4422 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etec. Arn. Georg Aktiengesellschaft in Neuwied. Gegründet: 31./12. 1918 mit Wirkung ab 1./1. 1919; eingetr. 8./3. 1919. Gründer u. Ein. bringungswerte s. Handbuch 1921/22 I. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Eisenkonstruktionen, elektr. Kranen, kompletten Ver- ladeanlagen, Wellblechen, Verzinkerei sowie die Betätigung auf sonst. Gebieten der Metall- industrie, insbesondere die Fortführ. des früher unter der Firma Arn. Georg seit 1877 in Neuwied betriebenen Fabrikunternehmens. Die Ges. ist berechtigt, sich an anderen Unter. nehmungen. der Metallindustrie zu beteiligen u. solche zu erwerben. Die Ges. besitzt in Neuwied Grundst. in einer Gesamtgrösse von 41 654 qm, wovon 12 256 qm mit Fabrik., Wohn- u. Verwalt.-Geb. bebaut sind. Die Ges. hat folgende 4 Abteil.: I. Eisenkonstruktion, II. Kranbau, III. Wellbleche u. Verzinkerei, IV. Bergbau (Eisenkonstruktion für Schacht- u. Streckenausbauten nach System Breil). Es sind vorhanden: für Eisenkonstruktionen u. Kranbau Werkstätten von 9796 qm Grundfläche mit 9 elektr. Laufkranen u. mehreren Hand- hebezeugen. Ausgerüstet sind die Werkstätten mit einem ganz neuen u. modernen Masch.- Park für Eisen- u. Maschinenbau. Ferner sind vorhanden eine Verzinkerei u. Wellblechfabrik sowie eine Tischlerei, Klempnerei u. Schmiede, zwei massive Geb. für kaufm. u. techn. Büros, 4 Wohnhäuser für Angest. u. Arb. Das Werk ist durch das Städt. Elektrizitätswerk Neuwied an die ÜUberlandzentralen Rauschermühle A.-G. in Mayen u. Friedr. Boesner Augustenthal angeschlossen. Die im Jahre 1880 begründete off. Handelsges. Gauhe, Gockel & Cie. in Oberlahnstein wurde 1910 in eine G. m. b. H. mit einem St.-Kap. von M. 600 000 (umgestellt auf RM. 450 000) umgewandelt, wovon sich die grosse Mehrheit der Anteile im Besitze der Ges. befinden; die Ges. betreibt eine Baumasch.-Fabrik, Eisengiesserei u. Schiffsreparaturwerft. 1925 war als Nachwirkung der Besetzung des Ruhrgebietes, durch die allgemeine wirt- schaftliche Krisis, infolge Bauarbeiterstreik u. Rhein-Überschwemmung für die Ges. sehr ungünstig. Sowohl das Werk Neuwied als auch die der Ges. gehörende Firma Gauhe, Gockel & Cie., G. m. b. H. konnten nicht entsprechend Aufträge hereinbekommen, u. der im Herbst eingetretene Bauarbeiterstreik verschlimmerte die Lage noch weiter. Die Folge davon war nicht nur ein schlechter bilanzmässiger Abschluss. sondern auch die Notwendigkeit, wegen der geringen Aussenstände u. der eintretenden Fälligkeit der Verbindlichkeiten eine Stun- dung dieser auf einige Monate herbeizuführen. Deshalb Verlust von RM. 422 245, davon RM. 107 535 durch R.-F. gedeckt, Rest vorgetragen. Kapital: RM. 1 807 000 in 15 000 St.-Akt. zu RM. 100, 1000 Vorz.-Akt. A zu RM. 7 u. 3000 8 % Vorz.-Akt. B zu RM. 100. Bis 30./6. 1924: M. 16 Mill. in 15 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000.- Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern, erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1919 um M. 1 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./10 1920 um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Lt. G.-V. v. 14./12. 1921 erhöht um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Lit. G.-V. v. 9./5. 1922 erhöht um M. 3 500 000 in 3000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Weiter erhöht lt. G.-V.-v. 12./9. 1923 um M. 8 Mill. in 7500 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, mit Div.-Ber. ab 41. 1923. ausgegeben zu 100 %. Davon M. 2 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 41 V. 3.–17./10. 1923 zum Preise von $ 1 für M. 1000. Die G.-V. v. 30./6. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 16 Mill. auf RM. 1 507 000, u. zwar fand die Herabsetz. bei St.-Akt im Verh. 1000 100 u. bei Vorz.-Akt. im Verh. 1000: 7 statt. Lt. G.-V. v. 5./2. 1925 Erhöh. des A.-K. um RM. 300 000 Vorz.-Akt. B, div.-ber. ab 1./1. 1925. Den alten Aktion. sollen die Aktien 5 : 1 zu 105 % angeb. werden. Die Vorz.-Akt. A haben 7 % (Max.) Vorz.-Div. mit Nachzahl.- Recht u. sind ab 1932 zu 120 % rückzahlbar. Die Vorz.-Akt. B sind mit einer auf 6 Jahre verbürgten Vorz.-Div. von 8 % ausgestattet. Nach dieser Zeit werden diese Aktien den St.- Akt. gleichgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Stamm.- Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Akt. A = 10fach. St. Recht in bedingten Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K ) 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % an St.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Werk u. Wohnhäuser Neuwied 1 060 800, Kassa u. Postscheck 1561, Aussenstände u. an Dritte gemachte Anzahl. 128 098, Forder. an Tochter- gesellschaft 293 532, Beteil. u. Eff. 460 000, Waren 413 067, Verlust (422 245 abzügl. Reserve-F. 107 535) 314 709. – Passiva: A.-K. 1 807 000, Hyp. 203 228, Kredit. 187 205. Anzahl. 22 299, Banken 235 409, Akzepte 131 557, Delkr.-F. 35 070, Aufwert.-F. 50 000. Sa. RM. 2 671 769. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 77 402, Gen.-Unk. 344 912, Zs. 78 303, Steuern 106 039, Delkr.-F. 35 070, Aufwert.-F. 50 000, Verlust Eff. 13 890, Abschr. auf Waren 56 529. –— Kredit: Gewinn-Vortrag 6419, R.-F. 107 535, Rohgew. 333 483, Verlust 314 709. Sa. RM. 762 148. Kurs Ende 1923–1925: 11.5 %, 57, 9 %. 1923 in Berlin zugelassen. St.-Akt. Nr. 8501 bis 16 000. im Jan. 1924 in Berlin zugelassen. Dividenden 1919–1925: 10, 10, 15, 250, 0, 0, 0 %. Vorz.-A. 1922–1925: 7, 0, 7, 0 Direktion: Fritz Kalthoff. Aufsichtsrat: Vors. Handelsgerichtsrat Zivil-Ing. Ernst Neuberg, Berlin; Stellv. Handels- gerichtsrat Bankier Dr. jur. Kasimir Bett, Berlin; Dr. med. Ernst Schlechtendahl, Barmen;