4302 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenfabrik Kappel in Chemnitz-Kappel. Gegründet: März 1872 als Sächs. Stickmaschinenfabrik (s. Jahrg. 1900/1901). Firmenänd. 15./11. 1888. Errichtet 1860 in Kändler, 1867 nach Kappel verlegt. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der Stickmaschinenfabrik von Albert Voigt in Chemnitz- Kappel. Spezialität.: Handstick.-, Schiffchen-Stickmasch. (Pantograph-u. Automat-Stickmasch.), Tüllwebstühle, Raschelmasch., Sägegatter- u. Holzbearbeit.-Masch., Werkzeugmasch. (insbes. Schnelldrehbänke u. Fraismasch.), Schreibmasch. Das zus.hängende Fabrikterrain umfasst jetzt 38 000 qam wovon ca. 15 500 qm bebaut sind. Zum Betriebe dienen 2 Dampfmasch. von zus. 500 PS. u. 2 Rohölmotore. von zus. 160 PS. Die Fabrik besitzt eigene elektr. Beleucht. u. Kraftübertrag. Beamte u. Arb. ca. 1500. Ausserdem besitzt die Ges. ein Hausgrundstück in Plauen i. V. u. ein Stickereigebäude in Plauen-Haselbrunn. Die Ges. ist an der früher besess. Sächsischen Tüllfabrik-A.-G. mit noch M. 333 000 in Aktien beteiligt. Kapital: RM. 22 500 000 (s. u. Umstell.-Vorschlag auf RM). Urspr. M. 1 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./11.1911 um M. 450 000. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 25./11.1920 um M. 1 800 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1921 um M. 3 900 000 in 3000 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. à M. 1200 mit Div.- Ber. ab 1./7. 1921, erstere übern. von einem Konsort. (Dresdner Bk.) u. angeb. den bisher. Aktion. derart, dass auf 4 alte Aktien à M. 300 bzw. 1 alte Aktie à M. 1200 1 neue à M. 1200 vom 28./12. 1921 bis 19./1. 1922 zu 250 % gewährt wurde. Die Vorz.-Akt. sind mit 5 % Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch und 20fachem Stimmrecht = 80 St. ausgestattet, letzteres jedoch nur bei Erhöh. u. Herabsetz. des A.-K., bei Beteil. oder Erwerb and. Unternehm., Interessen- Gemeinsch., A.-R.-Wahlen, Anderung d. Zwecks der Ges., Veräuss. d. Ges. Vermög. Die Vorz.-Akt. sind der Verwalt. u. dem Vorst. zu 100 % überlassen u. können seitens der G.-V. jederzeit auf Antrag des Vorst. u. A.-R. in St.-Akt. umgewandelt oder durch Rückkauf nicht unter 125 % getilgt werden. Nach dem 30./6. 1931 hat ein solcher Beschluss ohne Antrag der Verwalt. Giltigkeit. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 8./11. 1922 um M. 15 000 000 in 12 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, erstere übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank) zu 100 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 2 zu 100 % bis 30./12. 1922, eingez. mit zunächst 25 %, welche Einz. seitens der Ges aus dem Gewinn f. 1921/22 geleistet wird. Die Vorz.-Akt. sind mit den vorher begeb. gleichberechtigt. In der Anfechtungsklage gegen die in der G.-V. v. 23./10. 1924 beschlossenen vorbereitenden Beschlüsse zur Kap.-Umstell. haben die Kläger durch Reichsgerichtsentscheidung v. 19./3. 1926 ein obsiegendes Urteil erzielt. Das Reichsgericht hat in seinem Urteil sich nicht darüber ausgesprochen, wie die 75 % restl. Einzahl. auf die St.-Akt. Nr. 10 126–22 125 zu berechnen sind. Da die Ges. einer Aufwert. auf 75 % des Goldnennwertes der umgestellten Aktien für richtig hält, hat sie die Forder. nur mit insges. RM. 120 000 in die Eröffnungs-Bilanz ein- gesetzt u. einen Gegenposten dafür eingestellt, da die endgültige Höhe u. die Einbringlichkeit dieser Forder. völlig ungewiss ist. Massgebend für die Forder. ist die hierüber herbei- zuführende rechtskräftige Entscheidung. Die G.-V. v. 23./9. 1926 soll über Umstell. des Kapitals Beschluss fassen. Umstell.-Vorschlag: Von M. 22.5 Mill. auf RM. 3 607 000 (St.-Akt. 6: 1, Vorz.-Akt. 60: 1 bzw. 300: 1) in 4500 St.-Akt. zu RM. 50, 16 875 St.-Akt. zu RM. 200, 250 Vorz.-Akt. zu RM. 20 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 4, unter Vorbehalt der auf die St.-Akt. Nr. 10 126–22 125 noch zu leistenden Einzahl.; die 75 % restl. Einzahlung auf die 500 Vorz.-Akt. zu RM. 4 beträgt RM. 3 je Stück. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie zu RM. 50 = 1 St., 1 St.-Aktie zu RM. 200 = 4 St. 1 Vorz.-Aktie = 80 St. in besond. Fällen (s. u. Kap.) Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. weitere Rückl., 10 % Tant. an Dir., 10 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % an A. R. (ausserdem RM. 180 feste Jahresvergüt. je Mitgl., der Vors. RM. 360), Überrest Super-Div. an St.-Akt. Entfallen auf die St.-Akt. mehr als 10 % Div., so erhalten die Vorz.-Akt. von dem nach Erfüllung der 10 % verbleibenden Betrag des zur Ausschüttung kommenden Gewinnes den 25. Teil, der auf die Vorz.-Aktien gleichmässig verteilt wird. Reichsmark-Bilanz am 1. Juli 1924: Aktiva: Grundst. u. Geb. Kappel I 1 212 600, do. II 306 000, Grundst. u. Geb. Plauen I 30 000, do. II 60 000, Betriebsmasch. u. Transmiss. 183 500, Hilfsmasch. 364 405, Werkz. 50 000, Inv. 63 228, Utensil. 5000, Modelle u. Zeichn. 1, Pferde u. Wagen 10 000, Eisengiesserei 41 000, Waren 1134 994, Wechsel 36 932, Eff. 62 165, Kassa 2899, Debit. 591 505, restl. Einzahl. auf St.-Akt. 120 000, do. auf Vorz. Akt. 1500. — Passiva: A. E 3 607 000, Kaut. 374 360, rückst. Div. 862, KEsa 293 508. Sa. RM. 4 275 731. Bilanz am 30. Juni 1925: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 562 150, Betriebsmasch. u. Transmiss. 165 200, Hilfsmasch. 340 300, Werkz. 50 000, Inv. 55 000, UÜtensil. 5000, Modelle u. Zeichn. 1, Pferde u. Wagen 22 270, Eisengiesserei, Masch. usw. 41 000, Waren 1 025 203. Wechsel 52 387, Kassa 3245, Eff. 64. 349, Debit., abz. Rückl. u. Abschr. 678 992, noch nicht eingez. A.-K. 121 500, Verlust 80 984. – Passiva: A.-K. 3 607 000, Kaut. 365 083, rückst. Div. 661, Kredit. (einschl. Anzahl.) 294 839. Sa. RM. 4 267 584. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Agio-K. 12 305, Abschr. 124 098, Geschäfts-Unk. 843 170. – Kredit: Fabrikat.-K. 843 151, Zs. 55 437, Verlust 80 984. Sa. RM. 979 573. Kurs Ende 1913–1925: In Berlin: 284.75, 217.75*, –, 350, 400, 190*, 265.25, 811, 1700, 25 000, 28.1, 29, 8.20 %. – In Dresden: 285, 214*, –, 350, –, 190*, –, –, –, –, –, 26.5, – %. Auch Freiverkehr Chemnitz: Kurs Ende 1925: Junge. Aktien 2 %.