4164 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Hochfeld unmittelbar am Rhein belegenen Grundbesitz, von dem insgesamt 10,3 ha bebaut sind. I. Eine Hochofenanlage bestehend aus vier Hochöfen. Zu dieser Anlage gehören die nötigen Dampfkessel, Dampfgebläsemasch., Gasgebläsemasch., eine Agglomerieranlage, Pumpen sowie eine 350 m lange feste Kaianlage am Rhein mit 3 Erzentladekränen u. 2 Drehkränen. II. Eine Eisengiesserei mit Kranbahnen, Kupolöfen, Aufbereit. für Formsand, mech. Trans- porteinricht. für Gussstücke bis zu 120 t u. allen mech. Hilfsmasch. sowie 1 Werkstätte für die Bearbeit. der Gussstücke bis zum gleichen Gewicht, eine Stahlgiesserei. III. Ein Stahlwerk, bestehend aus 7 Martinöfen. Zu diesem gehören Kräne, Tieföfen u. 21 Gasgeneratoren, sowie 1 Vorfrischer von 350 t Inhalt. IV. Ein Block-, Knüppel- u. Platinen-Walzwerk. ausreichend für die Verarbeitung des von dem Stahlwerke hergestellten Rohstahls zu Halbfabrikaten. V. Ein komplettes Blechwalzwerk mit allen erforderlichen Hilfs- u. Adjustagemasch., bestehend aus 2 Grobblechstrecken, 2 Mittelblechstrecken, 1 Feinblechwalzwerk. VI. Ein Draht- u. Feineisen-Walzwerk mit allen Hilfseinricht. –— Sämtl. Walzwerke werden elektr. angetrieben. VII. Eine elektr. Zentrale, enthaltend 8 Grossgasmasch. von einer Gesamt- leistungsfähigkeit von rund 22 000 PS., die unter Ausnutzung der Hochofengase das gesamte Werk mit elektr. Energie versorgen. VIII. Eine Schlackensteinfabrik. Die Werk. anlagen sind mit drei Bahnanschlüssen versehen. Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 176 Familienwohnungen sind vorhanden. Ferner Besitz: Ein Komplex Grubenfelder in der Gegend von Eisemroth bei Dillenburg, der in der Aufschliessung begriffen ist. Die Ges. hat während des Krieges bei schwedischen Banken einen Kredit von Kr. 8 Mill. aufgenommen. Im Dez. 1919 kaufte eine holländische Firma die Majorität der Aktien. Mit Hilfe dieses neuen Grossaktionärs konnte die Ges. Anfang 1920 ihre schwed. Gruben ver- kaufen u. mit dem Erlöse mehr als die Hälfte des Kredits abtragen. Ende 1920 wurde des früheren schwed. Grubenbesitzes zurückerworben; Übernahme u Bezahl. erfolgte 1921. Aus dem Verkauf von ã des schwed. Grubenbesitzes erhielten die Akt das Eisenwerk Kraft einen Bonus von M. 250 je Aktie. Im Febr. 1921 bot das Hochofenwerk Lübeck dem Eisen werk Kraft für die Abt. Kratzwieck M. 48 000 000, davon M. 24 Mill. bar u. M. 2.4 Mill. in St.-Akt. Ferner wurde der Abschluss einer Interessengemeinschaft zwischen Kraft u. Lübeck abgeschlossen. Lübeck übern. des schwed. Besitzes von Kraft. Ausserdem über- nahm Kraft von Lübeck von den M. 10 Mill. Vorz.-Akt. M. 1 Mill. – Die Ges. hat die ge- samten M. 250 000 Anteile der Krieg u. Tigler G. m. b. H., Drahtzieherei, in Wesel erworben u. das Werk, das eine Leistungsfähigkeit von 15 –18 000 t hat, am 1./1. 1918 übernommen. Hier wird der gezogene Draht in der Hauptsache in den Handel gebracht, ein geringerer Teil zu Drahtstiften, Stacheldraht u. Haarnadeln verarbeitet. Die Ges. Kraft gehört dem Roheisenverband mit einer Beteilig. von insgesamt 320 000 t jährl. an. Auch heteiligt an anderen Verbänden. 1926 infolge Übergang der Aktien-Majorität an die Ver. Stahlwerke A.-G. Wechsel im A.-R., Verleg. des Sitzes nach Duisburg u. Abschluss eines Pachtvertrages mit der Ver. Stahlwerke A.-G. Verpachtung an die Vereinigte Stahlwerke A.-G. Die G.-V. v. 18./8. 1926 verteilte dem Vorstand die Ermächtigung zum Vollzuge eines mit den Vereinigten Stahl- werken A.-G. abzuschliessenden Pachtvertrages über die Verpacht. der gesamten Anlagen u. Betriebseinricht. der Ges. an die Vereinigten Stahlwerke, wobei die Selbständigkeit des Eisenwerk Kraft gewahrt bleibt. Die Waren u. Rohstoffe werden nach ihrem Stande vom 1./7. 1926 aufgenommen u. sind von den Vereinigten Stahlwerken in bar zu bezahlen. Der Vertrag wird mit Wirk. vom 1./7. 1926 bis 30./9. 1956 abgeschl. u. enthält ein Vorpachts- recht für die Vereinigten Stahlwerke. Ausserdem sind die Vereinigten Stahlwerke während der Vertragsdauer jederzeit berechtigt, die verpacht. Anlagen des Eisenwerk Kraft käuflich zu übernehmen gegen einen Preis, der ausreicht, um nach Abzug aller Verbindlichkesten der Ges. den Aktion. einen Liquid.-Erlös von 10 % über den Kurswert der Eisenwerk Kraft-Aktien, wie er im Durchschnitt des letzten Kalendervierteljahrs vor Annahme dieses Verkaufsangebots bestanden hat, zu gewähren. In Verbind. mit dem Pachtvertrag wird das A.-K. der Kraft-Ges. auf RM. 7 812 500 herabgesetzt. Auf das herabgesetzte A.-K. ge- währleisten die Ver. Stahlwerke den Aktion. des Eisenwerk Kraft mit Wirk. vom Geschäfts- jahre 1927 ab – die Zeit vom 1./7.–31./12. 1926 ab bleibt pachtfrei – einen Pachtzins von 5 % des Nennwertes der Aktie. Für den Fall, dass die Ver. Stahlwerke für ihr drei Monate vorher abgelauf. Geschäftsjahr eine Div. gegeben haben, die 5 % übersteigt, bezahlen sie zu der obigen Vergüt. eine zusätzl. Vergüt. in Höhe der halben Mehrdiv. Der erste Pacht- zins wird hiernach im Frühjahr 1928 für das Geschäftsjahr 1927 fällig sein. Kapital (wird herabgesetzt [s. u.)): RM. 18 750 000 in 75 000 Akt. zu RM. 250. Urspr. M. 5 Mill., 1899 Erhöh. um M. 2 Mill. 1911 Erhöh. um M. 11 Mill., dann nochmals 1914 um M. 4 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1922 um M. 40 Mill. Anfang 1921 ging die Mehrheit der Aktien an Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen (Saar) über. Lit. G.-V. v. 19./12. 1922 erhöht um M. 12 500 000 in 12 500 Akt. zu M. 1000, ausgegeben zu 100 %. Die Verwert. wurde der Ges. überlassen. Lt. a. o. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. von M. 75 Mill. auf RM. 18 750 000 (4: 1) in 75 000 Akt. zu RM. 250. In der G.-V. v. 18./8. 1926 wurde in Verbind. mit dem Pachtvertrag (s. o.) beschlossen, das A.-K. der Ges. von RM. 18 750 000 zunächst herabzusetzen um RM. 3 125 000 auf RM. 15 625 000 dergestalt, dass die RM. 3 125 000- Aktien, die sich aus der Kap.-Erhöh. lt. G.-V.-B. vom 19./12. 1922 noch als Vorrats-Akt. im Besitze der Ges. befinden, vernichtet werden. Das verbleib. A.-K. von RM. 15 625 000 Soll