6830 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Unternehm. sowie Beteilig. an solchen Unternehm. in Togo u. anderen überseeischen Gebieten. Die früheren Pflanzungen der Ges. in Togo wurden beschlagnahmt. Aus Ver. handl. im französ. Parlament ist bekannt geworden, dass die französ. Mandatsverwalt. ent- gegen dem Wortlaute u. Sinne des Friedensvertrages den Versuch gemacht hat, die deut- schen Pflanzungsanlagen in Togo unter der Hand an eine französ. Ges. zu verschieben. Die Vorgänge waren derart skandalös, dass der darin verwickelte Verwalter feindlichen Eigentums in Lome Selbstmord beging u. das französ. Kolonialministerium sich unter dem Drucke der Öffentlichkeit genötigt sah, die bereits abgeschlossenen Verträge wieder rück. gängig zu machen. Eine Liquidation hat demgemäss bisher noch nicht stattgefunden. Die Ges. erklärte im Bericht für 1922/23, dass sie die Entzieh. ihres Eigentums nach wie vor als rechtswidrigen Raub betrachte u. sich vorbehält, ihre unverjährbaren Ansprüche zu gegebener Zeit – u. sei es nach Jahren oder selbst Jahrzehnten –, gegen jedermann geltend zu machen. Auf seitens der Ges. angemeldete Papiermark-Entschädig. beim Deutschen Reiche ist M. 2 439 610 000 als Abfind. gezahlt worden. Kapital: M. 850 000 in 850 Aktien zu M. 1000. Die Aktien sind in Höhe von M. 744 000 bis 30./4. 1924 in Anteile der Deutschen Togo-Ges. umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % an R.-F., sodann 4 % Div., vom Rest 15 % als Tant. an A.-R. Letzte veröffentlichte Bilanz am 30./4. 1923 s. Jahrg. 1925. Dividenden: 1912/13–1920/21: 0 %. 1921/22–1922/23: 6, 0 %. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin W 15, Kurfürstendamm 214. Gegründet: 21./1. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Zweck: Die Pachtung, der Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz, der Betrieb von Land-, Plantagen- u. Forstwirschaft, gewerbl. u. Handelsunternehm. im In. u. Auslande; der Betrieb von sonstigen Unternehm. u. Geschäften, welche als im Interesse der Ges. liegend erachtet werden; Beteiligung an den den vorgenannten Zwecken dienenden Unternehm. u. Erwerb solcher Unternehm. sowie Übernahme deren Vertretung; Eingehung von Interessen- Gemeinschaften mit Dritten. Sämtl. früheren Pflanzungen der Ges. in Kamerun (näheres darüber s. Hdbceh. 1922/23) wurden während des Krieges beschlagnahmt. Die Ges. arbeitete dann durch zwei Berliner Tochtergesellschaften, Victoria Auslandshandelsgesellschaft m. b. H. u. Ihig, Internationale Handelsgesellschaft von Ingenieuren m. b. H., im heimischen Im- u. Export. Die Ihig wurde 1925 wieder abgestossen. Im Nov. 1924 hat die Ges. ihre gesamten im britischen Mandatsteil von Kamerun gelegenen Pflanzungen wieder gekauft u. den Betrieb Ende März 1925 wieder aufgenommen. Der Pflanzungsbesitz besteht nunmehr aus der Victoria-Pflanzung bei Bota-Victoria, der Prinz Alfred-Pflanzung bei Missellele-Tiko sowie einigen kleineren Faktoreigrundstücken. Es befanden sich unter Kultur auf beiden Pflanzungen Ende Juli 1914 4935 ha, Ende Dez. 1925: 4627 ha; an Bäumen waren Ende Dez. 1925 vorhanden: Kakao 1 095 100, Öl. palmen 254 500, Heveen 79 000, Kickxien 149 000, Kaffee 28 000. Zu den Pflanzungen ge- hören Kakaotrockenanlagen, Palmfrucht- u. Gummiaufbereitungsanlagen, ferner eine schmal- spurige Pflanzungsbahn u. zum Laden u. Löschen der Güter u. für die Verbind. mit der Prinz-Alfred-Pflanzung ein Motorschlepper u. einige Leichter. Zu der Prinz-Alfred- Pflanzung gehört ausserdem eine Sägemühle. Mit dem Bau eines modernen Ölwerks wurde 1925 begonnen. – Bei dem Wiederaufbau der Handels-Abteil. musste sich die Ges. zu- nächst auf den Victoriabezirk beschränken. Bis zum 31./12. 1925 wurden 11 Faktoreien in Betrieb genommen. In sämtlichen Kameruner Betrieben wurden am 31./12. 1925 21 europäische Beamte u. 2473 schwarze Arb. beschäftigt. Die Ges. gehört der Vereinigung Kameruner Pflanzungen an. – Die Frage der Entschädig. durch das Reich ist noch nicht endgültig gelöst. Der bisher erhaltene Betrag in Goldmark beträgt rund 4½ %% der durch das Reich anerkannten Schadenswerte. Kapital: RM. 6 000 000 in 12 000 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 2 500 000, erhöht 1903 um M. 500 000. 1904 um M. 1 500 000, 1907 zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. von M. 4 500 000 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung des A.-K. 3: 2. Über die dann bis 1910 bestand. Vorz.-Aktien s. Hdbch. 1922/23. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 16./12. 1922 um M. 9 000 000, angeb. 1: 3 zu 100 % £ Steuer usw. Die letzte Akt.-Emission ist in 3 Serien (A, B, C) eingeteilt und zunächst nur mit 25 % eingezahlt. Lt. G.-V. v. 4./11. 1926 Umstell. von M. 12 Mill. auf RM. 6 Mill. (2: 1) in 12 000 Akf. zu RM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. Sonderrückl., 4 % Div. an Aktien, event. Sonder- Rückl. u. Abschreib., vom etwaigen Uberschuss 10 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen jährlich von der G.-V. festzusetzenden Vergüt., Rest Super-Div. an Aktien bezw. nach G.-V.-B. Reichsmark-Bilanz am 1. Jan. 1926: Aktiva: Pflanzungen 8 433 582, Eisenbahnanlage 557 800, Geb. 360 600, Ölwerk 390 840, Inv. 1, Kassa 12 105, Bankguth 84 833, Buchforder. 159 290, Eff. 301 413, Kaut. 2550, Vorräte an Betriebsmaterial., Handelswaren u. Pflanzungs- produkten 665 208, Beteil. 1 (Sicherungswechsel 5 541 660). – Passiva: A.-K. 6 000 000,