Banken und andere Geld-Institute. 3941 Leitung u. Aufsicht des Finanzministeriums stehende Staatsanstalt mit selbständ. Rechts- fähigkeit u. eigenem Vermögen. Der Staat leistet für die Verbindlichkeiten der Bank volle Gewähr. Zur Ausübung der Aufsicht bestellt das Finanzministerium einen Kommissar. Die Bank ist befreit von allen direkten u. indirekten Steuern u. Abgaben. – Entwicklung: Die 1862 gegründete Lotteriedarlehnskasse in Leipzig lieh die Einlagegelder der ersten vier Klassen der Staatslotterie, die erst in der fünften Klasse gebraucht wurden, als Darlehen gegen Lombardierung sicherer Wertp. aus. 1917 wurde die Lotteriedarlehnskasse ermächtigt, den Depositen-, Scheck-, Giro- u. Kontokorrentverkehr, das Wechsel-, Effekten-, Kommissions- u. Zinsscheingeschäft in ihren Geschäftskreis aufzunehmen, also im wesentlichen alle Bank- geschäfte. Die kameralistische Buchführung wurde durch die kaufmännische ersetzt. 1919 wurde der jetzige Präsident Degenhardt an ihre Spitze berufen u. der Name „Sächsische Staatsbank' angenommen. Am 1./10. 1920 Verlegung des Sitzes nach Dresden. Durch das Staatsbankges. v. 25./6. 1921 wurde die Staatsbank vom Staatshaushalt losgelöst u. eine juristische Person des öffentlichen Rechtes. 1923 Interessengemeinschaft mit der Thüring. Staatsbank. – Umsatz auf einer Seite des Hauptbuches 1924–1925 (Mill. RM.): 4253, 7991. – Ca. 520 Angestellte. – Beteiligungen: Stollberger Stadtbank A.-G. in Stollberg i. E., Landes- bank Westsachsen in Plauen i. V., Städte- u. Staatsbank der Oberlausitz in Zittau K. a. A., Vereinsbank Crimmitschau A.-G. vorm. C. G. Händel in Crimmitschau, Vereinsbank Kirch- berg A.-G. in Kirchberg, Neustädter Bank in Neustadt, Bankverein Bischofswerda A.-G. in Bischofswerda, Kamenzer Bank A.-G. in Kamenz u. a. Kapital: RM. 10 000 000, wovon RM. 4 000 000 eingezahlt. Rücklagestock: RM. 599 740. Das Vermögen besteht aus dem Grundkapital u. dem Rücklagestock. Urspr. M. 30 000 000; erhöht 1921 auf M. 50 000 000. Umgestellt per 1./1. 1924 auf RM. 2 000 000. Lt. Ges. v. 4./7. 1924 auf RM. 10 000 000 erhöht, worauf Einzahl. nach Massgabe des a. o. Staatshaushalts erfolgen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn fliesst nach Abzug des dem Rücklagestock zuzu- führenden Vierteils (Grenze ¾ des Grundkap.) u. der zu Abschr. zu verwendenden Beträge in die Staatskasse. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundkap. (nicht in Anspruch genommen) 6 000 000, Kassa 1 394 242, Sorten u. Zinsscheine 12 368 (zus. 1 406 610), Guth. bei Noten- u. Abrechn- Banken 1 387 657, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. des Reiches u. der Bundesstaaten 34 104 303, Nostroguth. bei Banken u. Bankfirmen 19 997 377, Reports u. Lombards gegen börsengäng. Wertp. 9 997 542, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiff. 2 111 718, eigene Wertp. 1 678 128, dauernde Beteil. 1 540 306, Debit. in Ifd. Rechn.: angeschlossene Banken 6 347 306, gedeckte Debit. 38 483 042, ungedeckte 10 614 098 (zus. 55 444 446), (Aval- u. Bürg- schaftsdebit. 5 329 959, Konsort.-Beteil. 1 838 048, Bankgeb. 2 250 000, Geschäftseinricht. 1. – Passiva: Grundkap. 10 000 000, Rücklagestock 599 740 (Rückl. 278 660), Sonderrückl. 2 000 000, Kredit.: Nostroverpflicht. 268 412, seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite 2 295 270, Guth. deutscher Banken u. Bankfirmen 14 991 667, Einlagen auf provisionsfreier Rechn. (innerh. 7 Tagen fällig 40 519 406, darüber hinaus 60 086 229) 100 605 635, sonst. Kredit. (innerh. 7 Tagen fällig 4 825 281, darüber hinaus 461 358) 5 286 638, Akzepte 852 662. noch nicht eingelöste Schecks 20 129 (zus. 872 791), Aval- u. Bürgschaftsverpflicht. 5 329 959), Zuweis. an die Landeshauptkasse 835 981. Sa. RM. 137 756 136. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. (Gehälter, Versich., Neuanschaffungen, Steuern u. sonst. Unk.) 2 183 030, Abschr. auf Bankgeb. 187 884, do. auf Einricht. 149 999, Zuweis. an die Unterstütz.-Kasse der Sächs. Staatsbank 75 000, Reingewinn 1 114 641. –— Kredit: Zs. u. Provis. 3 272 002, Wertp. u. Zinsscheine 143 534, Sorten u. Devisen 234 520, Grundst.-Erträgnis 44 155, Tresormiete u. Aufbewahr.-Spesen 16 343. Sa. RM. 3 710 554. Direktorium: Präsid. Carl Degenhardt, Dresden; Staatsbank-Dir. Wilhelm Schaumburg, Leipzig; Staatsbankpräs. Geh. Finanzrat Prof. Dr. Jost, Weimar; Stellv.: Dir. Johannes Hertel, Dir. Richard Krumbholz, Dir. Dr. Herbert Müller, Dir. Ernst Siegert, Syndikus Oberreg.-Rat Dr. Ernst Vogel, Dresden. –— Leitende Dir. von Niederl.: Staatsbank-Dir. Dr. Alfred Bleicher, Chemnitz; Staatsbank-Dir. Kurt Werrmann, Zwickau. –— Leiter der Revis.-Abteil.: Dir. Robert Gehrke. 3 Beirat: Vors. als Kommissar des Finanzministeriums Ministerialdir. Geh. Rat Dr. Hedrich; Stellv. Ministerialrat Geh. Finanzrat Dr. Lehmann; sonst. Mitgl.: Landtagsabg. Finanzdir. i. R. Anders, Bankangestellter Erich Gorecki, Landtagsabg. Komm.-Rat Joh. Hofmann, Syndikus der Gewerbekammer Dr. Kluge, Dresden; Gen.-Dir. Dr. Krug, Lugau; Verlagsbuchhändler Julius Lücke, Leipzig; Oberbürgermstr. Niedner, Bautzen; Fabrikbes. Paul Rothe, Kirch- berg i. Sa.; Fabrikbes. Paul Rudolph, Waldorf; Dir. der Landwirtschaftskammer Hofrat Dr. Schöne, Dresden; Landtagsabg. Dir. Ernst Völkel, Freital; Komm.-Rat Oscar Zöffel, Dresden. — Mitgl. des engeren Ausschusses: Landtagsabg. Komm.-Rat Johannes Hofmann, Dresden; Verlagsbuchhändler Julius Lücke, Leipzig; Komm.-Rat Oscar Zöffel; Stellv.: Landtagsabg. Finanzdir. i. R. Anders, Syndikus Dr. Kluge, Hofrat Dr. Schöne, Dresden. Union-Bank A.-G. in Dresden, Münchnerstr. 1. Gegründet: 14./2. 1910; eingetr. 26./2. 1910. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Firma bis 31./5. 1921 Akt.-Ges. Dresdner Immobilien- u. Darlehnsbank.