3636 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Merseburger Ueberlandbahnen Akt.-Ges. in Merseburg. Gegründet: 11./4. 1913; eingetr. 2./6. 1913. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck: Errichtung, Herstellung u. Betrieb einer elektr. Bahn Merseburg–Mücheln sowie Erwerb, Pachtung u. Verpachtung, Bau, Ausrüst. u. Betrieb sonst. Strassen- u. Klein- bahnen, insbes. für das Geiseltal u. das mitteldeutsche Braunkohlenrevier zur Beförderung von Personen u. Gütern, ferner die Herstell. u. Verteilung elektr. Energie zu Beleuchtungs- Zzwecken u. Kraftübertragungen. Die Strecke Merseburg-Mücheln = 17,4 km wurde am 5./2. 1918 in Betrieb genommen, die Erweiterungsstrecke von Merseburg nach Leuna-Rössen = 3 km am 23./2. 1919. Verlängerung dieser Linie um 6 km bis nach Dürrenberg aus. geführt; Inbetriebnahme am 4./7. 1920. Erweiterung von Frankleben nach Kayna (3 km) genehmigt. Elektr. Strassenbahn Halle-Merseburg (14.8 km) auf Grund eines Pachtvertrages mit der A. E. G. am 1./4. 1918 in Betrieb einbezogen. Gesamtbetriebslänge der eigenen Bahnen und der Pachtstrecke 43.408 km. Umformeranl. in Ammendorf und Frankleben. Fahrleistungen: Es wurden gefahren 1922–1925: Triebwagen 1 017 779, 832 114, 854 736, 889 824 km, Anhängewagen 652 514, 305 970, 458 468, 658 573 km, gesamte Wagen 1 670 293, 1 138 084, 1 313 204, 1 548 397 km; Stromverbrauch: Der Stromverbrauch im Bahnbetriebe betrug 1921–1925: 1 315 577, 1 259 660, 816 203, 851 081. 889 824 kWh Gleichstrom. Es wurden insgesamt befördert 1921–1925: 6 016 597, 5 261 180, 3 390 501, 4 296 893, 5 628 015 Pers. Die Stromabgabe belief sich 1921–1925 auf kWh: 515 074, 584 114, 321 405, 358 667, 500 555 Gleichstrom u. 318 970, 493 315, 464 195, 655 065, 690 000 Drehstrom. Kapital: RM. 2 100 000 in RM. 390 000 Vorz.-Akt. u. RM. 1 710 000 St.-Akt. Urspr. M. 1 300 000 in 1300 Vorz.-Akt. mit 5 % Vorz.-Div. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 110 %; lt. G.-V. v. 19./6. 1919 erhöht durch 2200 ab 1./7. 1919 div.-ber. St.-Aktien auf M. 3 500 000 für Ausbau des erweiterten Bahnnetzes, u. lt. G.-V. v. 14./1. 1921 weiter erhöht um M. 3 500 000 auf M. 7 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./2. 1923 um M. 7 000 000 in 1400 St.-Aktien à M. 5000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Aktien wurden den bisher. Aktion. im Verh. 1:1 zu 300 % angeboten. Lt. G.-V. v. 25./6. 1924 Herabsetz. des A.-K. um M. 7 Mill. St.-Akt., gegen Rückzahl. der bei der Übernahme darauf gemachten Einlagen. Die a. o. G.-V. v. 19./9. 1924 beschloss dann Umstell. des A.-K. von M. 7 Mill. auf RM. 2 100 000 (M. 1000 = RM. 300). = Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Anlagen 2 204 067, Vorschüsse 44 424, Wertp. 234, Bau- u. Betriebsstoffe 229 071, Debit. 40 320, Bank 232 060, Kassa 1784, Haftgeld 3000, Aufwert.-Ausgleichs-Kto. 12 061. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. 5934, Ern.-F. u. Abschr. 298 273, Kapitaltilg. 10 000, Debit. 163 939, Aufwert.schuld 12 061, Haftgeld Dritter 3000, Reingewinn 173 816. Sa. RM. 2 767 025. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 078 187, Erneuer.- u. Abschreib. 180 984, Kapitaltilg. 10 000, Reingewinn 173 816. – Kredit: Gewinnvortrag 5261, Betriebs- einnahmen 1 437 593, Kursgewinn 132. Sa. RM. 1 442 987. Dividenden: Vorz.-A. 1914–1925: 0, 0, 0, 0, 6, 6, 7, 7, 0, 0, 5, 7 % (1913–1917 Baujahre). St.-A. 1919–1925: 6, 7, 7, 0, 0, 5, 7 %. Direktion: Ing. Georg Löhr, Ammendorf. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. h. c. Emil Steckner, Halle a. S.; Baurat Eugen Manke, Gen.-Dir. Phil. Schrimpff, Reg.-Baumstr. a. D. Ernst Baschwitz, Berlin; Oberbürgerm. Karl Hertzog, Merseburg; Baurat Philipp Pforr, Berlin; Gen.-Landschaftsdir. Ulrich von Trotha, Exz., Schkopau; Gen.-Dir. Adolf Wagner, Halle; Dir. Dr. Heinr. Oster, Leuna; Zweckverbandvorsteher Willy Helfer, Dürrenberg; Landrat Wilh. Guske, Merseburg; Lan- desbaurat Albert Zier, Gen.-Dir. Dr. Herm. Traus, Halle; Zweckverbandvorsteher Cornelius Cornely, Leuna; Gen.-Dir. Dipl.-Ing. Ferd. Raab, Halle a. S.; Landesbaurat Gustav Sell, Merseburg; vom Betriebsrat: Albert Spiegel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Allg. Elektrizitäts-Ges., Disconto-Ges.; Halle a. S.: Rein- hold Steckner; Merseburg: Sächs. Provinzialbk. Mindener Schleppschiff fahrt-Gesellschaft in Minden Westf, Weserstr. 2. Gegründet: 1893. Zweck: Betrieb der Schleppschiffahrt auf der Weser, dem Rhein u. den Westdeutschen Kanälen und Spedition. 1900 Ankauf der aus 2 Dampfern u. 12 Frachtschiffen bestehenden Oberweserflotte der Firma Rickmers. 1918 Erwerbung von Geschäftsanteilen der Weser- schiffahrtsges. Röhrs & Co., Bremen, deren Sitz nach Minden verlegt ist, und Übernahme von Anteilen der neu gegründeten „Weserwerft“, Schiffs- und Maschinenbau-Ges. m. b. H. zu Minden. 1920 Beteil. an der Mindener Eisenbetonwerft A.-G. in Minden. 1922 bei der Celler Schleppschiffahrts-Ges., ferner bei Mindener Lagerhaus G. m. b. H. Ende Febr. 1925 Ankauf eines schweren Schraubendampfers von 350 PS. Kapital: RM. 1 320 000 in 250 Nam.-Akt. zu RM. 200 u. 3175 Inh.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 600 000. Erhöht 1898 um M. 200 000 u. 1900 zwecks Ankaufs der Oberweserflotte der Bremer Firma Rickmers (s. oben) um M. 600 000. Weiter erhöht 1921 um M. 1 400 000. Erhöht