4144 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Gewinnung von Nebenprodukten verfügt. Die Ges. besitzt die Ziegeleien Christian Levin u. Bochold, ferner eine Brikettfabrik. Die Grubenfelder Wilhelmine Katharina I–X liegen bei Werne, nördlich von der der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. gehörigen Zeche Monopol, grenzen westlich an die Gruben- felder Freih. von Stein der Georgs-Marienhütte zu Osnabrück u. haben 19 984 484 qm Ausdehnung. Schätzungen des Kohlenreichtums bewegen sich zwischen 265 000 000 u. 350 000 000 t. Der Felderbesitz Wilhelmine-Katharina wurde 1916 in eine selbständige Gew. überführt, über deren Kuxe die Ges. verfügt. Lt. Bestätigungsurkunde des Oberbergamtes Dortmund v. 29./4. 1919 erfolgte die Teilung der genannten Gewerkschaft in 2 Felder, u. zwar Gewerkschaft Wilhelmine Catharina mit 11 229 784 u. Gewerkschaft König Wilhelm mit 8 754 700, zus. 19 984 484 qm. Der Grundbesitz der Ges. beträgt einschl. Wil- helmine-Katharina insges. 695 ha; Grubenberechtsame insges. 32 245 184 qm. Der Häuser- besitz betrug am 31./12. 1925: 1129 Häuser mit 2325 Wohnungen. Die Ges. ist beteiligt an der Reederei u. Kohlenhandlung Jul. de Gruyter u. hat mit den Vorbesitzern zusammen eine G. m. b. H. gegründet, in der König Wilhelm den massgebenden Einfluss besitzt. Beteil. beim Kohlenkontor M. 320 000. Zur weiteren Stärkung des Einflusses beim Kohlenkontor ist ferner die Ruhrorter Firma Hennen- bruch & Haumann mit einer Beteiligung von 100 600 t erworben worden. Die G. V. v. 12./11. 1920 genehmigte einen Interessengemeinschafts-Vertrag mit der Gew. Minister Achenbach zu Brambauer bei Dortmund, der 1922 auf die Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen, welche die Mehrheit des A.-K. besitzt, übertragen wurde. Im Nov. 1924 wurde der Vertrag in einzelnen Punkten den jetzigen Verhältnissen entsprechend abgeändert. Die Ges. „König Wilhelm“ wird auf Gefahr u. für Rechn. der Gew. geführt, wobei die bisherige Gesellschafts- form u. Organisation unverändert erhalten bleibt. Gewährleistet wird den Aktionären auf die Vertragsdauer folgende Dividenden: für 1923 keine Div., für 1924 5 % für Aktien u. 10 % für Vorz.-Akt.; vom Jahre 1925 ab bis zum Ende des Vertrages eine Mindestdiv. von 12 % auf die Aktien u. 17 % auf die Vorz.-Akt. Die Gew. hat sich ferner verpflichtet, nach Ablauf von 10 Jahren auf Verlangen der Ges. käuflich deren gesamtes Vermögen (Aktiva u. Passiva) nach dem jeweiligen Stand in der Zeit vom 1./1. 1932 bis 31./12. 1945 zu erwerben, u. zwar zu einem Preise, der in dem 20fachen Betrage der in den letzten fünf Jahren vor der Übertragung gezahlten Durchschnittsdiv., mindestens aber in einem Betrage besteht, der die Ausschüttung von wenigstens M. 2500, auf die Aktien u. M. 3050, auf die Vorz.-Akt. ermöglicht. Jeder einzelne Aktionär ist nach Ablauf von 10 Jahren jederzeit berechtigt, seinen Aktienbesitz an die Gew. Minister Achenbach zu übertragen nebst entsprechendem Div.-Anteil des laufenden Jahres. Die Gew. Minister Achenbach verpflichtet sich, die bei „König Wilhelm“ für Betriebserweiter. notwendig werdenden Mittel während der 25jähr. Vertragsdauer als Darlehen unkündbar zur Verfügung zu stellen. Neuanlagen bleiben Eigentum von „König Wilhelm“. Sollte eine völlige Ver- schmelzung später nicht zustande kommen, so zahlt „König Wilhelm“ diese Beträge in Jahreszahl. von 5 % zurück. Für „König Wilhelm“ bestehen die Hauptvorteile des Ver- trages darin, dass die Ges. in Zeiten schlechter Konjunktur für einen Teil der Kohlen u. des erzeugten Koks regelmässigen Absatz findet. Produktion: 1920 1921 1922 1923 1924 1925 Steinkohlen. t 992 059 1 028 692 1 023 499 324 531 825 555 973 815 Koks „ 280 205 310 810 315 120 3 222 111 260 532 Belegschaft 1918–1925 durchschnittlich 4824, 4108, 5045, 5700, 5460, ?, 4151, 3858 Mann. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 540 200 t, für Koks 465 367 t, für Briketts 70 200 t. Die Ringofenziegelei lieferte 1914–1925: 4 644 985, 3 111 550, 4 594 650, 4 701 350, 4 785 725, 4 237 070, 6 558 675, 7 175 040, 7 841 720, ?, 6 076 970, 7 526 820 Steine. Kapital: RM. 8 500 000, u. zwar RM. 1 800 000 in 3000 konvert. St.-Akt. (Nr. 1–3000) à Tlr. 200 = M. 600, RM. 5 500 000 in 5500 St.-A. (Nr. 3001–8500) à RM. 1000 u. RM. 1 200 000 in 1200 Prior.-A. (Nr. 1–1200) à RM. 1000; letztere mit Vorrecht auf 5 % Div. mit Nachzahl.- Verpflicht. u. Vorbefriedig. bei Liquid. der Ges., in welchem Falle aber eine Nachzahl. etwa rückst. Vorz.-Div. nicht stattfindet. Urspr. A.-K. M. 9 000 000 in 15 000 Aktien à Tlr. 200 = M. 600, 1885–87 Zus. legung 5: 1, 1887 Begebung der Prior.-Aktien u. 1889 der 3000 St.- Aktien à M. 1000. 1900 Erhöh. um M. 900 000 in 900 St.-Aktien à M. 1000. 1905 Erhöh. auf M. 8 500 000 durch Ausgabe von M. 1 600 000 St.-Aktien à M. 1000, davon M. 1 150 000 zu 225 % den Besitzern der alten Aktien angeboten. Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 wurde das A.-K. von M. 8 500 000 in gleicher Höhe u. gleicher Stückelung auf Reichsmark umgestellt. Anleihe: I. Urspr. M. 2 500 000 in 4 % (bis 1897 4½ %) Grundschuldbr. von 1892, rück- zahlbar zu 102 %, Stücke zu M. 1000 (abgestemp. zu RM. 150). Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1897 durch jährl. Auslos. von mind. 3 % im Juni auf 2. Jan. Zahlst.: Ges.-Kasse; Köln: A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges.; Essen u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt (auch die sonst. Niederlass.). Kurs Ende 1914–1925: –—*, –, 88, –, 93*, 96.50, 100, 95, –, –, 12, 14.50 %. Notiert in Berlin. Anleihe: II. Urspr. M. 10 Mill. in Schuldverschr. zu M. 1000 (abgestemp. zu RM. 150) von 1907, hypothekar. sichergestellt u. zu 4½ % verzinslich, Tilg. durch Auslos. in Jahres- raten zu 100 % seit 1911, gekündigt zum 1./4. 1923. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Essener Kreditanstalt. Im Umlauf von beiden Anleihen Ende 1925 aufgewertet RM. 187 950. 2 % Zs., für 1925 zahlbar mit RM. 3 für je nom. Mk. 1000 gegen Coups. Nr. 66