Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 5477 folgendes mit: Während der Artikel „Korsettfedern“ früher sowohl in unserem Stamm- hause in Kassel, als auch in den Zweigfabriken Aschersleben u. Wiesensteig die haupt- sächliche Fabrikation darstellte u. angemessenen Gewinn abwarf, ist dieser Artikel durch die Ungunst der heutigen Korsettmode fast gänzlich vom Markte verdrängt worden. Wir haben zwar eine Umstell. auf die Erzeug. anderer Massenartikel, wie Elektro-Installations- Materialien, Blechemballagen u. dergl. vorgenommen, konnten hiermit aber bisher nicht entsprechende Gewinne erzielen, weil die Betriebsüberschüsse durch die unerträgliche Höhe der steuerlichen Belastung u. aller anderen Unkosten zurzeit mehr als aufgezehrt werden. Infolge unserer finanziellen Schwierigkeiten waren wir genötigt, unsere Beteiligung an der Vereinigte Licht- u Kraftwerke A.-G., Osterode am Harz, zu veräussern. Durch diesen Verkauf ist ein Verlust von RM. 572 698 entstanden. Darüber hinaus sind weitere Verluste durch die Betriebseinstellung der Zweigfabriken in Aschersleben u. in Wiesensteig-Württem- berg entstanden. Schliesslich waren auch noch Abschreib. in Höhe von rund RM. 50 000 erforderlich. Kapital: RM. 936 000 in 21 600 St.-Akt. zu RM. 40, 600 Vorz.-Akt. zu RM. 80 u. 1200 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 1 Mill., erhöht 1889 um M. 500 000, 1908 um M. 500 000, 1911 um M. 1 Mill. Weiter erhöht lt. G-V. v. 12./4. 1921 um M. 300 000 in 300 6 % Vorz.-Akt. zu M. 1000, angeb. zu 105 %. Ferner erhöht 11./4. 1922 um M. 3 300 000 in 3000 St.-Akt. u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./6. 1923 um M. 13.2 Mill. in 12 000 St.- Akt. u. 1200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Von den St.-Akt. wurden M. 6 Mill. von einem Konsort. zu 2000 % übern., angeboten den bisher. Aktion. im Verh. 1:1 zu 2200 %. Weitere M. 4 Mill. St.-Akt. übernahm das Eisen- u. Stahlwerk Hoesch gegen- einen 10jährigen Lieferungsvertrag auf Stahl u. Eisen zu 110 000 % Gegenwert in Waren. Die restl. M. 2 Mill. St.-Akt. sind einem Konsort. zu 2000 % überlassen, das davon M. 40 000 den leitenden Beamten u. dem Vorstand zu 2200 % anbot, während M. 1.960 Mill. zur Einführ. der Aktien an der Börse von Hannover bzw. Erweiterungszwecke verwendet werden sollen. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fach. Stimmrecht ausgestattet u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 115 %. Sämtl. Vorz.-Akt. sind bis 1931 in einem Konsort. gebunden, können aber vor Ablauf dieses Zeitpunktes in St.-Akt. umgewandelt werden. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. von M. 19 800 000 auf RM. 2 232 000 durch Umwert. des Nennbetrags der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 120. Der Nennbetrag von M. 1000 der je 300 Vorz.-Akt. Ausgabe 1921 bzw. 1922 ist unter einer Gesamt-Zuzahl. von RM. 2571 bzw. RM. 19 412 auf RM. 80 u. der der 1200 Vorz.-Akt. Aus- gabe 1923 unter einer Gesamt-Zuzahl. von RM. 23 999 auf RM. 20 umgewertet worden. Zwecks Deck. der Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 5./10. 1926 Herabsetz. des Kap. um RM. 1 296 000 durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 5: 2. – Die Aktien- majorität befindet sich im Besitz der Eisen- u. Stahlwerke Hoesch A.-G. in Dortmund. Anleihen: Von den zur Rückzahl. gekündigten 4½ % Anleihen von 1909 bzw. 1912 ist Ende 1925 noch ein aufgewerteter Gesamtbetrag von RM. 81 150 im Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 1 bezw. 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, nach event. besonderen Abschreib. u. Rückl. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 3000). Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Grund u. Boden 106 365, Fabrikgeb. 236 508, Wohn- häuser 133 454, Lagerschuppen 4000, Masch. 190 318, Werkz., Mobil., Utensil., Fuhrpark 19 001, Wertp. 885 730, Kassa 3914, Wechsel 2443, Aussenstände 223 154, Warenvorräte 440 110, Zweigfabrik Aschersleben 127 970, do. Wiesensteig 197 498, Verlust 818 396 (Bürgschafts- schulden 23 450). – Passiva: A.-K. 2 232 000, Teilschuldverschr. 81 150, Genussscheine 38 900, Kredit. 303 447, Bankschulden 409 414, Akzepte 83 904, Umstell.-Res. 240 049 (Bürgschaftsverpflicht. 23 450). Sa. RM. 3 388 865. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Fabrikgeb. 12 127, Wohnhäuser 1360, Lagerschuppen 1000, Masch. 34 417, Reparaturen 20 958, allg. Unk. 333 499, Zs. 24 815, Zweifelhafte Forder. 21 432, Wertp. 572 698, Abschr. auf Akt. 29 900, Wert des abgebrochenen Wohnhauses 8600, Aufwert. der Genussscheine 38 900, Zweigfabrik Aschersleben 67 391, do. Wiesensteig 88 496. – Kredit: Betriebsüberschuss 437 200, Verlust 818 396. Sa. RM. 1 255597. Kurs Ende 1913–1925: 133.25, 107.10*, –, 145, 183, 130*, 210, 448, 1579, 10 500, 35, 9.75, – %. Eingef. 17./9. 1887 zu 128 %. Notiert Berlin. RM. 960 000 St.-Akt. Nr. 6001 bis 14 000 zu RM. 120 an der Berliner Börse im Juli 1925 zugelassen. Dividenden 1913–1925: 0, 0, 5, 8, 12, 8 % £ M. 100 Bonus in 5 % Kriegsanleihe, 15 % M. 100 Bonus do., 20 % £ M. 300 Bonus do., 20 – Bonus 20, 200, 0, 0, 0 %. Direktion: August Willemer, Osterode a. H. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Gust. Plaut, Stellv. Fabrikant Heinr. Becker, Cassel, Min.- Rat Wilhelm van Heys, Charlottenburg; Gen.-Dir. Dr. Fritz Springorum, Dortmund: Dir. Ernst Klein, Hohenlimburg; Bankier Dr. h. c. Gustav Gumpel, Bankier Arthur Stern, Hannover; Bank-Dir. Heinr. Brunner, Cassel; vom Betriebsrat: W. Lehmann, Johannes Mai. Zahlstellen: Cassel: Fil. der Dresdner Bank; Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Hannover: Z. H. Gumpel, Nathansohn & Stern. (