Textil- und Bekleidungs-Industrie. 471 Tuch- u. Kunstwollwerke Jancke & Co. K.-G. a. A. in Grünberg i. Schl. Gegründet: 15./5. 1922; eingetr. 3 /7. 1922. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck: Erwerb u. Fortführung des unter der bisherigen Firma Jancke & Co. Kom- manditges. Grünberg i. Schl. betriebenen Unternehmens, also die Herstellung und der Vertrieb von Textilien aller Art sowie der Handel mit diesen Gegenständen. Die Fabrik umfasst 12 Sortimente Spinnerei, 15 Feinspinnmasch, ungefähr 200 zum Teil doppelt breite moderne deutsche Webstühle sowie eine kompl. Appretur u. Färberei, eigene Kunstwoll- fabrik mit Karbonisationsapparaten, Herstellung von kunstwollenen und maschinenfertigen Lappen aller Art für die Versorgung in- u. ausländischer Tuchfabriken. Die Firma produ- ziert ein wöchentliches Quantum von ungefähr 15 000 Meter Stoff in doppelter Breite. Kapital: Bis 16./8. 1926 RM. 840 000 in 42 000 St.-Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 7 250 000, übernommen von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. ao. G.-V. v. 29./12. 1922 um M. 9 500 000 in 9500 Akt. Nochmals erhöht lt G.-V. v. 30./4. 1923 um M. 11 250 000 in 11 250 Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923; angeb. den Aktion. auf M. 18 000 alte M. 6000 neue zu 100 %. Die Kap.-Umstell, erfolgte lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 28 Mill. auf RM. 840 000 derart, dass gegen M. 1000 bisher. Akt. 1 neue Aktie über RM. 20 $1 Anteilschein zu RM. 10 gewährt wurde, wobei 2 Anteilscheine in 1 Aktie zu RM. 20 getauscht werden konnte. Das Kap. der Geschäftsinhaber ist von M. 7 396 965 auf RM. 215 000 ermässigt worden. Die G.-V. v. 16./8. 1926 sollte u. a. über folgende Punkte Beschluss fassen: 1. Um- wandlung von nom. RM. 190 000 im Besitz der Ges. befindlichen St.-Akt. in Vorz.-Akt. mit bevorrechtigter Beteilig. am Gewinn u. am Liquidationserlös. 2. Herabsetz. des ver- bleibenden St.-Kap. von RM. 650 000 auf RM. 260 000 durch Zus. legung im Verh. 5:2 (auf je RM. 100 bzw. RM. 50 entfallen je eine neue Aktie zu RM. 40 bzw. RM. 20). 3. Herab- setzung des Komplementär-Kapitals auf RM. 66 000 u. Umwandl. des alsdann verbleibenden Anteils des Geschäftsinhabers Hans Jancke in Höhe von RM. 40 000 in RM. 20 000 Vorz.- Aktien u. RM. 20 000 St.-Akt. unter gleichzeitiger Entlass. des Herrn Hans Jancke als bersönl haft. Gesellschafter. 4. Erhöh. des Kap. bis auf höchstens RM. 1 000 000 durch Ausgabe von neuen St.- oder Vorz.-Akt. 5. Schaff. von 700 Genussscheinen über je RM. 500. Nach Mitteil. der Ges. vom 23./9. 1926 ist die Erhöhung durchgeführt auf RM. 637 000 in 14 000 St.-Akt. zu RM. 20, 9500 Vorz.-Akt. zu RM. 20 u. 1670 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Genussscheine? 700 Stücke zu je RM. 500 lt. G.-V. v. 16./8. 1926, über deren Div.- Berechtigung s. Näheres unter Gewinn-Verteilung. 3 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % A.-K.), bes. Rückl. u. Ern.-F., 10 % an persönl. haft. Ges., 9 % an Vorz.-Akt., bis 4 % an persönl. haft. Ges. in Höhe ihrer Konten u. an die Kommanditisten in Höhe ihres A.-K., der Rest wird, soweit die G.-V. nicht anderes beschliesst, unter den persönl. haft. Ges. nach seinem Kap.-K. u. die Kommanditisten nach Verh. ihres Akt.-Besitzes einerseits u. die Genussscheininhaber andererseits je zur Hälfte verteilt. Der auf die Genussscheininhaber entfallende Betrag ist zur Verteil. einer Div. von höchstens 5 % auf den Betrag der umlaufenden Genussscheine zu verwenden, von den umlaufenden Genussscheinen jährlich durch Auslos. zu notariellem Protokoll am Tage der G.-V. diese ganz oder teilweise zu pari zum Einzug zu bringen. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grundst. 114 580, Geb. 492 000, Masch. 382 000, Pferde 1, Fuhrpark 1, Büro-Einricht. 1, Kassa 868, Wechsel u. Schecks 10 560, Wertp. 1097, Aussen- stände u. Bankguth. 636 212, Bestände 515 931, (Avale 51 000), Gewinn- u. Verlust-K. 188 297. —– Passiva: Kom-Kap. 840 000, Kap. d. Geschäftsinh. 206 400, Verpflicht. einschl. Banken 969 977, Akzepte 249 328, Rückstell. auf Aussenstände 75 844, (Avale 51 000). Sa. RM. 2 341 551. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: General-Unk. 406 093, Wohlfahrtsausgaben 3940, Abschreib. auf Aussenstände u. Rückstell. hierfür 95 251, do. auf Anlagen 53 745. – Kredit: Vortrag von 1924 3447, Fabrikat.- Ubersch. 257 286, Verwend. des R.-F. I 50 000, do. des R.-F. IT 60 000, Verlust 188 297. Sa. RM. 559 031. Kurs Ende 1925: Freiverkehr Dresden: 12 %; Freiverkehr Breslau: 12 %. Dividenden 1922–1925: 125, 0, 0, 0 %. Direktion: Karl Jancke (zugleich pers. haft. Ges.)., George Naylor. Aufsichtsrat: Vors. Banksyndikus Dr. jur. Gert Bahr; Stellv. Fabrikbes. Wilhelm Grossmann, Berlin; Bankier Dr. Kurt von Eichborn, Breslau; Prof. Dr. Heinrich Gelzer, Jena; Dr. Hans Friedmann, Bankdir. Hahn, Berlin; Fabrikbes. Hans Jancke, Grünberg; Fabrikbes. Eugen Steinmann, Luckenwalde; vom Betriebsrat: Reinhold Lange, Rob. Fiedler. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold: Breslau: Eichborn & Co. Gubener Hutfabrik, Akt.-Ges. vorm. Steinke & Co. Guben, Alte Poststr. 31. Gegründet: 12./6. 1926; eingetr. 13./8. 1926. Gründer: Hutfabrikant Kurt Schmidt, Guben; Hutfabrikant Karl Fleiner, Mannheim; Fabrikant Heinrich Lehmann, Berlin; Dir. Menny Meyerstein, Leipzig-Gohlis; Gutsbes. Martin Rosenthal, Oberndorf-Feldkirchen. In die Ges. wurden die gesamten Aktiva der Filzhutfabriken G. m. b. H., Guben für RM. 116 100 sowie das Grundst. Alte Poststr. 31 in Guben für RM. 150 000 eingebracht.