4132 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Ges. sind 485 000 t Erze u. an Hüttenprodukten 30 000 t Kupferstein u. 12 500 t Werkblei verschifft. – Beschäftigt werden z. Zt. in allen Betrieben etwa 300 Weisse u. 2400 Eingeborene. Näheres über den Abbau der Erzlager in den Jahren vor dem Kriege usw. s. Jahrg. 1922/23. Hütte. Zur Erweiterung des Hüttenbetriebes wurde 1924/25 einer der alten Schachtöfen vergrössert u. ein dritter Hochofen dem Betrieb übergeben. Die Hütte hat zufrieden- stellend gearbeitet; die Produktion entsprach in der Menge etwa derjenigen des Vorjahres. An Neuanschaff. ist die Aufstell. einer Cottrell-Gasreinigungsanl. für die Gewinn. des wert- vollen Flugstaubes aus den Gichtgasen erwähnenswert. Es wurden gewonnen: 5393 t Kupfer- stein (5967 t) mit durchschnittl. 46.8 % Cu (47,7 %), 21.7 % Pb (22.9 %), 844 gr Ag p. t (805 gr) u. 813 t Werkblei (622 t) mit durchschnittl. 98.1 % Pb (98 %) u. 1530 gr Ag p. t (1500 gr). Die zur Erzeugung von Ferrovanadium aus Vanadinerzen in Gemeinschaft mit den Vereinigten Aluminium-Werken gebaute Ferrovanadinfabrik in Lautawerk i. d. Lausitz ist im April 1924 in Betrieb genommen worden. Wenn auch der Absatz von Ferrovanadium unter den allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnissen etwas zu leiden hatte, so ist doch das Ergebnis für die Zeit vom Tage der Inbetriebnahme bis zum Abschluss des 1. Geschäfts- jahres des Ferrovanadinwerks, d. h. bis 31./12. 1924, befriedigend. Ausserdem hat sich die Ges. gleichfalls in Gemeinschaft mit den Vereinigten Aluminium- Werken an der Ausbeutung von Bauxitgruben in Istrien beteiligt. Das Unternehmen hat bis jetzt einen angemessenen Nutzen gebracht. Eisenbahn. Die mit der Spurweite von 0.6 m von Arthur Koppel A.-G. in Berlin aus- geführte Bahn Swakopmund-Tsumeb hat die Stationen Swakopmund, Usakos, Onguati, Omaruru. Kalkfeld, Otjiwarongo, Okaputa, Otawi, Khorab und Tsumeb und ausserdem 18 Halte- und Überholungsstellen. Länge der Bahn 566 km, ausserdem die Zweiglinie Onguati-Karibib (14 km). Die Bahn ist durchgängig eingleisig ausgeführt und mit einem starken, ganz eisernen Oberbau versehen. Im Sept. 1903 wurde mit dem Bau von Swakopmund aus begonnen; die Eröffnung erfolgte am 12./11. 1906 u. der Betrieb würde am 16./12. 1906 durch die Otavi-Ges. von der Generalunternehmung übernommen. Im Okt. 1909 kamen Verhandlungen zum Abschluss, wonach das Reich die Eisenbahn zum 1./4. 1910 gegen Zahlung eines Kaufpreises von M. 22 000 000 übernahm u. der Ges. den Betrieb der Bahn von diesem Zeitpunkt an zunächst bis 1920 mit dem Optionsrecht auf Verlängerung von 5 zu 5 Jahren bis 1940 verpachtete. Mit der Kapitulation von Khorab am 8./6. 1915 kam die Bahn endgültig in die Hände der Unions-Regierung. Hierdurch erlitt die Ges. natürlich einen bedeutenden Schaden, für den Ersatzforder. bei den betr. Stellen erhoben sind. Mit dem Wechsel in der Betriebsführ. stellten sich andrerseits Ver- schlechterungen der Frachtsätze ein, da gegen die Friedenssätze nunmehr ein doppelter Satz zur Erhebung kam. Durch Verhandl. mit der Bahnverwalt. wurden diese dann 1921 von 40 sh auf 30 sh pro Tonne herabgemindert, Verhandlungen mit der Südafrik. Union über Entschädig. des derzeit übernommenen Materials sind nunmehr zum Abschluss gelangt. –— Näheres über die Eisenbahn s. Jahrg. 1922/23 u. früher. Grundkapital: £ 800 000, in folg. Stückelung: 40 000 Abschnitte über 1 Anteil zu 1 £, 40 000 üb. 5 Anteile, 48 000 üb. 10 Anteile, 1600 üb. 50 Anteile zu je 1. £. Die Anteile „lauten auf Namen, können aber auch auf den Inhaber umgeschrieben werden. Bis 1910: M. 20 Mill. in 200 000 Anteilen auf Inhaber (Nr. 1–200 000) zu M. 100 = Frs. 125 = 5. Hiervon sind aus dem Erlös der Otavibahn 1910 zurückgezahlt worden M. 16 Mill. Das eingezahlte Grundkapital betrug deshalb ab 1910 nur noch M. 4 Mill. in 200 000 abgestemp. Stücken zu M. 20. Ursprüngl. Kap. M. 1 Mill., erhöht 1903 um M. 19 Mill. 1921 dann in £-Kap. umgewandelt u. erhöht lt. G.-V. v. 12./9. 1921 um £ 600 000. in auf den Inh. lautend. Anteilen mit Div.-Ber. für 1921/22, übern. von einem Konsort. £ 400 000 mit der Verpflicht. diese den Anteil- u. Genussschein-Inh. zum Bezuge vom 24./9.–18./10. 1921 derart anzubieten, dass auf je nom. M. 20 Anteil bezw. je einen Genussschein ein neuer Anteil im Nennwert von £ 1 engl. Währung zu 125 % in engl. Währung entfiel. In der gleichen G.-V. wurde beschlossen: von den neuen Anteilen dienen £ 200 000 zur Einlösung der 200 000 Genuss- scheine der Ges. im Wege des Umtausches, so dass auf je einen Genussschein ein Anteil von nom. £ 1 entfällt. Ferner werden die alten auf Mark lautenden Anteile gegen auf Pfund und auf den Inhaber lautende Anteile im Verh. von Nom. M. 20 zu nom. £ 1 aus- getauscht unter gleichzeitiger Auszahl. eines Barbetrages von M. 20 auf je M. 20 Nennwert alter Anteile. Bei Vermeidung der Kraftloserklärung galt letzteres Angebot bis 31./1. 1922. Genussscheine: Über die bestand. Genussscheine s. Handb. 1921/22 I. Lt. G.-V. v. 12./9. 1921 sind die Genussscheine in Anteile zu £ 1 umgetauscht worden (näheres s. unter Kap.) Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteil.: Vom Reingewinn 5 % bis 15 % zum R.-F. (Grenze 50 % des Grundkap.) 4 % Div. an Anteile, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. März 1926: Aktiva: Kassa 61 199, Eff. 2 129 738, Debit. 8 920 592, Kon- sort.-K. 1 440 539, Land- u. Minenrechte 1 023 613, Geb. u. Anlagen 3 368 975, Material. u. Inv. 3 252 378, Konto neue Rechnung 531 690, aufgeschl. Erze u. Bestände an Erzen u. Produkten 1 380 000. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 2 000 000, Kredit. 663 300, Div. 104 624, K. neue Rechnung 1 361 266, Gewinn 1 979 536. Sa. RM. 22 108 727. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 5 780 941, Betriebskosten des Berg baues u. der Hütte 4 728 402, R.-F. 175 280, Abschr. 2 847 114, Gewinn 1 979 536. – Kredit: Einnahmen aus Bergbau u. Hütte 15 319 362, Gewinn 191 912. Sa. RM. 15 511 275.