wasser. Die Werksanlagen umfassen eine grosse Zentralreparatur- werkstätte, Metallgiesserei, Bleilöterei, Schreinerei, eigene Bauabteil. u. Chloranlage; zahl- reiche Magazine zum Lagern von fertigen Produkten, Rohstoffen u. Materialien umfassen einen Flächenraum von ca. 8023.53 qm. 21 Schwefelkiesöfen dienen zur Erzeug. der notwendigen schwefligen Säure. An Kochern sind insges. 28 Stück mit einem Fassungvermögen von ca. 4500 cbm. vorhanden. Das Werk besitzt 8 Langsiebmasch. u. 2 Papiermasch. Der Güterverkehr innerhalb des Werkes wird mit 8 Lokomotiven u. 315 Waggons auf einem 27 km langen Normalspurgleis bewältigt. Ausserdem dienen noch 4 km Schmalspurgleis dem Betriebe. 14 Dampfkräne u. 3 Verladebrücken, von denen 2 mit einer Länge von 120 bzw. 140 m zum Stapeln von Holz dienen, arbeiten am Quai u. auf den Lagerplätzen. Das Werk besitzt eine Anlage zur Gewinn. von Produkten aus der Ablauge sowie eine Spiritusfabrik. mit 8 Brennapparaten mit einer Produktionsfähigkeit von 4.5 Mill. Liter Spiritus jährlich, welcher aus der Ablauge erzeugt wird. Ausserdem besitzt die Ges. in Mannheim über 50 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Die Gesamtzahl der Arb. beträgt zurzeit etwa 2000, die der Beamten 160. Die Ges. hat Waldbesitz in Baden, Württemberg, Bayern, Deutsch-(sterreich u. der Tschechoslowakei. Dieser beträgt in Deutschland 2089.39 ha, in Deutsch-Östereich 19.54 ha u. in der Tschechoslowakei 1316.83 ha. Die Abteil. „Zellstofffabrik Waldhof in Tilsit“ arbeitet nach dem Bisulfitverfahren mit eig. Verbesserung. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 2 Dampfmasch. u. 2 Dampf. turbinen mit einer Gesamtleistung von 8400 PS geliefert. An Dampfkesseln sind 34 Stück mit 6146 qm Heizfläche vorhanden. Im Betrieb befinden sich 17 Kocher, 4 Langsieb- entwässerungsmasch. u. eine Bleichanlage mit 16 Holländern. Die 1916 erbaute Sulfltsprit- fabrik arbeitet nach der jetzt fertiggestellten Vergrösser. mit 4 Destillationsapparaten. Die Fabrik besitzt ferner eine eig. Reparaturwerkstatt mit Eisen- u. Metallgiesserei. Die Grundstücke haben eine Gesamtgrösse von 47 ha 65 a 40 qm, wovon 3.5 ha bebaut sind, u. welche von einem mehrere Kilometer langen Schienengleis u. einem ca. 8 km langen Schmalspurgleis durchzogen werden. Die Tilsiter Fabriken, von denen die erste Abteil. 1898, die zweite 1906 u. die dritte 1912 erbaut ist, liegen unterhalb der Stadt Tilsit am Memel- strome u. sind mit diesem Fluss durch einen Stichkanal in direktem Verkehr. Die Fabriken selbst sind massiv ausgeführt. Zu den Tilsiter Fabriken gehören 15 Beamten- u. Arb- Wohnhäuser. Die Beamtenzahl beträgt gegenwärtig 78, die Arbeiterzahl etwa 1600. Die Abteilung Zellstofffabrik Waldhof in Ragnit 0./Pr.“ arbeitet ebenfalls nach dem Bisulfitverfahren. Sie erzeugt den für den Betrieb erforderlichen Dampf in 8 Dampfkesseln mit 2500 qm Heizfläche und die nötige Kraft mittels 2 Turbinen mit einer Gesamtleistung von ca. 2500 Pferdekräften. Die Zellstofffabrik arbeitet mit 5 Kochern, 2 Zellstoffentwässe- rungsmasch. u. Bleichereieinrichtung. die Papierfabrik mit 2 Papiermasch. u. den not- wendigen Hilfsmasch. Das Werk besitzt eigene Wasserversorgung mit Tiefbrunnenanlagen. Spritfabrik u. Reparaturwerkstätte mit Eisen- u Metallgiesserei. Die Grundstücke umfassen 36 ha 11 a 52 qm, davon sind 3 ha, 37 a, 62 qm bebaut. Das am Memelstrom gelegene Fabrikgelände wird von einem 7½ km langen Schmalspurengleis durchzogen und ist mit der Eisenbahnstation Ragnit verbunden. Das Werk verfügt über 2 fahrbare Krane Die Zahl der Beamten beträgt gegenwärtig 41 und die der Arb. etwa 800. Die Ges. hat zur Vereinfach. der Geschäftsführ. die Fabrikbetriebe der Papyrus A.-G., Mannheim. der Coseler Cellulose- u. Papierfabriken A.-G., Berlin, u. der Papierfabrik Weissen- stein A.-G., Dillweissenstein, gepachtet. Die Pachtsummen sind in der jeweiligen Höhe der Abschreib. der betr. Ges. festgesetzt. Die Zellstofffabrik Waldhof hat den Aktion. der Ges. die mindestens gleiche Dividende gewährleistet, die auf die eig. Aktien verteilt wird. Ausserdem ist die Zellstofffabrik Waldhof an vier ausländ. Ges. mit zus. hfl. 247 000, nkr. 600 000 u. ckr. 250 000 beteiligt u besitzt ferner verschiedene kleine Beteilig, die im einzelnen Falle 50 % des betreff. Kap. nicht übersteigen, Die G.-V. v. 20./5. 1925 der Zell- stofffabrik Ragnit A.-G., Ragnit (Ostpr.), genehmigte die Übertrag des Vermögens dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation mit Wirk. ab 1./1. 1924 auf die Zellstofffabrik Waldhof derart, dass auf je nom. M. 3000 Ragnit-Akt. im Umtausch M. 1000 (jetzt RM. 100) Aktien der Waldhof-Ges. gewährt wurden. Gemäss G.-V. v. 11./5. 1926 wurde die Fusion mit der Niederbayerischen Cellulosenwerke A.-G. in Kehlheim perfekt. Die Fabrikationsumsätze betrugen: a) der Ges. Zellstoff 1922 125 900 t Papier 1922 16 832 t 1923 138 885 t 1923 18 087 t 1924 131 798 t 1924 13 266 t 1925 207 994 t 1925 24 707 t ――――