3644 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Komm.-Rat Dr. h. c. Paul Millington Herrmann, Berlin; stellv. Vors. Kaufm. V. Brenner, Dresden; Geh.-Rat. Dr. W. Frisch, Berlin; Dr. A. Hopff, Bir. Dr. Leisler Kiep, Hamburg; Komm. Rat Max Keller; Bankier Dr. Kurt Arnhold, Berlin; Bank- Dir. G. Priem, Dresden. Zahlstellen: Dresden: Eigene Kasse, Allg. Deutsche Credit- Anstalt; Dresden, Berlin u. Hamburg: Deutsche Bank, Dresdner Bank. Rostocker Strassenbahn-Akt.-Ges. in Rostock, Steinstr. 9. Gegründet: 14./10. 1881. Firma bis 9./6. 1903: Merklenburg. Strassen-Eisenbahn-A.-G. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Erpacht. u. Verpacht., der Bau, die Ausrüstung u. der Betrieb von Strassen-, Kleinbahnen u. anderen Verkehrsunter- nehmungen, die Erricht. von Zweigniederlass. sowie aller damit in Verbind. stehenden Geschäfte. Der ... wird im Gebiete der Stadt Rostock geführt; daselbst befinden sich auch die gesamten Bahnanlagen sowie der Bahnhof u. das Verwalt.-Gebäude der Ges. Die Ges., welche urspr. eine Pferdebahn betrieb, hat im J. 1904 durch Umwandl. in elektr. Betrieb eine vollkommen neue Anlage geschaffen. Zur Zeit der Einführ. des elektr. Be- triebes wurde mit der Stadtverwalt. ein neuer Vertrag geschlossen. Der Vertrag gibt der Ges. das ausschl. Recht, innerhalb der Stadt Rostock u. in deren Umgeb. einen dem öffentl. Personenverkehr dienenden elektr. Strassenbahnbetrieb zu unterhalten. Die Konzession wurde vom 1./4. 1904 bis 31./3. 1944: gewährt. Die Stadt hat nach 30 Jahren ein Ankaufs- recht nach ihrer Wahl, entweder zum Buchwert oder zum 2öfachen des durchschnittl. Reingewinns der letzten 5 Jahre. Am 21./3. 1923 wurde die Dauer der Kongess. sowie das Ankaufsrecht der Stadt um 10 Jahre, also bis 1954 bzw. 1944, verlängert. Nach Ablauf der Konzess. gehen die in den öffentl. Strassen befindl. Bahnanlagen kostenlos in den Besitz der Stadt über; andernfalls hat die Ges. die betreffenden Anlagen zu entfernen u. den urspr. Zustand wiederherzustellen. Die übrigen Teile der Anlagen, wie Betriebsmittel, Bahnhof usw., kann die Stadt zum Schätzungswert übernehmen. Der Strom ist vom Städt. Elektrizitätswerk zu beziehen. Der Preis beträgt bei einer Mindestabnahme von 350 000 KW 12½ Pf., bei einer Abnahme von mind. 450 000 KW 12 Pf. u. bei einer Abnahme von mind. 700 000 KW 11 Pf. pro KW. Während der Dauer der Konzess. ist an die Stadt eine Abgabe von der Betriebseinnahme zu zahlen, u zwar für die ersten 10 Jahre 3 %, vom 11.–25. Jahre 4 % u. vom 26.–50. Jahre 5 %. Die Streckenlänge der Bahn beträgt 11.4 km. Es sind 30 Motorwagen u. 25 Anhängewagen sowie einige Spezialwagen vorhanden. Auf einem der Ges. gehörigen Grundstück von 11 869 am befinden sich 2 Wagenhallen von 70 bzw. 50 m Länge u. 18.50 m Breite sowie das massive Verwalt.-Gebäude. Ausserdem besitzt die Ges. eine Reparaturwerkstätte, bestehend aus Schlosserei, Schmiede, Tischlerei, Lackiererei, Schneiderei u. Magazin mit entsprechenden Masch. Personenbeförderung 1923–1925: 1 435 934, 3 257 280, 6 389 228. Die Ges. hat die Genehmigung zum Betrieb einer Autobuslinie Rostock-Warnemünde nach- gesucht. Kapital: RM. 1 017 050 in 741 Akt. zu RM. 50, 300 Akt. zu RM. 100, 3000 Akt. zu RM. 200 u. 700 Akt. zu RM. 500. Urspr. A.-K. M. 750 000, dann auf M. 810 000 erhöht, herabges. 1883 auf M. 782 000, 1885 auf M. 741 000. 1885 Zus. legung v. 2 zu 1 (auf M. 370 500). 1910 Erhöh. um M. 300 000. Lt. G.-V. v. 17./2. 1923 erhöht um M. 6 Mill. in 3000 Inh.- Aktien zu M. 2000, übern. von Konsort. u. davon M. 5 360 000 zu 540 % im Verh. 1:8 angeb. Lt. G.-V. v. 22./9. 1923 erhöht um M. 3 500 000 in 700 Inh.-Aktien zu M. 5000, übern. von Konsort. u. ein Teil im Verh. 2:1 zu 20 G.-Pfg. je nom. M. 100 angeboten. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. von M. 10 170 500 auf RM. 1 017 050 (10: 1) durch Umwert. des Akt.-Nennbetrags von bisher M. 500, 1000, 2000 u. 5000 auf RM. 50 bzw. 100 bzw. 200 bzw. 500. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. v. 4903. Zahlst. wie bei Div., ausserdem Wismar u. Rostock: Vereinsbank; Berlin u. Darmstadt: Darmstädter u. Nationalbank und Filialen. Gekündigt zum 1./7. 1923. Im Umlauf am 31./12. 1925 aufgewertet RM. 31 478, 2 % Zs. für 1925 zahlbar mit RM. 1.50 für je nom. M. 500 gegen Abstemp. der Ern.-Scheine. Die Obl. zu M. 500 u. M. 1000 wurden auf RM. 75 bezw. RM. 150 abgestempelt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je RM. 50 A.-K. = 1 St. Jeder Aktionär kann durch Bevollmächtigte vertreten werden. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je RM. 1000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Bahnanlage u. Konzess. 1 407 318, Material 60 081, Kassa 2436, Schuldner 4204, Eff. 100. – Passiva: A.-K. 1 017 050, R.-F. 3193, Schuldverschr. 31 478, Rückständige Div. 958, Haftpflicht-Rückl. 4016, Gläubig. 118 549, Tilg. F. 105 000, Abschr.- u. Ern.-F. 119 646, Reingewinn 74 247. Sa. RI. 1 474 140. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Betriebsausgaben 519 237, Tilg.-F. 27 247, Abschreib. Ern.-F. 106 620, Reingewinn 74 247 (davon: R.-F. 3321, Div. 61 023, Tant. an A.-R. 2242, 7661). – Kredit: Vortrag aus 1924 7821, Betriebseinnahme 715 778, Zs. 3754. Sa. RM. 727 353.