3720 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Berliner Victoriamühle Akt.-Ges. in Berlin, C. 2, Burgstr. 21. Gegründet: Am 28./3. bezw. 22./6. 1907 mit Wirkung ab 1./4. 1907; eingetr. 26./6. 1907. Gründer, Gründungsvorgang sowie Einbringungswerte s. Jahrg. 1921/22. Zweck: Herstell. von Mühlenfabrikaten aller Art, Betrieb aller hiermit in Verbind. stehender Hilfs- u. Nebengeschäfte. Die Mühle wurde 1913/14 völlig umgebaut u. seitdem fortlaufend den neuesten Errungenschaften der Mühlentechnik entsprechend ausgestattet. 1915/16–1919/20 war die Ges. vorwiegend in Lohnmüllerei für Reichsgetreidestelle etc. beschäftigt. Durch Freigabe des Hafers konnte die Ges. im Jahre 1919/20 die Handels- müllerei wieder aufnehmen. Im Jan. 1920 wurde das Grundstück Alt-Stralau 44/45, ein 9 Morgen grosses Gelände am Rummelsburger See mit grösseren Gebäulichkeiten käuflich erworben und für Getreidelagerung verwendet. Die Mühle ist durch Aktienbesitz. an der Hafenmühle A.-G. in Frankfurt a. M., an der Hübler & Co. A.-G., Mühlenwerke in Riesa, der Weizenmühle Karl Salomon & Co., Berlin u. der Humboldtmühle, Berlin, beteiligt. 1926 Zus.schluss der Viktoriamühle mit der Weizenmühle Karl Salomon & Co. A.-G., Humboldtmühle A.-G. u. Berliner Dampfmühle A.-G. Die Transaktion erfolgt in der Form, dass eine G. m. b. H., deren Firma „Betriebsges. Berliner Mühlen m. b. H.“ lautet, zus. mit den vier Mühlen eine offene Handelsges. unter dem Namen Betriebsges. Berliner Mühlen m. b. H. & Co. gegründet hat. Diese offene Handelsges. hat die Betriebe der Mühlen gepachtet, die Geschäftsführung der offenen Handelsges. steht der G. m. b. H. zu, u. an der off. Handelsges. werden die einzelnen Mühlen quotenmässig beteiligt. Für die vier Mühlen ist an der off. Handelsges. eine Quote von zus. 98 % in Aussicht genommen, während die restl. 2 % der G. m. b. H. verbleiben. An der G. m. b. H. dagegen sind die vier Mühlen mit je einem Viertel beteiligt. Durch den Zus.schluss wird ein wesentlich rationelleres Arbeiten erwartet. Kapital: RM. 3 Mill. in 1250 Aktien zu RM. 20, 1250 Aktien zu RM. 100 u. 2850 Aktien zu RM. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000. 1913 wurde seitens der Aktionäre ein Zuschuss von M. 500 000 (M. 333.33 pro Aktie) geleistet. Erhöht lt. G.-V. v. 15./2. 1921 um M. 3 500 000. Lt. G.-V. v 20./12. 1921 erhöht um M. 5 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./6. 1922 um M. 5 Mill. Die G.-V. v. 27./11.1922 beschloss weitere Erhöh. um M. 45 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./7. 1923 um M. 40 Mill. in 10 000 Akt. zu M. 1000, 2000 Akt. zu M. 5000 u. 2000 Akt. zu M. 10 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Discontoges., Bass & Herz). M. 20 Mill. zu 100 % u. M. 20 Mill. zu 1000 % u. diese M. 20 Mill. angeh. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 3 bis 22./9. 1924 zu 1000 % plus Steuer. Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 9./12. 1924 von M. 100 Mill. auf RM. 3 Mill. (100: 3) in 10 500 Akt. zu RM. 20, 2000 Akt. zu RM. 150 u. 2000 Akt. zu RM. 300. Später umgeändert in 1250 Akt. zu RM. 20, 1250 Akt. zu RM. 100 u. 2850 Akt. zu RM. 1000. Hypothekar-Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Schuldverschr. von 1920, 5 Jahre unkündbar, alsdann zu 102 % rückzahlbar in 35 Jahren. Diese Anleihe gelangte durch ein Konsort. bestehend aus der Allg. Elsässischen Bankgesellschaft, Fil. Frankf. a. M. u. dem Bankhause Bass & Herz zu 98.75 % zum freihänd. Verkauf. Zwecks Ablösung gekündigt zum 1./7. 1926 mit RM. 4.51 für je nom. M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundst. 500 000, Geb. 675 000, Masch. u. Mühlen- einricht. 555 000, Kraft- u. Lichtanl. 90 000, Feuerlösch- u. Badeanl. 1, Mühlenutensil. u. Werkzeuge 1, Mobil. 1, Fuhrpark 1, Betriebsmaterialien 1. Kassa u. Schecks 27 346, Wechsel u. Einfuhrscheine 299 912, Bankguth. 361 122, Aussenstände 1 438 352. (Avalschuldner 50 000), Wertp. u. Beteil. 1 998 047, Waren 1 814 150, vorausbez. Versich. 8528. — Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Obl. 46 607, Bankverpflicht. 3 626 678, lauf. Verpflicht. 558 902, (Avalverpflicht. 50 000), nicht erhob. Div. 12 438, Gewinn 222 839. Sa. RM. 7 767 465. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 1 144 220, Abschr. 90 422, Gewinn 222 839.– Kredit: Vortrag 33 048, Überschuss 1 424 433. Sa. RM. 1 457 481. Dividenden: 1913/14–1922/23: 0, 8, 8, 8, 8, 8, 12, 15, 25, 300 %. 1./4.–31./12. 1923: Je M. 1000 Aktie = GM. 1.50; 1924–1925: 8, 6 %. Direktion: Willi David, Fritz Mehr. Prokuristen: Josef Melchiker, Leo Blumenthal. Aufsichtsrat: Vors. Dir. H. Levy, Strassburg; Justizrat Carl Reis, Baden-Baden: Bankier Hans Weinschenck, Frankf. a. M.; Henry Lederlin, Paris; Komm.-Rat Theodor Frank, Berlin; Dir. Charles Wendling, Gen.-Dir. A. Stephan, Ch. Weber, Strassburg i. E.; Joseph Blumen- stein, Dir. A. Jaeger, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Disconto-Ges., Bank für Textilindustrie; Frankf. a. M.: Bass & Herz; Strassburg: Ch. Staehling, L. Valentin & Co., Bank von Elsass u. Lothringen u. Fil., Allg. Elsäss. Bankgesellschaft u. Fil. Delikatessen- u. Conservenfabrik Delikafag Akt.-Ges. in Berlin-Lichtenberg, Herzbergstr. 127. Gegründet. 26./7. 1922; eingetr. 3./1. 1923. Gründer s. Jahrg. 1925 IXI. Zweck. Herstell. von Fisch-, Gemüse- u. Obstkonserven, wie überhaupt von Konserven. sowie Handel mit denselben.