Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 4141 Ges. zu gleicher Zeit Eigentümerin des Salzbergwerkes Wehnde mit noch völlig unver- ritztem Feldesbesitz in Grösse von 9 894 687 qm. Die Gerechtsame der Schachtanlage I (Samswegen) umfasst insges. 28 453 809 qm einschl. eines Sohlefeldes in Grösse von 2 188 799 qm u. liegt in den Gemarkungen Samswegen, Grossammensleben, Bleiche, Jersleben, Elben, Meseberg, Wolmirstedt u. Wolmirstedt-Stiftsdomäne, Kreis Wolmirstedt, Reg.-Bez. Magde- burg, Oberbergamtsbezirk Halle a, d. S. Der Schacht hat eine Endteufe von 752 m. Mit den Grubenbauen sind Carnallite u. Hartsalze erschlossen worden. Die zugehörige Fabrik reicht zur Herstellung von Chlorkalium, schwefelsaurem Kali, schwefelsaurer Kalimagnesia u. Kalidüngesalz für eine tägliche Verarbeitung von 8000 dz aus. Zur Abführung der Endlaugen in die Elbe dient eine 12 km lange Rohrleitung. Die Endlaugenkonzession gestattet eine tägliche Verarbeitung von 10 000 dz Carnallit. Die Schachtanlage I ist unter Übertragung der Beteil. am Kaliabsatz auf die Schachtanlage II u. III stillgelegt worden. Die Gerechtsamen der Schachtanlage II (Weidtmanshall) u. 1II (Holungen) umfassen ins- gesamt 18 402 650 qm u. liegen in den Gemarkungen Bischofferode, Haynrode, Hauröden, Grossbodungen, Holungen, Jützenbach, Werningerode, Wehnde, den Gutsbezirken Boden- stein-Adelsborn, dem Forstgutsbezirk Gerode u. Gutsbezirk Oberförsterei Königsthal der Kreise Worbis u. Grafschaft Hohenstein, Regierungsbezirk Erfurt, Oberbergamtsbezirk Halle a. S. Der Schacht II (Weidtmanshall) hat eine Endteufe von 600 m, Schacht III (Holungen) eine solche von 610 m. Beide Schächte sind in Förderung, der Betrieb wird für beide Anlagen einheitlich durchgeführt. Erschlossen sind flach gelagerte Sylvinite mit einer Durchschnittsmächtigkeit von 5–15 m u. einem Gehalt von 12–18 % Reinkali. Neben den modern ausgebauten Tagesanlagen ist eine leistungsfähige Chlorkaliumfabrik für eine tägliche Verarbeitung von 15 000 dz Rohsalz vorhanden. Aus den zur Verarbeitung gelangenden Rohsalzen wird vorwiegend hochprozentiges Chlorkalium hergestellt. Für den Betrieb der Fabrik ist eine Endlaugenkonzession nicht erforderlich. Der in der Fabrik fallende Rück- stand wird durch eine Spülversatzanlage von über Tage in die leergeförderten Grubenbaue verspült, wodurch die Pfeiler zwischen den Firsten zum Abbau kommen können. Im Geschäftsjahr 1925 waren die beiden Schachtanlagen mit der Fabrik bei Bischofferode in Betrieb. Neben der Herstellung von hochwertigen Fabrikaten wurde auch der Absatz von Rohsalzen in besonders grossem Umfange gepflegt. In der Verbesserung der Werksanlagen wurde fortgefahren, insbes. sind die Vorrichtungsarbeiten unter Tage betrieben, wobei Rohsalzvorräte in erheblichen Mengen neu erschlossen worden sind. Der bereits in 1924 in Angriff genommene Umbau des Kesselhauses u. der Zentrale wurde durch Aufstellung von 2 neuen Hochdruckkesseln u. Aufstellung einer Dampfturbine fortgesetzt. Die Anlage ist ergänzt durch die Aufstellung einer elektrischen Fördermaschine auf der Schacht- anlage II, so dass das Werk sich jetzt von der bisher sehr teuren Versorgung von der Überlandzentrale Südharz, Bleicherode, hat freimachen können. Eine neue Starkstrom- leitung nach den benachbarten Konzernwerken u. die Erweiterung der Rückstandsbeseitigung in der Fabrik bilden wertvolle Ergänzungen der Werksanlagen. Durch die Fertigstellung dieser Erweiterungs- u. Umbauten ist die Leistungsfähigkeit der Werksanlagen bei Bischofferode erheblich gesteigert worden. Der quotenmässige Anteil der Ges. am Gesamt- absatz des Deutschen Kalisyndikats für 1925 betrug 194 509 dz K20, abgesetzt wurden in 1925 431 027 dz K0. Die Ges. hat mit der Kali-Industrie A.-G. einen Interessengemeinschaftsvertrag für die Zeit vom 1./1. 1925 bis 31./12. 1953 abgeschlossen. Nach diesem Vertrage erhalten die Aktionäre von Bismarckshall mit Ausnahme der Kali-Industrie A.-G., der Kali-Bank A.-G. u. derjenigen Unternehmungen, die mit der Kali-Industrie A.- G. einen gleichartigen In teressengemeinschaftsvertrag abgeschlossen haben, für jede auf RM. 1000 lautende Aktie der Bismarckshall A.-G. einen Betrag, welcher der Dividende entspricht, die auf 2½ Aktien d er Kali-Industrie A.-G. zu je RM. 400 entfällt. Angebot der Kali-Industrie A.-G. zum Aktienumtausch. Im Mai 1926 machte die Kali- Industrie A.-G. den Aktionären von Bismarckshall das Angebot, ihre Aktien gegen die Aktien der Kali-Industrie A.-G. im Verh. 1: 2.5 umzutauschen. Ein Austausch der Spitzen soll in der Weise erfolgen, dass nach Wahl der Umtauschenden unter Zugrundelegung eines Kurses von 140 % für die Aktien der Kali-Industrie A.-G. entweder eine Zuzahlung des Umtauschenden erfolgt, oder aber die Differenz in bar von der Kali-Industrie A.-G. vergütet wird. Kapital: RM. 5 000 000 in 5000 Vorz.-Aktien zu RM. 1000. Über Wandl. des A.-K. s. d. Handb. 1923/24 I. M. 2 581 000 Vorz.-Aktien gingen im Mai 1910 aus dem Besitz eines Bankenkonsort. in den Besitz der Gew. Wintershall zum Kurse von ca. 145 % über. St.-Akt. sind seit 1910 nicht: mehr vorhanden. 1919 erfolgte eine Zuzahl. von 40 % auf 4960 Aktien 28 zus. M. 1 984 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 in bisher. Höhe auf M. 5 000 000. Anleihe der früheren Gew. Weidtmanshall: In Umlauf in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 103 % ab 1914 innerh. 20 J., gekündigt zum 1./7. 1923. Die zur Rückzahl. nicht eingereichten Stücke sind zur Rückzahl. zum 1./8. 1926 gekündigt. Der Ablösungsbetrag war RM. 126.21 für M. 1000; gleichzeitig wurden die Genussrechte für Altbesitzer mit RM. 60 für je M. 1000 in bar abgefunden. Zahlst.: Kasse des Werkes; Essen: Essener Credit-Anstalt, Fil. der Deutschen Bank; Elberfeld: Berg.-Märk. Bank, Fil. der Deutschen Bank; Berlin: Laupen- mühlen & Co.; Cassel: Kali-Bank A.-G.