Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3595 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausg. 2 052 337, Verwalt. 115 072, Abschreib. 171 707, Rückstell. 355 317, Vortrag 90 855. – Kredit: Betriebseinnahmen 2 482 913, Geschäfts- haus 5794, Zs. 15 362, Gewinn auf verk. Dampfer 6220, Rückstell. auf Dampferneubau 275 000. Sa. RM. 2 785 291. Kurs Ende 1914–1920: 100.25*, –, 75, 126, –*, –, – %. Wurde in Hamburg notiert. Dividenden 1915–1925: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jan Molsen, Dr. P. Stubmann. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Senator L. Gruenwaldt, Senator Dr. Burchard, Senator Paul Hoffmann, Staatsrat Dr. Krönig, Henry Schaper, Dittmar Hurtzig, Max Leuteritz, Rob. Fritzel, A. Müller, P. Pischel, Otto Schneider. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, Deutsche Bank. Hamburg-Amerika Linie Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft in Hamburg, Ferdinandstr. 58/62 u. Alsterdamm 25. Gegründet: 27./5. 1847; eingetr. 15./7. 1847. Die Ges. besitzt zahlreiche Haupt- vertretungen, Passage- u. Frachtagenturen u. Schiffsfrachtenkontore an inländischen u. ausländischen Plätzen. Zweck: Betrieb einer Reederei sowie der Betrieb aller Geschäfte und Unternehmungen und die Beteiligung daran, sofern sie nach dem Ermessen des A.-R. und des Vorstandes den Interessen der Ges. dienen. Näheres über die Entwickelung der Hamburg-Amerika Linie, über den Erwerb und die Aufnahme anderer Dampfschiffahrts-Ges. siehe Jahrg. 1906/07 dieses Handbuches. Die Ges. unterhielt vor dem Weltkrieg 74 regelmässige Linien, u. die von ihren Schiffen ausgeführten Fahrten umspannten den ganzen Erdball. Ihre Flotte bestand März 1914 nach Neubauten, Hinzukauf u. Veräusserung von Dampfern aus 194 Ozeandampfern mit zus. 1307411 Brutto-Reg.-Tons u. 245 anderen Fahrzeugen mit 52 948 Brutto-Reg.-Tons (zus. also 439 Fahrzeugen mit 1 360 360 Brutto-Reg.-Tons). Durch den Versailler Friedensvertrag gingen der Ges. 178 Ozeandampfer mit zus. 1 235 357 Brutto-Reg.-Tons verloren, zugleich aber auch die nordamerikanische Organisation mit ihren wertvollen Kaianlagen in Hoboken u. ihrem Grundbesitz in New York. Als Entschädig. für diese Verluste erhielt die Ges. durch den Reederabfind.-Vertrag mit der Reichsregierung, der den Wiederaufbau nur eines Drittels der Flotte ermöglichen sollte, einen Betrag, von dem vertragsgemäss 90 % für Bauten auf deutschen Werften verwandt werden mussten. Im April 1926 war der Bestand der Flotte der Ges.: 75 Seeschiffe mit 415 242 Br.-R.-T., 5 Seebäderdampfer mit 6068 Br.-R-T., 13 Seeschlepper mit 3241 Br.-R.-T., 9 Flussschlepper mit 661 Br.-R.-T., 23 Barkassen mit 204 Br.-R.-T., 32 Seeleichter mit 18 205 Br.-R.-T., 26 Flussleichter mit 5893 Br.-R.-T., 19 Kasten- schuten mit 1141 Br.-R.-T., 9 offene Schutten mit 114 Br.-R.-T. u. 28 Fahrzeuge für be- sondere Zwecke mit 5785 Br.-R.-T., insges. 239 Fahrzeuge mit 456 554 Br.-R.-T. Die Ges. beschäftigte am 31./12. 1925 in ihrem Hauptbetriebe 704 Angestellte u. 110 Wochenlöhner u. Boten; in ihren beiden Tochterges. Kai- u. Hafenbetrieb der H.-A.-L. G. m. b. H. u. Techn. Betrieb der H.-A.-L. G. m. b. H. 354 Angestellte u. 2397 Wochenlöhner, Boten u. sonst. Arbeiter. An Bord waren tätig: 348 Kapitäne u. Offiziere, 327 Ingenieure, 187 Verwalt.- Personal u. 4238 Mannschaften, insges. 5100 Personen. In den auswärtigen Filialen, Reise- büros, Schiffsfrachtenkontoren wurden insges. 263 Angestellte beschäftigt. Im Jahre 1920 wurde mit dem Amerikaner Harriman ein Schiffahrtsabkommen über die Aufnahme eines gemeinsamen Übersee-Dienstes getroffen. Der Vertrag mit der Harrimangruppe umfasst alle von der Hamburg-Amerika-Linie vor dem Kriege betriebenen Fahrten – ausser derjenigen nach dem fernen Osten, bezügl. welcher schon Vereinbarungen mit engl. Reedereien Alfred Holt & Co., Liverpool, u. Ellermann & Buchnall Steamship Co. Ltd., London, getroffen waren –— u. erstreckt sich auf eine Dauer von 20 Jahren. Grund- sätzlich stellen die Parteien die erforderlichen Schiffe je zur Hälfte, wobei der Hamburg- Amerika-Linie nach Massgabe der Durchführung ihres Bauprogramms das Hineinwachsen in ihren Anteil gewährleistet ist. Die United American Lines, New York, in denen die Schiffahrtsinteressen der Harriman-Gruppe zusammengefasst sind, nehmen das gemeinsame Geschäft auf der amerikanischen Seite wahr, während die Hamburg-Amerika Linie die gesamte Abfertigungstätigkeit in Deutschland übernimmt. Die beiderseit. Unternehmungen wahren bei diesen Vereinbarungen die Unversehrtheit ihrer Identität und ihres nationalen charakters. Die Bestimmungen des Vertrages sind im übrigen so getroffen, dass sie der Fortführung freundschaftlicher Beziehungen zu anderen ausländischen Reedereien ebenso wie einer unter den heutigen Verhältnissen mehr denn je erwünschten Zusammenarbeit mit den übrigen deutschen Reedereien nicht im Wege stehen. Um den Wiederaufbau der Handelsflotte zu fördern, wurde 1916 von der Allg. Elektr.- Ges., Berlin, der Gutehoffnungshütte, Oberhausen u. der Hamburg-Amerika-Linie die Ham- burger Werft, u. 1918 die in wesentlich grösserem Rahmen aufgebaute Deutsche Werft A.-G., Hamburg, gegründet. Beide Unternehmungen wurden später verschmolzen. Der Grund- gedanke bei dieser Gründung war die serienweise Herstell. gleichart. Schiffe, die beschleunigt wird durch eine weitgehende Vorbearbeitung des Schiffbaumaterials auf den inländ. Werken. Im Zus. hang hiermit erwarb die Ges. von der Firma Burmeister & Wain in Kopenhagen