Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 4151 Direktion: Vors. Felix Benjamin, Dr. Karl Ellstaetter, Dr. Paul Grünfeld, Ferd. Gattel, Rich. Erlanger, Stellv. Ernst Söwy, Norbert Grünfeld, Friedr. Winkler. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Paul Roediger, Frankf. a. M.; Stellv. Dr. Arthur Netter, Mannheim; Dir. Rud. Euler, Dir. Herm. Winkler, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Georg von Simson, Berlin; Dr. Fritz M. Warburg, Hamburg; Rich. Merton, Frankf. a. M.; Salo Grünfeld, Breslau; Gen.-Dir. Dr. M. Neumark, Herrenwyk b. Lübeck. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Akt. Ges. Christinenhütte in Christinenhütte b. Meggen i. Westf. Die G.-V. v. 23./10. 1925 beschloss Übertragung des Vermögens der Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1925 ohne Liqu. auf die Wolf, Netter & Jacobi-Werke K.-G. a. A. in Berlin. Für je nom. RM. 100 Akt. der Ges. wurden je 1 Akt. zu RM. 100 der Wolf, Netter & Jacobi K.-G. a. A. gewährt. Die Ges. wid als Zweigniederlass. in Meggen unter der Fa. Wolf, Netter & Jacobi-Werke K.-G. a Akt., Abteil. Christinenhütte fortgeführt. Die Ges. ist aufgelöst u. die Firma erloschen. Letzte ausführliche Aufnahme vor der Fusion s. Jahrg. 1925 III. Kaliwerke Grossherzog von Sachsen Akt.-Ges., Sitz in Dietlas (Rhön). Die G.-V. v. 23./9. 1926 sollte beschliessen über Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. zu Berlin gegen Gewährung von Aktien derselben unter Ausschluss der Liqu. u. Ermächtig. des Vorstands zum Abschluss eines Fusionsvertrags mit der Kali-Industrie A.-G. Gegründet: 7./5. 1912 als Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 7./6. 1912 in Weimar. Gründer s. d. Handb. 1923/24 I u. früher. Firma bis 1912: Gewerkschaft Gross- herzog von Sachsen. Sitz durch Beschluss der G.-V. v. 28./6. 1926 von Weimar nach Dietlas (Rhön) verlegt. Zweck: Ausbeutung der früher der Gew. Grossherzog von Sachsen zu Weimar gehörigen Salz- u. Kalibergwerksberechtig. „Grossherzog von Sachsen“', ,Dietlas“ u. „Dietlas 2“, belegen in den Bezirken des Bergamts Dermbach und des Meiningschen Bergamts Saalfeld, sowie die Ausbeutung etwaiger neu zu erwerbender Bergwerksberechtig., Herstell. u. Betrieb aller Anlagen u. Unternehm., welche die Ausnutz. jener Bergwerke u. Berechtig. u. die Verwert. ihrer Produkte in roher oder verarbeiteter Form befördern, Erwerb u. Verwert. von Grundst., Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, gewerbliche Ausnutz. des Kali- bergbaues u. seiner Erzeugnisse. Art. des Minerals: Hartsalz, Karnallit u. Sylvinit. Die Ges. kann sich auch an Unternehm. der vorbezeichneten Art beteiligen. Das Bergwerkseigentum der Kaliwerke „Grossherzog von Sachsen“ besteht in den miteinander markscheidenden Verleih. „Grossherzog von Sachsen“ im Weimarischen Bergamtsbez. Dermbach (Amtsgerichtsbez. Kaltennordheim) u. „Dietlas“ u. „Dietlas 27 im Meiningenschen Bergamtsbez. Saalfeld (Amts- gerichtsbez. Salzungen) mit einer Gesamtgrösse von 60 566 592 qm. Im J. 1920 fand ein Aus- tausch von Feldesteilen statt. Danach gab die Ges. Grossherzog von Sachsen 5.3 Mill. qm ihres Feldes an die Gew. Heiligenroda ab u. erhielt dafür von der Gew. Kaiseroda 4.6 Mill. qm. Die Aufschliess. geschieht durch den Schacht ,Georg“ bei Dietlas sowie durch die beiden, Schächte II (im Menzengraben bei Stadtlengsfeld) und III (200 m von Schacht II entfernt). von denen sich der erstgenannte seit Juli 1915 in Förderung befindet, während der letzt genannte Anfang 1924, fertiggestellt wurde. Bei dem Schacht „Georg“, der mit seiner ersten Sohle eine Teufe von 543 m erreicht, während die durch einzelne Gesenke u. ein? Diagonalstrecke aufgeschlossene zweite Sohle in einer Teufe von 580 m liegt, beträgt die Mächtigkeit der aus Hartsalz, Sylvinit und Carnallit bestehenden Kalisalzlager 2–10 m. Der durchschnittliche Gehalt für das obere Lager beträgt etwa 12–14 %, und für das untere Lager 14–18 % K70. Zur Verarbeitung der in der Schachtanlage I (Grube ,Georg) geförderten Rohsalze besitzt die Ges. eine Fabrik in Dorndorf, welche für die Herstellung von Chlorkalium, Sulfaten, Kalidüngesalzen, Brom und anderen Nebenprodukten einge- richtet ist. Die Konzession schliesst die Ableitung von 300 cbm Endlauge pro Tag ein, entsprechend einer Tagesverarbeitung von 6000 dz Carnallit, abgesehen von den nebenher zu verarbeitenden Hartsalzen. Auf der Schachtanlage II ist bei einer Teufe von 517 m ein Kalilager von 5.1 m Mächtigkeit angefahren worden. Durch Aufschlussarbeiten sind Mächtigkeiten bis zu 32 m festgestellt worden; die Durchschnittsmächtigkeit beträgt 11 m. Die abbaufähigen Salze bestehen aus Hartsalz, Sylviniten und Carnalliten und haben einen reinen Kaligehalt von 14–40 %. Schacht III hat bei 524 m das Kalilager in der gleichen Mächtigkeit u. Güte wie bei Schacht II angefahren. Die Förderung der Salze erfolgt durch die Schächte I (, Georg“) II u. III (,Menzengraben“) Die Betriebe wurden 1924 an das 20 000 Volt-Netz der Werrawerke des Konzern angeschlossen, so dass die eigene Stromerzeugung eingestellt werden konnte. Die Zentrale bleibt als Reserve bestehen. Sämtliche Betriebsstätten in Dietlas, Dorndorf u. Menzengraben sind durch Anschluss- gleise an Linien der preussischen Staatsbahnen angeschlossen. Zur besseren Ausnutzung der auf Schachtanlage II/III anstehenden Carnallite ist eine zweite Chlorkaliumfabrik errichtet worden, die für eine Verarbeitung von täglich 14 000 dz Carnallit ausreicht.