Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 4171 Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: Vors. Gen.-Dir. Dr. Rudolf Brennecke, Dir. Heinrich Koppenberg, Dir. Gustav Naumann, Gleiwitz; Bergwerksdir. Emil Bauer, Hindenburg O.-S.; Stellv. Dir. Dr. Albert Hempelmann, Gleiwitz; Dir. Otto Kroniger, Gleiwitz; Dir. Heinrich Gisner, Gleiwitz. Prokuristen: Walter Böhme, Ernst Graeve, Julius Jagsch, Max Krause, Ernst Meiners, Dr. August Menzel, Emil Nowak, Max Rechenberg, Gustav Schamidatus, Oskar Schlesinger, Bruno Schuster, Wilhelm Theine, Johannes Tietz, Dr. Reinhold Tittler, Dr. Curt Wähner, Julius Weihrauch, Eduard Wittig, Herbert Wruck. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Franz Pieler, Gleiwitz: Gen.-Dir. Dr. Friedrich Flick, Gen.-Dir. Dr. Friedrich Eichberg, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Rudolf Wachsmann, Katowice, Geh. Reg.-Rat Dr. Hans von Flotow, Dir. Samuel Ritscher, Berlin. „ Zahlstellen: Ges.-Kasse: Gleiwitz: Filialen aller D-Banken. Anhaltische Kohlenwerke in Halle a. S., Forsterstr. 53. . Gegründet: 5./2. 1881; eingetr. 12./3. 1881, Sitz bis 1./7. 1884 in Berlin, dann bis 4./5. 1903 in Frose, seitdem in Halle a. S. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Zweck der Ges. ist Erwerb., Ausbeut. u. Betrieb von Braunkohlenwerken, die Herstell. u. Verwert. von Erzeugnissen aus Braunkohlen sowie Erwerb, Einricht. u. Betrieb aller industriellen Anlagen u. Handelsgeschäfte, die sich an den Betrieb von Braunkohlenwerken anlehnen oder mit der Verarbeit. von Braunkohlen oder deren Produkten in Zus. hang stehen; die Ges. darf sich an gleichartigen oder verwandten Unternehm. beteiligen, sie pachten oder verpachten. Die Ges. besitzt u. betreibt: A) 1. Die Abteil. Mariengruben bei Senftenberg (Niederlausitz), bestehend aus vier selbständigen Anlagen. Die Ausbeut. erfolgt fast ausschl. durch Tagebau; die Eeistungs- fähigkeit an Rohkohle beträgt im Jahre 1 350 000 t; für die Gewinn. sind 4 Kohlenbagger vorhanden. Der Abraum wird durch eigene Betriebe mit 4 elektr. Baggern u. 5 Dampf- baggern bewältigt. Zur Abteil. gehören 5 Brikettfabriken mit zus. 27 Pressen, 33 Dampf- telleröfen, 5 Röhrentrocknern, 45 Dampfkesseln sowie eine grössere Anzahl von Dampf. u. elektr. Maschinen mit zus. etwa 5600 PS u. einer Jahresleist. dieser Werke von 425 000 t, terner eine elektr. Zentrale mit 5 Dampfkesseln u. 3 Dampfturbinen mit etwa 3500 PS Leistung. Ausserdem befindet sich auf den Anlagen eine kleine elektr. angetrieb. Ziegelei. Gleisanschlüsse bestehen an die Station Senftenberg (N.-L.) u. Gross-Räschen. 2, Die Abt. Braunkohlen werk Grube Elisabeth bei Mücheln, Bez. Halle a. S., deren Ausbeut. durch Tagebau erfolgt. Für die Förder. sind 3 elektr. Kohlenbagger neu aufgestellt; die Leistungsfähigkeit beträgt im Jahre 1 700 000 t. Der Abraumbetrieb befindet sich in eigener Regie, diesem dienen 4 elektr. angetriebene u. 1 Dampfbagger sowie 20 Lokomotiven. Die Abt. besitzt 3 Brikettfabriken mit 24 Pressen, 20 Röhrentrocknern, 41 Dampfkesseln, eine Anzahl Dampf- u. elektr. Masch. mit etwa 6000 PS u. einer Jahresleist. der Werke von 550 000 t u. ferner eine elektr. Zentrale mit 4 Turbinen von 16 500 PS Leistung. Auch ist eine Ringofenziegelei mit elektr. Antrieb vorhanden, die im Jahre 3 Mill. Steine herstellen kann. Gleisanschluss besteht an die Station Mücheln Bez. Halle a. S. 3. Die Abt. Zechau in Zechau (S.-A.), die fünf in sich abgeschlossene Anlagen besitzt. Die Ausbeut. wird mittels Tiefbau u. eines Tagebaues vorgen. Die jährliche Förderungs- möglichkeit beträgt 1 200 000 t. Der Abraum wird selbst betrieben; die Leist. beträgt im Jahre 1 100 000 cbm. Die Abt. besitzt für den Abraumbetrieb sowie für die Kohlengewinn. 6 elektr. Bagger. Vorhanden sind auch 5 Brikettfabriken, die im Jahre 350 000 t erzeugen u. mit 24 Pressen, 8 Dampftelleröfen, 15 Röhrentrocknern, 45 Dampfkesseln u. ebenfalls mit einer grösseren Anzahl von Dampf- u. elektr. Masch. von etwa 3300 PS ausgestattet sind. Zu den Anlagen gehören zwei elektr. Zentralen mit 3 Dampfturbinen u. 2 Dampf- maschinen von 6200 PS Leist. Ferner befinden sich hier 2 Nasspresssteinfabriken mit einer Produktion von 15 000 t im Jahre. Gleisanschlüsse bestehen nach den Stationen Rositz (S.-A.), Grossröda (S-A.), Meuselwitz (S.-A.) u. Altenburg (S.-A.). 4. Die Abt. Schönow bei Schönow (Neumark), deren Ausbeut. durch Tiefbau mittels dreier Schächte erfolgt und im Jahre 70 000 t bewältigt. Sonst. Anlagen sind hier nicht vorhanden. Gleisanschluss besteht nach Station Schönow. 5. Die Abt. Braunkohlenbergwerk Grube Ludwig bei Frose i. A. u. eine Wasser- versorgungsanlage. Gleisanschluss zur Station Frose. Der Betrieb des Bergbaues u. der Tagesanlagen ist am 1./4. 1913 an die benachbarte Gewerkschaft Concordia zu Nachterstedt pachtweise übergegangen; der Pachtvertrag hat eine Dauer von 25 Jahren. Bei seiner Beendigung wird diese Gewerkschaft sämtliche Pachtobjekte in Eigentum übernehmen. B) Die Ges. hat neu erworben: 1. Zur Abrund. des Felderbesitzes bei Senftenberg (N.-L.) Kohlenabbaugerechtigkeiten in der Nachbarschaft der Rittergüter Muckrow, Cunersdorf u. Leskow. 2. Verleih. auf Grund des Berggesetzes vom 24./6. 1865 u. Grubenfelder bei Fürsten- walde (Spree). Grünberg (Schles.) u. Crossen (Neumark) mit einem nennenswerten Kohlen- vermögen. 3. Die Oberfläche des Rittergutes Leskow im Ausmass von rd. 219 ha, dessen Unterirdisches bereits seit längerer Zeit in ihrem Besitze war. 1924 sind zur Abrundung weitere Kohlenfelder angekauft.