4126 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Kokswerke & Chemische Fabriken, Aktiengesellschaft in Berlin NW. 40, Hindersinstr. 9. (Börsenname Oberschles. Kokswerke). Gegründet: 14./11. bezw. 15./12. 1890; eingetr. 18./12. 1890. Firma bis 30./6. 1925: Ober- schlesische Kokswerke & Chemische Fabriken A.-G. Zweck: 1. Errichtung, Erwerb, Pachtung u. Verpachtung, Veräusserung und Betrieb von Unternehmungen der Bergwerks-, Hütten- u. Chemischen Industrie. 2. Ein- u. Verkauf aller bei diesen Industrien gewonnenen Erzeugnisse. 3. Erwerb u. Verwertung von Pa- tenten auf dem Gebiete dieser Industrien. 4. Erwerb, Errichtung, Pachtung, Verpachtung, Betrieb u. Veräusserung aller Fabriken u. Anlagen, welche zur Erreichung der vorgedachten Zwecke dienen oder deren Geschäftsbetrieb zu den vorgedachten Zwecken in Beziehung steht, sowie Beteil. an solchen Unternehm. u. Abschluss von Interessengemeinschaften. 5. Erricht. von Zweigniederlass. im In- u. Auslande. „ Über den Besitz u. die Bedeut. der Ges. wird folgendes bemerkt: I. Bergwerksbesitz: 1. Frühere Akt-Ges. Schlesische Kohlen- u. Kokswerke in Gottes- berg. Das Vermögen der Ges. ist jetzt auf die Kokswerke übergeleitet. 1921–1925 Förderung: 528 286, 696 297, 713 850, 794 088, 644 765 t. Kokserzeugung: 177 295, 182 555, 148 767, 161 478, 187 802 t. – 2. Frühere Gew. „Steinkohlenbergwerk Consolidirte Fuchs“ in Neu-Weissstein b. Waldenburg mit früherer Gew. „Steinkohlenbergwerk David“ zu Konradsthal b. Neu- Weissstein. Beide Gruben sind zu einem gemeinschaftlichen Betriebe vereinigt. Das Ver- mögen der Gew. ist jetzt auf Kokswerke übergeleitet. 1921–1925: Förderung: 741 060, 883 981, 883 470, 1 051 995, 1091 392 t. Kokserzeug.: 118 511, 140 863, 142 071, 118 772, 125 262 t. – 3. Frühere Gew. ,Consolidirte Segen-Gottes-Grube“ zu Altwasser i. Schles. Das Ver- mögen der Gew. ist jetzt auf die Kokswerke übergeleitet. 1921–1925: 115 248, 140 280, 136 928, 119 509, 39 270 t. Im Mai 1925 stillgelegt. 4. Frühere Gew. „Consolidirte Glei- witzer Steinkohlengrube“ i. Gleiwitz. 1921–1925: Förderung: 140 402, 145 545, 172 581, 241 429, 347 579 t. Kokserzeugung: 110 916, 122 721, 104 995, 89 610, 135 102 t. II. Kokereien: Die Ges. betreibt die Kokereien Poremba, Skalley, Zaborze und Glückauf. Sämtl. Kokereien liegen auf deutschem Gebiet im Kreise Hindenburg O.-S., u. zwar die Kokereien Skalley u. Glückauf auf der Ges. gehörigen Grundst., Poremba u. Zaborze auf fiskalischem Gelände, das die Ges. auf eine Reihe von Jahren gepachtet hat. Die Koksanstalt Skalley hat 193 Öfen mit einem tägl. Durchsatz von 800 t Kohle; Zaborze 75 Öfen mit einem tägl. Durchsatz von 350 t Kohle, Poremba 220 Öfen mit einem tägl. Durchsatz von 850 t Kohle; Glückauf 60 Öfen mit einem tägl. Durchsatz von 300 t Kohle. Die Kokserzeug. auf den Anlagen der Ges. betrug 1921–1925: 489 700, 560 031, 599 662, 433 000, 298 363 t. III. Handel- u. Gemeinschaftsbetriebe: Für den Koksverkauf hat die Ges. mit einer Anzahl der bedeutendsten Kokserzeuger Oberschlesiens eine Verkaufsgemeinschaft errichtet. Die Ges. vertreibt die gesamte Koksproduktion der Gemeinschaftswerke. Sie verfügt ausser- dem über einen bedeutenden Teil der Kokserzeug. der übrigen Kokereien in Deutsch- u. Polnisch-Oberschles. Die auf den Koksanstalten der Ges. gewonnenen Nebenprodukte (Teer u. Benzol) werden durch die auf genossenschaftl. Grundlage –— gemeinschaftl. mit and. Nebenproduktenerzeugern aus Deutsch- u. Polnisch-Oberschl. – gebildete Chemische Werke Oberschlesien G. m. b. H., Hindenburg 0/S., die über eine grosse Anlage zur Teer- destillation u. Herstell. von Teerfeinprodukten, sowie eine Benzolreinigungsanlage verfügen, verarbeitet. Der Verkauf sämtlicher Erzeugnisse der Chemische Werke Oberschl. G. m. b. H. (auch des Ammoniaks) erfolgt durch die Kokswerke als Kommissionärin. IV. Sonstige Anlagen u. Grundbesitz. Auf ihrem an die Koksanstalt Skalley an- grenzenden Grundst. (frühere Redenhütte) betreibt die Ges. eine Kleineisenzeugfabrik, eine Apparatebauanstalt mit mechan. Werkstatt, eine Graugiesserei, eine elektr. Schweisserei, eine Verzinkerei, eine Wellendreherei u. Zieherei. Die Ges. verfügt über Grundbesitz in Berlin, Oberschlesien, Niederschlesien, München u. Stettin. In Berlin, Ober- u. Nieder- schlesien besitzt sie eine Anzahl von Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern, in Berlin ausser- dem das Haus Hindersinstr. 9, in dem sich die Hauptverwaltung der Ges. befindet. Der Berliner Grundbes. der Ges. hat eine Grösse von rd. 4 ha, der oberschles. in den Gemeind. Hindenburg, Zaborze, Biskupitz u. Gleiwitz geleg. Grundbes. ist 55,78 ha gross. Die Grösse des Niederschles. Grundbes. stellt sich auf 576,87 ha. Das Grundst. in München (Lagerplatz mit Gleisanschl.) umfasst 6,16 ha, das Grundst. in Stettin (Fabrikgel.) 1, 45 ha. Der Grundbes. ist insges. belastet mit 1 661 288 PM.-Hypoth., die verschied Kündigungstermine haben. vV. Pachtbetriebe: Die Kokswerke haben eine Reihe von Untern., bei denen sie aus- schlaggebend beteiligt sind, gepachtet. Die Ergebnisse der gepachteten Ges. erscheinen in der Bilanz der Kokswerke. Pachtverträge sind mit folgenden Unternehm. geschlossen: 1. „C. F. Weber A.-G.“ in Leipzig-Plagwitz. A.-K. RM. 1 Mill. Die Kokswerke besitzen fast das gesamte A.-K. Die Ges. betreibt die Destillation von Steinkohlenteer u. verwendet die Destillationserzeugn. zur Herstell. ihrer Spezialfabrikate, insbes. Dachpappen aller Art, Isolierplatten, Asphalt für Strassenbau usw.; sie führt ferner Bedachungs-, Fussboden- u. Isolierungsarbeiten aus. – 2. „C. A. F. Kahlbaum Chemische Fabrik G. m. b. H.“, Adlershof bei Berlin. Die Kokswerke verfügen über das RM. 2 Mill. betrag. Ges.-Kap. Die Ges. stellt techn. u. pharmazeut. Chemikalien, Lösungsmittel u. pharmazeut. Spezial-