4566 Industrie der Steine und Erden. mann, Erich Joseph, Otto Schweitzer, Berlin; Bankier u. Handelsgerichtsrat Siegfried Müller, Hannover; Dir. Max Johne, Schönwald, Louis Hellmann, New York. Zahlstellen: Selb: Ges. -Kasse; Berlin, Dresden, Hannover, Leipzig, München, Nürnberg: Dresdner Bank; Hannover: Oppenheimer & Müller. Vereinigte Berliner Mörtelwerke in Berlin C. 19, Wallstrasse 25. Gegründet: 22./1. bezw. 8./2. 1889. Übernahme der Julian Prerauer, Rob. Guthmann u. Wilh. Caspari gehörig gewesegen Mörtelwerke (s. Jahrg. 1902/1903). Zweigniederlassung in Niederlehme bei Königswusterhausen. Zweck: Bereitung von Mörtel, Weisskalk. Lieferung von Rohkalk. Grosshandel mit Cement. Der Grundbesitz setzt sich aus folgenden, zum Betriebe bezw. zu Lagerzwecken dienenden Liegenschaften zusammen: Berlin: Am Schleusenufer 5/6 (477 qR); Charlotten- burg: Salzufer 23 (1121 qR); Niederschöneweide: Grundstück Spree- Ecke Fliessstrasse (65 qR); Niederlehme: Grundstück mit Mörtelwerk u. Sandbergen (526 Morgen); Gosen: ausgenutzte Sandberge (32 Morgen). Zernsdorf Kreis Teltow: 68 Morgen Sandberge, Phoeben Kreis Zauch-Belzig: 18 Morgen Sandberge. Die der Herstellung von Kalk u. Mörtel dienenden Betriebe befinden sich in Charlottenburg und Niederlehme. Das Charlottenburger Mörtelwerk mit Wasserfronten an Spree und Landwehrkanal und eigener Hafen- anlage besitzt eine Leistungsfähigkeit von tägl. 600 Fuhren Mörtel. Zurzeit wird auf diesem Werk der Hinbau der maschinellen Anlagen nach einem neuen, die Herstell. von Trockenmörtel betreffenden Patent vorgenommen. Die Gebäude bestehen aus Mörtel- werksgebäude, Kalkgruben, Masch. u. Kesselhaus, Werkstätten- u. Wohngebäude, fünf- geschossiges, grosses. massives Stallgebäude mit Zementlagerkeller, Futter- und Heuboden, Fahrstuhlanlage usw., Kontorgebäude. Die tägl. Erzeugungsfähigkeit des Niederlehmer Mörtelwerks beträgt 350 Fuhren. Das Niederlehmer Werk umfasst ausserdem den Kalk- brennerei- u. den Sandgrubenbetrieb mit Hafenanlage sowie die Schiffbau- u. Schiff- reparaturanstalt. Die Kalkbrennereianlage ruht gegenwärtig wegen Mangels an Kohlen u. rohen Kalksteinen. Die Gebäude bestehen aus zweigeschoss. Wohn- u. Kontorgebäude, Werkstätten, Stallungen, Arbeiter-Wohnhäusern, Kalkbrennofen, Mörtelwerksgebäude, Kessel- u. Maschinenhaus, Kalkgruben, Lagerschuppen u. Schiffsreparaturwerkstatt, Lokomotivschuppen u. Schmiede. Bie Masch. bestehen in allen zum Betriebe der Mörtel- werke erforderl. Dampfmasch. u. Kesseln, den Dynamomasch. für eigene Licht- u. Kraft- erzeugung, sämtl. Mörtelmasch., Kalkpumpen, Löschbottichen, Elevatoren, Elektromotoren, Transmiss., Werkzeugmasch. usw., ferner aus 4 am Hafenplatz, Humboldt- u. Nordhafen in Berlin stehenden Kränen, die zur Entladung von Mörtelkähnen u. sonst. Baustoffen vor- gesehen sind, sowie 4 Feldbahnlokomotiven. Das Grundst. Berlin. Schleusenufer 5/6, dient im wesentl. dem Baumaterialienhandel, d. h. der Lager. u. Abfertig. von Zement, Sand u. anderen Baumaterialien, ferner dem Betrieb der Schiffsreparaturwerkstätten. Ferner sind vorhanden: 2 Schleppdampfer, 19 eiserne Kähne mit Beibooten, 3 Prähme, 1 Bagger. Die Ges. unterhält einen ausgedehnten Fuhrbetrieb; sie besitzt gegenwärtig 249 Mörtel- und andere Wagen sowie vier 5 t Lastkraftwagen. Für Reparaturen u. Neuanfertig. sind Neben- betriebe, wie Beschlag- u. Wagenschmiede, Stellmacherei, Sattlerei usw. vorhanden. Die Licht- u- Kraftanlagen im Charlottenburger Werk umfassen 2 Dampfkessel mit zusammen 137 qm Heizfläche u. 2 Dampfmasch. mit zusammen 145 PS. Die Bahnanlage besteht aus ca. 2000 m kompl. Feldbahngleis, div. Feldbahnschienen u. Zubehörteilen, 50 Stück grossen Sandloren. Beteilig. bestehen bei der Berliner Kalksteinwerke Robert Guthmann G. m. b. H. mit RM. 450 000 u. bei der Zentralverkaufsstelle Berliner Mörtelwerke G. m b. H. mit RM. 3500. Die Ges. hat am 1./1. 1917 mit der zum Thyssen-Konzern gehörigen Rittergut Rüdersdorf G. m. b. H. in Rüdersdorf (Mark), einen Vertrag abgeschlossen, demzufolge ihr der Allein- vertrieb des Zements der G. m. b. H. bis zum Jahre 1926 für einen grösseren Bezirk des Norddeutschen Zementverbandes G. m. b. H. in Berlin zusteht. Kapital: RM. 2 200 000 in 22 000 St.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 3 600 000, erhöht 1903 um M. 1 400 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./5. 1922 um M. 5 Mill. in 5000 St.-Akt. zu M. 1000. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 1 Mill. in Vorz.-Akt. zu M. 1000, ausgestattet mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. Nachzahl.-Anspruch u. 6fach. Stimmrecht. Die G.-V. v. 20./6. 1923 beschloss Erhöh. um M. 12 Mill. in 12 000 St.-Akt. zu M. 1000, 1: 1 zu 4600 % zuzügl. Steuer angeboten. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 30./1. 1925 von M. 23 Mill. auf RM. 2 200 000 durch Abstempel. der 22 000 St.-Akt. zu hisher M. 1000 auf RM. 100. Die M. 1 Mill. Vorz.-Akt. wurden durch Rückzahl. des geleisteten Einzahl.-Wertes von RM. 4800 aufgehoben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergütung), Überschuss Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1925. (Die Genehmig. der Bilanz wurde vertagt.) Aktiva: Be- teilig.: Berliner Kalksandsteinwerke Rob. Guthmann G. m. b. H. 400 000, Zentralverkaufsstelle Berliner Mörtelwerke G. m. b. H. 3500, Grundst. 634 000, Geb. 614 000, Masch, 200 000, Schiffe 65 000, Wagen 80 000, Automobile 30 000, Bahnanlage 13 000, Inv. u. Geräte 35 000, Gespanne 35 0 000, Vorrate 180 447, Kassa 12 400, Ed. 1, Debit. 266 882, Post- u. Bankguth. 15 128. –