Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3159 ist seitens des Verkehrsministers noch nicht erfolgt. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.-Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unternehmen jederzeit gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten, eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb von Neben- u. Kleinbahnen im Kreise Niederbarnim u. Umgegend u. die Beteil. an Ges., die den Zwecken des Unternehm. dienen können, Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf-Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 60,6 km. Betriebseröffnung 1901. Über den früheren Betrieb der Bahn s. Jahrg. 1923/24. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den Betrieb selbst. 1925 Übernahme der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde (s. a. u. Kap.). Diese normalspurige Kleinbahn hat eine Gesamtbetriebslänge von 26 km u. 64 Anschlussgleise. Sie beginnt an dem zu ihr gehörenden Tegeler Hafen, der mit zwei Portalkränen zu je fünf Tonnen u. einem Portalkran zu zwei Tonnen Tragkraft ausgerüstet ist u. an den Tegeler See anschliesst. Von hier geht die Bahn über Wittenau, Lübars, Rosenthal, Nordend, Buchholz, Heinersdorf, Weissensee, Hohenschönhausen bis Friedrichsfelde, wo sie in die Wriezener Strecke der Reichsbahn einmündet. Sie besitzt Stationen in diesen Orten, eine Werkstatt mit Lokomotivschuppen in Tegel u. einen Lokomotivschuppen in Hohen- schönhausen. An Betriebsmitteln sind auf beiden Bahnbetrieben vorhanden: 18 Lokomotiven, 50 Personenwagen, 10 Gepäckwagen, 1 Gaswagen. 1 Bahnhofswagen, 12 offene Güterwagen für den Binnenverkehr, 6 Bahnmeisterwagen, 1 Motor-Draisine, 1 Schienenfahrrad, 3 elektr. Portalkräne, 1 Wagendrehkran. In den Reichsbahnwagenpark sind eingestellt: 237 Güter- wagen. Beförderte Güter u. Pef one Reinickendorf-Liebenwalde-Gr.-Schönebecker Eisenbahn: 1913/14 1922/23 1923/24 1924 (9 Mon.) 1925 Güter 306 090 397903 289 901 303 997 420 093 t Personen 753 078 1920 150 1 743 713 1.163 499 1 680 523 Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde: 1913/14: 359 836 t Güter, 1922/23–1924/25: 540 995, 363 461, 318 235 t, 1925: 407 124 t. Kapital: RM. 5 360 000 in 5800 St.-Aktien Lit. A u. 900 St.-Aktien Lit. B zu RM. 800. Die Aktien A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. auch unten bei Gewinn-Verteilung). Der Kreis Niederbarnim hat im März 1913 in Gemeinschaft mit der Provinz Brandenburg die Mehrheit der Aktien Lit. A übernommen. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 31./1. 1925 von M. 3 730 000 auf RM. 2 984 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien Lit. A u. B von bisher M. 1000 auf RM. 800. Die Abstempel. der Akt.-Mäntel musste bis 24./4. 1925 bei der Commerz-u. Privatbank A.-G. oder dem Bankhause C. H. Kretzschmar, Berlin, bewirkt sein. Lt. G.-V.-B. v. 1./7. 1925 Erhöh. des A.-K. um RM. 2 376 000 in Aktien zu RM. 800, unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. Von den neuen 2970 Akt. erhält 1830 Stück die Stadt Berlin für die Abtret. der Industriebahn Friedrichsfelde (Kaufpreis RM. 2 800 000), den Rest der Aktien der Kreis Nieder-Barnim; gleichz. Umwandl. der bisher. Akt. Lit. A u. B in gleichberechtigte einheitl. Aktien beschlossen. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 22./6. 1908 u. minist. Genehm. v. 22./9. 1908, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1909 bis spät. 1947 mit 1 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch Auslos. oder durch Rückkauf; ab 1./1. 1918 stärkere Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 31./3. 1925: RM. 105 900. Sicherheit: Eintrag. dieser Bahnschuld in das Bahngrundbuch. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. u. Berlin: Commerz- u. Privatbank, C. H. Kretzschmar. Kurs in Berlin Ende 1914–1925: –*, –, 89, –, 90*, 85, 66, –, –, 400, 9, – %. Für 1925 2 % Zs. auf Cpn. Nr. 15. M. 500 000 Darlehn zu Erweiterungsbauten seitens des Kreises Niederbarnim gewährt. Aufgewertet 1./4. 1924: RM. 75 000. Ausgabe einer weiteren 6 % Obl.-Anl. zu 100 % wurde 1925 beschlossen, die an die Stadt Berlin u. den Kreis Nieder-Barnim begeben werden soll. seschäftsjahr: Kalenderj. (seit 1924). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Betriebsüberschuss zunächst eine durch Regulativ fest- gesetzte Rücklage in den Ern.-F. u. Spez.-R.-F., dann Tilg. u. Verzinsung der Anleihe u. dann von dem Reingewinn 5 % an Bilanz-R.-F., event. vertragsm. Tant. an Beamte; vorerst 4 % Div. auf St.-Aktien A, hierauf 4 % den St.-Aktien B, Überrest gleichmässig an St.- Aktien A u. B. Die Nachzahl.-Verpflicht. an Aktien A wurde 1919 aufgehoben. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Bahnanlage der Reinickendorf-Liebenwalde-Gross- Schönebecker Eisenbahn 3 637 534, do. der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde 2 827 343, Wertp. des Erneuer.-Stocks 11 970, do. des Sonderstocks 3964, Schuldner 3 112 000, Aufwert.- Ausgleich 2272, Kassa 142 916. – Passiva: A.-K. 5 360 000, 6 % Teilschuldverschreib. 2 774 000, 4½ % Teilschuldverschreib. Lit. A von 1908 105 900, Tilg.-Rest dc. 6140, Hyp. 24 997, Ern.-Stock der Reiniekendorfer Bahn 11 970, Sonderstock do. 11 006, Ern.-Stock der Industrie- bahn Tegel-Friedrichsfelde 13 332, Div. 4488, Obl.-Zs.-Einlös. 374. Rückstell. für besond. Anforder u. zur Verstärk. des Oberbaues 248 677, Sonderstock der Vermögensabrechn. 6392, Gläubiger 825 000, Betriebsüberschuss 345 723. Sa. RM. 9 738 001.