Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 5149 Gegenstand des Unternehmens war die Übernahme u. Ausführ. des zwischen der Stadtgemeinde Berlin u. der Allg. Elektricitäts- Ges. in Berlin unterm 18./3. 1912 abgeschlossenen Vertrages betreffend Anlage u. Betrieb elektrischer Hoch- u. Unter- grundbahnen. Die Fertigstell. der Bahn sollte bis 30./9. 1918 bewirkt werden, erwies sich jedoch infolge der durch die Revolution geschaffenen Verhältnisse bzw. wegen der grossen Steigerung aller Bau- u. Betriebskosten als undurchführbar. Die deswegen u. auf Fortführung des Bahnbaus vom Verband Gross-Berlin u. der Stadt gegen die Ges. angestrengte Klage ist 1921 vom Landgericht und 1922 vom Kammergericht abgewiesen worden. Das Reichsgericht hat auf die Revision der Stadt am 9./1. 1923 die abweisenden Urteile der Vorinstanzen aufgehoben u. nach dem Klageantrage die Ges. verurteilt, „die Bauarbeiten zwecks Herstell. der Hoch- u. Untergrundbahn Gesundbrunnen-Neukölin auf der Strecke an der Neuen Friedrichstr. zwischen Nr. 23 u. der Klosterkirche fertigzustellen, u. zwar in fortlauf. vertragsmäss. Folse“. Aus den Urteilsgründen geht hervor, dass das Reichsgericht die Schnellbahn für verpflichtet hält, bis zur Auflös. der Ges. den Vertrag zu erfüllen, dass aber mit Auflös. der Ges. der Vertrag endet. Dagegen gehen mit dieser Endigung des Vertrags- verhältnisses die auf oder im städtischen Grundeigentum befindl. unbewegl. Betriebseinricht. der Ges. unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Unterm 4./5. 1925 hat die Ges. unter Zustimmung des A.-R. mit dem Magistrat Berlin einen Vertrag abgeschlossen der eine vollständige Erledigung aller Streitigkeiten und des Vertragsverhältnisses mit der Stadt Berlin enthält u. die Zustimm. der Stadtverordnetenversammlung gefunden hat. Die Stadt hat die Ges. von der weiteren Ausführ. der im Vergleich vom Okt. 1923 verzeichn. Arbeiten entbunden u. anerkannt, dass die Verträge v. 18./3. 1912 u. 23./12.1918 hinfällig geworden sind u. dass den Parteien keine weit. Ansprüche aus diesem Vertragsverhältnisse zustehen. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Strassen u. zur Fertigstellung des oberen Teiles des Tunnels in der Neuen Friedrichstr., die auf Grund des Vergleiches vom Jahre 1923 begonnen waren, beanspruchen — einschl. der neuen Vergleichssumme u. der Ges. noch obliegenden Fertig- stellungsarbeiten – einen Aufwand von etwa einer Mill. RM., der als Kto. für Verpflicht. in der Eröffnungsbilanz erscheint u. von dem Ende 1925 noch RM. 75 000 zu begleichen waren. Die staatl. Konz. v. 4./6. 1914 ist von der Behörde für erloschen erklärt. Kapital: M. 48 500 000, eingeteilt in 28 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 20 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. nur M. 22 500 000 Vorz.-Aktien; die G.-V. v 18./6. 1918 beschloss Erhöh. um M. 6 000 000 in Vorz.-Akt. Sämtl. übrigen Aktien sind vollgezahlt; sie lauten auf den Inhaber unter der Bezeichnung A (Vorz.-Aktien) u. B (St.-Aktien). Da eine Verwert von Grundbesitz derzeit noch schwierig ist u. die Oblig. u. Hyp. erst 1932 fällig werden, so ist noch nicht abzusehen, welche Quote den Aktion. verbleiben wird. Bereits 1924 war mitgeteilt, dass die Hälfte des A.-K. als verloren anzusehen ist. Die noch fehlende Resteinzahl. auf Vorz.-Akt. von M. 4 500 000 ist mit RM. 2 500 000 aufgewertet in die Bilanz eingestellt. Anleihe: Die Ges. war berechtigt, mit Zustimmung des A.-R. u. bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. Schuldverschreib. auszugeben. Es wurden M. 48 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. im Jahre 1919 begeben, rückzahlbar zu pari durch Auslos. ab 2./1. 1927. Die Anleihe ist aufgewertet auf insgesamt RM. 2 910 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Aussenst. 3800, Eff. 10 100, Grundbesitz 1 625 000, Inv. 1, auf Vorz.-Akt. noch zu fordern 2 500 000. – Passiva: Anleihe 2 910 000, Hyp. 283 822, Kredit. 690 815, Kto. für Verpflicht. 75 000, Liqu.vermögen 179 263. Sa. RM. 4 138 901. Kurs: Kurs Ende 1914–1925 in Berlin. Vorz.-Aktien: 103*, –, 94, 98.25, 96*, 65, 56, 85, —–, –, – %); St.-Akt.: 102.40*, –, 95, –, 90*, 58, 50, 61, –, –, –, – %. Dividenden: 1914–1921: Vorz.-Aktien: Gewinnanteilscheine je M. 50. St.-Aktien: Bauzs. 7 1914: M. 37.75 p. r. t., 1915– 1919: Je M. 45; 1920–1921: M. 0, 0. Liquidatoren: Baurat Eugen Manke, Dr. jur. Emil Sluzewski. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Felix Deutsch, Stellv.: Baurat Phil. Pforr, Bank-Dir. Carl Fürstenberg, Dr. Arthur Salomonsohn. Zahlstellen: In Berlin: Allg. Elektrizitäts-Ges., Berliner Handels - Ges., Disconto-Ges., Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Hardy & Co. G. m. b. H.; Frankt. a. M.: Disconto-Ges., Fil. der Darmstädter u. Nationalbk., Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; Breslau: Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank, E. Heimann; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein, A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie. Aero-Union Akt.-Ges., Berlin NW 7, Sommerstrasse 4. Gegründet. 27./4. 1921; eingetr. 6./12. 1921. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck. Luftverkehr im In- u. Auslande u. alle mit Herstell. u. Vertrieb von Luftfahr- zeugen aller Art u. Verkehr mit diesen zusammenhängenden Unternehm. u. Geschäfte, ins- besondere auch das Lichtbild- u. Vermessungswesen. Beteilig. an derartigen Unternehm. und Finanzierung derselben. Die Gesellschaft ist beteiligt an der Deutschen Aero-Lloyd A.-G. in Berlin; der Deutschen Luftreederei G. m. b. H. in Berlin; der Dornier Metallbauten G m. b. H. in Friedrichshafen a. B. u. der Costruzioni meccaniche Aeronautiche S. A. in Pisa. Kapital: RM. 750 000. Urspr. M. 12 500 000, übern. von den Gründern zu 100 %. – Lt. G.-V. vom 30./12. 1921 um M. 5 Mill. erhöht, mit Div. ab 1922, zum Nennwert ausgegeben.