4152 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Der Grundbesitz der Ges. ist in den Gemeindebezirken Dietlas, Dorndorf und Stadt- lengsfeld gelegen und hat eine Grösse von zusammen 61 ha 63 a 23 qm. Zurzeit werden etwa 700 Beamte u. Arb. auf den Anlagen der Ges. beschäftigt. Der Thüringische Staat erhält eine Förderabgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Der quotenmässige Anteil der Ges. am Gesamtabsatz des Deutschen Kalisyndikats für 1925 betrug 160 435 dz K20, abgesetzt wurden 1928 178 945 dz K20. Betriebsvertrag mit der Gew. Glückauf, Sondershausen. Mit dieser Gew. ist laut G.-V.-B. der Kaliwerke Grossherzog von Sachsen v. 5./2. 1920 ein Betriebsvertrag abgeschlossen worden, der vom 1./1. 1920 bis zum 31/12. 1949 läuft und sich stillschweigend jeweils um 10 Jahre verlängert, falls er nicht mit einjähriger Frist gekündigt wird. Nach diesem Ver- trage haben die Kaliwerke Grossherzog von Sachsen den sich alljährlich aus dem Betriebe nach einer aufzustellenden Abrechnung ergebenden Überschuss an die Gew. Glückauf ab- zuführen, während ein sich etwa ergebender Betriebsverlust von der Gew. Glückauf bar auszugleichen ist. Als Gegenleistung für die durch den Vertrag übernommenen Ver- pflichtungen der Kaliwerke Grossherzog von Sachsen erhalten dieselben von der Gew. Glückauf einen Betrag, der zu einer Div.-Zahlung an ihre Aktionäre in Höhe des 14. Teiles derjenigen Ausbeute ausreicht, welche die Gew. Glückauf-auf das entsprechende Geschäftsj. auf einen Kux ausschüttet. Inzwischen hat die Gew. Glückauf mit der Kali-Industrie A.-G., einen Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen, nach dem auf einen Glückauf-Kux eine Ausbeute in Höhe der Div. zur Auszahl. gelangt, die jeweils auf 10 Aktien der Kali- Industrie A.-G. ausgeschüttet wird; mithin entfällt auf eine Aktie der Kaliwerke Gross- herzog von Sachsen 1%4 der Div., welche auf eine Aktie der Kali-Industrie A.-G. entfällt. Angebot der Kali-Industrie A.-G. zum Aktienumtausch. Im Mai 1926 machte die Kali-Industrie A.-G. den Aktionären der Kaliwerke Grossherzog von Sachsen das Angebot, ihre Aktien im Verhältnis 1: 0,714 in Aktien der Kali-Industrie A.-G. umzutauschen. Ein Ausgleich der Spitzen soll in der Weise erfolgen, dass nach Wahl der Umtauschenden unter Zugrundeleg. eines Kurses von 140 % für die Aktien der Kali-Industrie A.-G. entweder eine Zuzahl. seitens des Umtauschenden erfolgt, oder aber die Differenz in bar von der Kali-Industrie A.-G. vergütet wird. Kapital: RM. 4 500 000 in 9000 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 6 Mill., übern. von den Gründern zu 116.8823 %. Die G.-V. v. 5./6. 1912 beschloss Erhöh. um M. 2 Mill., diejenige vom 20./11. 1917 Erhöh. um M. 1 Mill., übern. von einer Bankengruppe zu 125 %, angeb. den alten Aktionären 2: 1 v. 17.–31./12. 1917 zu ebenfalls 125% Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 10./12. 1924 von M. 9 Mill. auf RM. 4 500 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 500. Hypoth.-Anleihe: M. 7 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. staatl. Genehm. v. 16./10.1919; rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 1./3. u. 1./9. Die Schuldverschreib. sind bis zum 1./3. 1925 unkündbar. Von da ab erfolgt die Tilg. im Wege der Auslos. Jährlich sind mindestens 2 % des urspr. Gesamtnennbetrages nebst Zs. zu tilgen. Die Anleihe ist zur Rückzahl. zum 1./7. 1926 gekündigt. Die Barablös. betrug RM. 20,44 für je nom. M. 1000 zuzügl. der gesetzl. Zs. Die Genussrechte für Altbesitz wurden am 1./7. 1926 mit 60 % des Nennwertes in bar abgefunden. Zahlst.: Kasse der. Ges.; Berlin: S. Bleichröder, Deutsche Bank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Cassel: Kali-Bank A.-G. Kurs Ende 1920–1925: 101.50, –, –, 520, 2.10, 1.90 %. Eingeführt Dez. 1920 in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Diese richtet sich infolge Betriebsvertrag mit der Gew. Glückauf. Sondershausen nach der von dieser ausgeschütteten Ausbeute. Die Mitgl. des A.-R. er- halten ausser Erstatt. der Auslage eine jährl. Vergüt. von mind. RM. 1000. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 1 400 000, Grundbesitz 68 343, Schachtanlagen I: Bergwerksanlagen 636 821, Fabrikanlagen 95 938, Schachtanlagen II u. III: Bergwerksanlagen 1 407 300, Fabrikanlagen 527 302, Hilfsanlagen 186 539, Wohn- häuser 215 112, Bestände an Betriebsstoffen 274 871, Rohsalz u. Fabrikate-Bestände 913 390. Kassa 230, Stammeinl. bei Verkaufsvereinig. 21 936, Wertp. 1247. Debit. 1 965 670. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 6350, 4½ % Teilschuldverschr. 196 526, Kredit. 3 011 823. Sa. RM. 7 714 689. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. u. Abgaben 413 443, Zs. u. Anleihe- dienst 39 601, Wohlfahrtsaufwend. 14 533, Abschr. 269 272. Sa. RM. 736 849. – Kredit: Rohüberschuss RM. 736 849. Dividenden: 1913–1919: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 12 %. 1920–1921: Je M. 357.15. 1922: M. 714.44. 1923–1925: 0, ?, 8½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Kurs im Freiverkehr Essen Ende 1925: 60 %. Direktion: Dir. Ernst Weisdorff; Dir. Gustav Römer. Prokurist: Paul Rühle. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. August Rosterg, Cassel; Stellv. Frhr. S. Alfred v. Oppen- heim, Köln; Geh. Reg.-Rat Dr. C. Brügman, Dr. jur. Arnold Cremer, Dortmund; Berg- werksdir. Reinhard Effertz, Cassel; Dr. jur. Max Esser, Baden-Baden; Bankier Carl Hagen, Berlin; Hauptm. a. D. Carl v. Hinckeldey, Hamburg; Geh. Komm.-Rat Robert Müser, Justizrat Aug. Raude, Dortmund; Komm.-Rat F. Rechberg, Hersfeld; Bank-Dir. Oskar Schlitter, Berlin; Frhr. Dr. Hans v. Steffens, Feldafing a. Starnberger See, Thür. Finanzministerium, Weimar.