4686 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Spinnerei Vorwärts in Brackwede bei Bielefeld. (Börsennamen: Vorwärts Bielefelder Spinnerei oder (in Köln): Vorwärts Flachs.) Gegründet: 1855. Zweck: Fabrikation von Flachs- u. Werggarnen in den Anlagen Vorwärts u. Klein-Vorwärts. Anfang 1913 Ankauf der Bielefelder Bleiche vorm. F. W. Piderit in Senne II an der Station Kracks der Bahn Brackwede–Paderborn. Die Bielefelder Bleiche ist 1925 an die Fa. Hermann Windel G. m. b. H., Windelsbleiche verkauft worden. Im Jahre 1924 wurde zur Herabminder. der Produktionskosten der Betrieb von Klein-Vorwärts stillgelegt u. die dort vorhand. guten Masch. gegen die ältesten im Hauptwerk ausgetauscht. Die Spindel- zahl wurde von 10 532 auf 8268 reduziert. Im Geschäftsjahr 1925 wurden die Vorräte der Ges. durch den starken Rückgang der Flachspreise bis zur Hälfte entwertet, hierzu kam noch, dass die ungünstigen Produktionsbeding. im westlichen Deutschland eine Konkurrenz mit der schlesischen Leinenindustrie unmöglich machten, so sah sich dann die Ges. genötigt, im Sept. 1925 den Betrieb vollständig stillzulegen u. zur Befriedig. der Gläubiger die Vorräte u. die für den Betrieb der Spinnerei nicht erforderlichen Grundst. zu verkaufen. Ob es möglich sein wird, den Betrieb in absehbarer Zeit wieder aufzunehmen hängt davon ab, dass die Rohstoffpreise sowie die Produktionsbeding. in der westlichen Leinenindustrie wesentlich günstiger werden. 8 Kapital: RM. 1 200 000 in 2500 Aktien zu RM. 180 u. 2500 Aktien zu RM. 300. Urspr. M. 1 500 000; erhöht 1910 um M. 500 000 u. lt. G.-V. v. 15./4. 1921 um M. 2 000 000 unter gleichzeitiger Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Erhöh. um M. 500 000, lt. G.-V. v. 15./4 1921 um M. 2 000 000. Die Umstell. des A.-K. fand lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 4 Mil. auf RM. 1 200 000 derart statt, dass die Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von bisher M. 600 bzw. M. 1000 auf RM. 180 bzw. RM. 300 von 12./12. 1924 bis 31./1. 1925 durch Abstempel. bei den Zahlstellen der Ges. erfolgte, nach dem 31./1. 1925 jedoch nur bei der Darmstädter u. Nationalbank Berlin W. 8. 5 % Anleihe von 1922 rückzahlbar zu 102 %: M. 8 000 000, davon im Umlauf Ende 1925: M. 5 529 000. Stücke aufgewertet auf RM. 0,47 für M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Rückl. z. Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 500 je Mitgl., der Vors. u. dessen Stellv. je RM. 1000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundst. 151 627, Geb. 164 270, Werkswohn. 163 120, Masch., Transmiss., Rohrleit. 281 128, Fuhrw. 4800, Ventil.-Neuanlage 13 050, Fuhrwerk 4800, Vent.-Neuanlage 13 050, Inv. für Mädchenheim 5300, Kassa 1178, Reichsbank- u. Post- scheckguth. 2948, Wechsel 19 439. Wertp. 3845. Vorräte an Rohstoffen u. Garnen 135 316, Vorräte an Betriebsmaterial 15 000, Debit. 545 322, Aufwert.-Ausgleichs-K. 187 500, Verlust 757 572. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Teilschuldverschreib. 5530, Kredit. 411 108, Akzepte 507 277, Delkredere-F. 20 000, Hyp.-Aufwert. 187 500. Sa. RM. 2 451 415. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Handl.-Unk. einschl. der Kosten für die Betriebseinstell. 910 556, Zs., Provis., Knrsverluste 211 425, Steuern 98 921, soz. Lasten 43 749, Rückstell. für zweifelh. Forder. 20 000, Abschr. 42 254, Betriebsverlust der Bleiche in Senne II 46 403. – Kredit: Vortrag 11 507, Fabrikationsüberschuss 414 043, Eingang aus Rückstell. 61 719, Mieten 8280, Gewinn aus Grundstückverkäufen 120 186, Verlust 757 572. Sa. RM. 1 373 309. Kurs Ende 1914–1925: St.-Akt. 39.10*, –, 65, 120.10. 104*, 134.75, 245, 750, 14 000, 10, 35, – %. Notiert in Berlin. Auch in Köln notiert. Kurs daselbst Ende 1921–1925: –, 13 000, 15, 33, – %. Dividenden: St.-Akt. 1913–1925: 0, 4, 5, 7, 7, 7, 4, 10, 15, 50, 0, 0, 0 %. – Vorz.- Akt. 1912–1920: 5, 5, 9, 10, 12, 12, 12, 9, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Max an Haack. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Komm.-Rat Max Pinkus, Neustadt a. 0; Stellv. Dr. Max Hamburger, Landeshut i. Schl.; Fabrikant Otto Bartels, Gütersloh: Baurat Alb. Elmer, Neisse; Stadtrat a. D. Dir. Max Hamburger, Landeshut; Bank-Dir. Paul Heerhaber, Bielefeld. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbk.; Münster i. W.: Westfäl. Bankverein; Bielefeld: Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer & Comp., Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank. 3 Gebr. Silbermann & Co., Huffabrik Akt-Ges. in Brandenburg (Havel), Krakauer Landstr. 30. Gegründet. 16./9. 1922; eingetr. 29./11. 1922. Gründer s. Jahig. 1923/24. Zweck. Erwerb u. Fortbetrieb der unter der Firma Gebr. Silbermann & Co. in Brandenburg betriebenen Hutfabrik sowie Betrieb aller mit einem solchen Unternehmen zus.hängenden Geschäfte und die Beteilig. an gleichen oder gleichart. Unternehm. Kapital. RM. 700 000 in 14 000 Akt. zu RM. 50. Urspr. M. 14 000 000 in 14 000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 wurde das A.-K. von M. 14 Mill. auf RM. 700 000 in 14 000 Akt. zu RM. 50 umgestellt. Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Akt. = 1 St. 9 – ――