Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 4811 Oelfabrik Gross-Gerau-Bremen in Bfemén- Gegründet: 11./11. 1882 (eingetr. 4./4. 1886) in Grossgerau unter der Firma Oelfabrik Gross-Gerau vorm. Schoenenberg & Co. Zweck: Herstellung von Ölen und den mit der Glfabrikation zusammenhängenden Fabrikaten, Verwertung dieser Fabrikate sowie Handel mit Halb- u. Ganzfabrikaten ihrer Geschäftszweige. Die Hauptfabrikation in den Fabriken ist die Verarbeitung von Kopra, Palmkernen u. Baumwollsaat. Die Hauptversandartikel sind: Kokosöl Palmkernöl, Baumwollsaatöl u. deren Rückstände: Kokoskuchen, Palmkuchen, Baumwollensaatmehl, die als Viehfutter Verwend. finden. Besitztum: In Bremen befindet sich die Hauptfabrik mit dem Zentralverwalt.-Gebäude am Holz- u. Fabrikhafen; Gelände ca. 17 800 qm, wovon ca. 9000 qm im Eigentum der Ges. stehen, der Rest ist vom Staate mit Vorkaufsrecht gepachtet. Das Etablissement hat nach der Wasser- und der Landseite Eisenbahnanschluss. Die zum Betrieb erforderliche Kraft wird von 2 Dampfmasch. von insges. 1550 PS. geliefert. Die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 250 t Rohware (Ölfrüchte) pro Tag (zu 24 Stdn. gerechnet). Das Grossgerauer Unternehmen ist vor einigen Jahren aufgegeben worden. Grundstück u. Gebäude wurden verkauft, Maschinen abmontiert. 1911/12 Erwerb bezw. Beteiligung an einem Fetthärtungsverfahren für tierische 0le zu technischen u. zu Speise-Zwecken, hauptsächlich Trane u. Fischöle. Die Fettraffinerie-Akt.-Ges. hat das Ver- fahren für technische Zwecke erworben; die Ges. Grossgerau-Bremen ist an dieser Ges. beteiligt. Das Patent f. Speisezwecke hat Grossgerau-Bremen behalten, beabsichtigt aber vorläufig nicht es auszunutzen. Die G.-V. v. 30./9. 1919 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit dem Verein Deutscher Ölfabriken, Mannheim u. den Bremen Besigheimer ÖOlfabriken, Bremen. 1925 Verlust von RM. 3 838 657, hervorgerufen durch Fehlgeschäfte des früh. Vorstands. Der G.-V. v. 26./1. 1926 wurde Mitteil. nach § 240 H. G.B. gemacht. Sanierung s. b. Kapital. Kapital: RM. 960 000 in 6000 Aktien zu RM. 160. Urspr. M. 850 000. Über die verschied. Kapitalsbewegungen in den Jahren 1898–1909 s. Jahrg. 1921/22. 1909 betrug das A.-K. M. 3 500 000. Die G.-V. v. 6./6. 1910 beschloss Erhöh. um M. 1 500 000. Lt. G.-V. v. 29./6. 1912 nochmalige Erhöh. um M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./4. 1912. Hiervon wurden 500 Aktien zu 105 % den Verkäufern des Fetthärtungsverfahrens, der Fettindustrie-Ges. m. b. H. in Bremen, überlassen u. 500 Stück von einem Konsort. zu 135 % übern. u. den alten Aktionären v. 1.20./8. 1912 zu 140 % angeboten. Die Umstell. des A.-K. erfolgte It. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 6 000 000 auf RM. 4 800 000 derart. dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 800 herabgesetzt wird. Die G.-V. v. 30./6. 1926 beschloss nach den Anträgen der Verwalt. die Herabsetz. des A.-K. von RM. 4.8 Mill. auf RM. 960 000 durch Zus. Ieg. der Aktien im Verh. von 5: 1 (RM. 800 = RM. 160). Der aus dieser Sanierung erwachsende Buchgewinn von M. 3 840 000 ist bestimmt zur Beseitig. des Verlustsaldos von M. 3 838 657. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1901. Stücke zu M. 1000 u. 3000, abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 450. 2 % Zs. für 1925 auf Coup. Nr. 9 mit RM. 3. Zahl- stellen: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank, Bankhaus J. F. Schröder, K.-G. a. A. Kurs in Bremen Ende 1914–1925; 97*, –, 93, –, 97*, 98, 98, 95, 90, –, 10, – %. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1910. Stücke zu M. 1000, ab- gestempelt auf RM. 150. 2 % Zs. für 1925 auf Coup. Nr. 10 mit RM. 3. Kurs Ende 1914–1923: 97, –, 93, –, 97*, 98, 98, 95. 90, – %. In Umlauf von beiden Anleihen Ende 1925: RM. 157 700. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch RM. 2500 feste Vergüt. pro Mitgl., Vors. u. Stellv. je RM. 3750), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Anlagen 5 730 500, Waren 2 363 984, Material. 82 044, Debit. 990 585, Kassa u. Wechsel 41 337, Eff. 1, Industrie-Oblig. 287 000, Verlust 3 838 657. – Passiva: A.-K. 4 800 000, Anleihen 157 700, Kredit. 8 089 410, Industrie-Belastung 287 000. Sa. RM. 13 334 110. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust auf Fabrikat., Waren u. Aussenstände 3 953 891. – Kredit: Vortrag 75 203, Übertrag vom R.-F. 40 031, Verlust 3 838 657. Sa. RM. 3 953 891. Kurs Ende 1913–1925: In Bremen: 112, 105*, –, 120, –, 89*, 350, 335, –, 7500, 15, –, – (40 B) %; in Berlin: 116.75. 101.10*, –, 120, 171, 89*, 348, 355, –, –, 18, 60, – %. Dividenden: 1912/13–1918/19: 10, 4, 10, 10, 8, 0, 0 %; 1919–1925: 10, 16, 16, 50, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. van de Loo, E. Fischer. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Bernh. C. Heye; Stellv. Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Albrecht Volland, Altona. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, Darmstädter v. Nationalbank K. G. a A., J. F. Schröder Bank K. G. a. A.; Commerz- u. Privat-Bank A.-G., Bremen. Heinrich Ermisch A.-G. in Burg, Bez. Magdeburg. Gegründet: 1812; Akt.-Ges. seit 1./4. 1921; eingetr. 11./4. 1921. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fabrikation u. Handel mit chemisch-technischen Produkten aller Art, ins- besondere technischen Oelen und Fetten.