Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 4155 lausitz, Elektrizitätswerk Elbtalzentrale, Elektrizitätswerk Lichtenberg und die 3 Be- triebsdirektionen Annaberg, Bergen u. Zwickau-Ölsnitz der Kraftwerke Westsachsen. Das Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau ist 1917 durch den sächsischen Staat von der Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft Berlin erworben worden. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf Teilgebiete der Amtshauptmannschaften Bautzen, Löbau u. Zittau. Es umfasst ein Gebiet von ca. 620 qkm mit etwa 125 000 Einwohnern. Das Elektrizitätswerk Elbtalzentrale in Pirna ist 1912/13 ins Leben gerufen worden u. wurde 1918 durch den sächs. Staat übernommen. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf die gesamte Amts- hauptmannschaft Pirna und teilweise auf die Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde, Dresden-A. u. Dresden-N. Es umfasst ein Gebiet von ca. 875 qkm mit etwa 190 000 Ein- wohnern. Das Elektrizitätswerk Lichtenberg an der Freiberger Mulde wurde 1925 vom Überlandstromverband Freiberg i. Sa. gekauft. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf das Gesamtgebiet der Amtshauptmannschaft Freiberg u. teilweise auf die Amtshauptmann- schaften Dippoldiswalde u. Flöha. Es umfasst ein Gebiet von ca. 1200 qkm mit etwa 120 000 Einwohnern. Die Kraftwerke Westsachsen A.-G. wurden lt. Vertrag v. 17./12. 1925 gegen einen Kaufpreis von RM. 18 150 000 zuzügl. 10 % Zs. ab 16./12. 1925 bis zum Tage der Zahlung erworben, wodurch die 3 Betriebsdirektionen Annaberg, Bergen u. Oelsnitz-Zwickau in den Besitz der AsW übergingen. Das Versorgungsgebiet der 3 genannten Betriebs- direktionen erstreckt sich auf das Gesamtgebiet der Amtshauptmannschaft Marienberg u. auf grössere Gebietsteile der Amtshauptmannschaften Annaberg, Oelsnitz, Auerbach, Plauen, Glauchau, Zwickau, Stollberg u. Schwarzenberg. Es umfasst ein Gebiet von 1550 qkm mit etwa 505 000 Einwohnern. b) Kraftwerke: Das Grosskraftwerk Hirschfelde liegt unmittelbar neben dem Braun- kohlenwerk u. besteht aus dem von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, im Jahre 1917 erworbenen älteren Teil, dem Werk I, u. dem in unmittelbarer Nähe in den letzten Jahren neuerbauten Teil, dem Werk II. Beide Werke sind miteinander durch Dampf- u. elektr. Leitungen verbunden, so dass sie ein einheitliches Grosskraftwerk mit einer Gesamtleist. von zurzeit 85 500 kW, nach den unten erwähnten Erweiterungen jedoch von 110 000 kW darstellen. Die Gebäude des Kraftwerkes bestehen aus: 4 Kesselhäusern, 2 Maschinen- häusern mit angebautem Verwalt.-Gebäude, 2 Pumpenhäusern, 3 Schalthäusern, den Häusern für die sanitären, Feuerwehr- und sonst. Neben-Einricht. Die Einricht. des Kraftwerkes bestehen aus: 16 Wasserkammerkesseln von je 250 qm Heizfläche u. 25 Steilrohrkesseln mit je einer Heizfläche von 640–800 qm, 5 weiteren Kesseln mit je 1000 qm Heizfläche (letztere imeBau); ferner aus 4 Dampfturbinensätzen von 1600 kW, 3400 kW, 7500 kW u. 13 000 kW, 3 Dampfturbinensätzen von je 20 000 kW u. 1 Turbinensatz von 24 500 kW Leistung (letzterer im Bau). Die Maschinenspannung von 6000 V wird durch entsprechende Umspannanlagen auf 20, 40 u. 100 000 V umgespannt. Zu den Einrichtungen gehören ferner: Kohlenförder-, Schalt-, Kühlwasser-, Rückkühl- u. Entaschungsanlagen, sowie die sonst. Nebenanlagen. Die Kohlenversorgung des Werkes erfolgt über den grossen Kohlen- bunker des Braunkohlenwerkes, aus dem die Kesselhausbunker gespeist werden. Das Kühl- u. Betriebswasser liefert die dem Kraftwerk vorbeifliessende Görlitzer Neisse in genügendem Ausmasse. In dem noch im Bau befindlichen Grosskraftwerk Böhlen b. Leipzig ist zur- zeit eine Kesselanlage von 6 Steilrohrkesseln u. 1 Schrägrohrkessel mit je 500 qm Heiz- fläche u. 1 Kruppschen Schiffskessel mit 600 qm Heizfläche fertiggestellt. Ein weiteres Kesselhaus wird nach vollendetem Ausbau 2 Zirkulationskessel zu je 2000 qm Heizfläche u. 6 Steilrohrkessel zu je 1500 qm Heizfläche enthalten. Als Brennstoff kommt hier ent- gegen zu dem im Kesselhaus I verwendeten festen Brennstoff Kohlenstaub in Frage. Zur Verwendung kommen 3 Gegendruckturbinen: 2 mit je 8000 kKW u. 1 mit 15 800 k W, ferner 2 Kondensationsturbinen von 21 000 kW u. 23 000 kW Leistung, von denen zurzeit die beiden Gegendruckturbinen von je 8000 kW in Betrieb genommen sind. Die noch im Bau befindlichen Anlagen sollen als erster Ausbau bis Ende 1926 fertiggestellt sein; weitere Anlagen sind projektiert. Das Kraftwerk Pirna umfasst ein Kessel-, Maschinen-, Umspann- u. Schalthaus mit den erforderlichen Nebengebäuden. Eingebaut sind 7 Steilrohrkessel mit zusammen 3000 qam Heizfläche u. 2 Dampfturbinensätze von 3400 u. 8000 kW Leistung u. die notwendigen Umspann-, Schalt- u. sonstigen Nebeneinrichtungen. Dieses Kraftwerk hat nur noch den Zweck der Reserve. Das Kraftwerk Olbersdorf mit 5 Schrägrohrkesseln u. insgesamt 1100 qm Heizfläche verfügt über eine Maschinenleistung von 1760 kW. Es dient ebenfalls nur noch Reservezwecken. Das Kraftwerk Lichtenberg mit 6 Schrägrohr- kesseln von insgesamt 1368 qm Heizfläche u. einer Maschinenleistung von 7810 kW arbeitet zunächst ohne direkten Zus. hang mit der Landesstromversorgung nur für das eigene Ge- biet. Das Kraftwerk Oelsnitz mit 8 Steilrohrkesseln u. insgesamt 2472 qm Heizfläche ver- fügt über eine Maschinenleistung von 11 000 kW u. soll nach dem endgültigen Ausbau des Grosskraftwerkes Böhlen ebenfalls nur Reservezwecken dienen. Das Spitzenkraftwerk Bergen verfügt über eine Dieselmotorenleistung von 900 kW, das Wasserkraftwerk Himmel- mühle b. Annaberg über eine Leistung von 200 kW u. das Wasserkraftwerk Muldenberg über eine Leistung von 300 kW. Weiterhin hat die AsW die von dem sächsischen Staat erbauten Wasserkraftanlagen in Aue, Klosterbuch, Waldenburg u. Wurzen (letzteres noch im Bau) mit mittleren Leistungen von 620, 650, 400 u. 2750 kW gepachtet. c) Übertragungsanlagen. Die in den eigenen Kraftwerken u. teilweise durch Bezug gewonnene elektrische Energie wird in Hochspannungsleitungen über ganz Sachsen