4256 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Linke-Hofmann-Lauchhammer Akt.-Ges. in Berlin, Knesebeckstr. 59/60. Gegründet: 28./2. 1871; eingetr. 30./3. 1871. Sitz der Ges. bis 24./4. 1924 in Breslau. Firma bis 5./2. 1912: Breslauer Act.-Ges. f. Eisenbahn-Wagenbau u. Masch.-Bau-Anstaltreslau, dann von 1912–1917 Linke-Hofmann Werke Breslauer Akt.-Ges. f. Eisenbahnwagen-, Loko- motiv- u. Maschinenbau; 1917–1922 Linke-Hofmann Werke Akt.-Ges.; von 1922 an Linke. Hofmann-Lauchhammer A.-G. Zweck: Die Fortführung der in Breslau unter der Firma Breslauer Actien-Gesellschaft für Eisenbahn-Wagenbau (urspr. G. Linke's Söhne) betriebenen Eisenbahnwagenfabrik sowie infolge Vereinigung mit der Masch.-Bau-Anstalt Breslau G. m. b. H., der Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Act.-Ges. in Breslau, der Waggonfabrik A.-G. vorm. Herbrand & Cie. in Cöln, der Papiermaschinenfabrik H. Füllner in Warmbrunn und der Archimedes Akt.-Ges. für Stahl- u. Eisenindustrie, die Herstell. von Eisenbahnwagen, Loko- motiven u. Masch. aller Art, Anfertigung sämtl. zum Bau, zur Ausrüstung u. zum Betriebe von Eisenbahnen u. sonst. Verkehrswegen u. für jegliche andere Verwendungszwecke erforderlichen Gegenstände, Erwerb u. die Errichtung dazu dienender Anlagen, weiter infolge Vereinigung mit der A.-G. Lauchhammer der Betrieb von Hütten, Bergbau, Ma- schinenbau, Forst- u. Landwirtschaft, sowie die Verwertung der dadurch erzeugten Produkte u. Fabrikate. (Über die Fusions- bezw. Übernahme- Beding. für die einzelnen Unternehm. siehe dieses Handb. 1921/22 I unter Kap.) Der Grundbesitz umfasste Ende 1924: Fabrikgrundstücke 3 895 628 qm (davon überdacht 510 310 qm), Wohngrundst. 1 541 855 qm, Braunkohlenfelder mit teilweise aufstehendem Forst 8 829 465 qm, Forste 6 838 773 qm, landwirtschaftl. Flächen 1 882 237 qm, Ödland (abgebaute Kohlenfelder) 1 357 200 qm, zus. 24 345 158 qm. Die Grundst. der Ges., mit denen die Ges. in Interessengemeinschaft steht oder an denen sie beteiligt ist, sind in der Aufstellung nicht enthalten. Die Betriebsanlagen sind folgende: I. Breslau: a) Wagenbau: Güter- u. Spezial- wagen, Personen- u. Strassenbahnwagen, Triebwagen, Schlaf-, Speise- und Salonwagen; b) Lokomotivbau: Voll- u. Nebenbahnlokomotiven für Dampf-, Öl- und elektr. Betrieb; c) Maschinenbau: Dieselmotoren, stationäre Dampfkesselanlagen, Bergwerksmaschinen; d) Grau- u. Gelbgiesserei (Jahresleistung 6000 t), Federschmiede, Hammerschmiede u. sonst. Nebenwerkstätten; e) Schrauben- u. Nietenfabrik (ehemals Archimedeswerk). II. Köln: Bau von Strassenbahnwagen, Benzoltriebwagen, Personenwagen, Güterwagen. III. Warm- brunn (Füllnerwerk): Bau von Papierherstellungs- u. Papierverarbeitungsmaschinen. IV. Lauchhammer: a) Braunkohlenbergwerk mit Brikettfabrik; b) Überlandzentrale S== (installierte Leistung 37 000 Kw), versorgt die eigenen Werke in Riosa, Gröditz, Lauch- hammer, sowie beträchtliche Teile der Provinz Sachsen und des nördlichen Freistaats Sachsen; c) Graugiesserei (Jahresleistung rund 18 000 t) mit Emaillierwerk für Gusswaren, Bronzegiesserei, Eisenkonstruktionswerkstatt u. Maschinenfabrik. V. Eisenwerk Burghammer an der Spree: Eisengiesserei für dünnwandigen Guss. VI. Gröditz: Siemens-Martinstahl- werk mit Stahlgiesserei, Bessemerei, Tempergiesserei mit Fittingsfabrik, Röhrengiesserei, Presswerk und Schmiede, Achsbuchsfabrikation, Radsatzfabrik (für Normal- und Spezial- radsätze, Jahresleistung 36 000 Stück). VII. Riesa: Siemens-Martinstahlwerk, Walzwerk für Grob- u. Mittelbleche; Rohrwalzwerk u. Rohrschweisserei; Stab-, Universal- u. Formeisen- Walzwerk; Rohrschlangen- u. Überhitzerbau, Eisenkonstruktions-Behälter u. Schiffbau. VIII. Wittenau b. Berlin: Herstellung von Eisenkonstruktionen aller Art. IX. Durch Fusion mit der Oberschles. Eisen-Industrie A.-G. erwarb die Ges. 1925 die Stahl- u. Eisenwaren- fabrik in Königshuld mit Schaufelfabrik, Gabelfabrik, Kleineisenfabrikation, Wasserkraft- anlage, Kraftzentrale und 24 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern; ferner Eisenerzgruben bei Brotterode (Thür.) u. bei Elbingerode (Harz). Die Beteilig. der Werke Riesa u. Gröditz beträgt im Rohstahlverband 503 431 t = 3.3 %, A-Produkte-Verband (Abt. Formeisen) 50 000 t = 4.8 %, Stabeisenverband 178 020 t = 5 %, Grobblechverband 78 568 t = 4.9 %, Röhrenver- band 76 000 t = 5.5 %. Das Werk Gröditz ist an dem Fittingsverband mit 10 % des In- landsbedarfs, an der Deutschen Radsatzgemeinschaft mit 10 Anteilen gleich 9.6 %, an der Deutschen Radreifengemeinschaft mit 10.7 Anteilen gleich 9.4 % und am Verband Deutscher Gussrohrwerke mit ca. 5 % beteiligt. Das „Werk Breslau“ der Linke-Hofmann-Lauchframmer A.-G. liegt im Westen von Breslau u. umfasst rd. 197 ha. Für die Wagenfabrikation stehen das Hauptwerk Mochbern u. das benachbarte Werk Pöpelwitz mit sämtlichen Hilfsbetrieben von rund 200 000 qm Grundfläche u. einer Gleisanlage von etwa 22 000 m zur Verfüg.; die drei grössten Hallen bedecken etwa 43 000 qm. Die Wagenbau-Abteil. vermögen jährlich über 1500 Personen- u. etwa 6000 Güterwagen herzustellen. Die jährl. Leistungsfähigkeit der Lokomotivfabrik beträgt etwa 300 schwere Lokomotiven. Für den Bau von elektr. Lokomotiven schwerster Art sind besondere Einricht. getroffen. Die Abteil. für den Lokomotivbau u. Allgem. Maschinenbau ergänzen einander. Die Anlagen für diese beiden Betriebszweige bedecken eine bebaute Grundfläche von ca. 65 000 qm. Das Grundstück am Striegauer Platz wurde 1919 verkauft. – Das Herbrandwerk umfasst 6.7567 ha, wovon auf die Cöln-Ehrenfelder Fabrik 3.2155 Ha, auf den Cöln-Müngersdorfer Betrieb 3.7329 ha entfallen. Die Fabrikation erstreckt sich auf Güter-, Personen- u. Strassenbahnwagen. Das Füllner-Werk in Warm- brunn, 1920 erworben, umfasst rd. 19½ ha. Die Fabrikation erstreckt sich auf den Bau