Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 6833 Deutsche Handels. u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee- Inseln zu Hamburg, Ferdinandstr. 5 m. Auf Grund der Bundesratsverordn. v. 25./2. 1915 hat der Hamburger Senat der Ges. Befreiung von der Pflicht zur Vorlage der Bilanz, der Gewinn- u. Verlustrechn. u. des für die Geschäftsj. 1914–1922 sowie der Einberuf. der ordentl. Gen.-Vers. ewährt. Gegründet: 16./3. 1878; eingetr. 23./3. 1878. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Plantagen u. Faktoreien, von Handel u. Schiffahrt jeder Art. Das Eigentum auf allen Stationen in der Südsee wurde während des Krieges von der neuseeländischen Regierung eingezogen. Nachdem die Deutsche Handels- u. Plantagen- Ges. u. die Jaluit-Ges. Teilentschädigungen für die ihnen entzogenen Gegenstände erhalten haben, haben beide schon seither einander nahestehenden Ges. gemeinsam mit dem Wieder- aufbau ihrer Unternehmungen im Auslande begonnen. Zur Erleichterung der gemeinsamen Geschäftsführung haben die beiden Ges. die Handels. u. Landbau-Akt.-Ges. in Hamburg mit einem Kapital von RM. 500 000 gegründet. Der Wiederaufbau im Ausland wird durch die Handelsvereeniging voorheen J. Mohrmann & Co. in Makassar, an der beide Ges. durch Besitz der Aktienmehrheit beteiligt sind, betrieben. Ein Unternehmen in Lagos (Nigerien) wurde 1926 durch die Handels- und Landbau A.-G. übernommen u. unter der Firma Witt & Büsch fortgeführt. Die Entschädigungsaktion der Reichsregierung für die erlittenen Liquidationsschäden ist nicht als beendet anzusehen; vielmehr wurden nach Stabilisierung der Währung die Vorbereitungen zu Nachentschädigungen wieder aufgenommen. Die Bemühungen, in Amerika u. England Freigabe gewisser liquidierter Werte zu erlangen, wurden nachdrücklich betrieben, bislang ohne erheblichen Erfolg. Die Dominions, Australien u. Neuseeland sind Verhandlungen, die ihre sich aus dem Friedensvertrage ergebenden Rechte berühren, durchaus unzugänglich. Daher muss die Möglichkeit einer Betätigung in der Südsee einstweilen als ausgeschlossen gelten. Kapital: RM. 687 500 in 2750 Inh.-Akt. zu RM. 250. Urspr. M. 5 000 000 in 1000 Akt. à M. 5000, reduziert lt. G.-V. v. 28./1. 1881 auf je M. 2500 als Aktien Lit. B u. 2500 Akt. Iit. A à M. 1000 ausgegeben, herabgesetzt lt. G.-V. v. 22./12. 1888 auf M. 2 750 000 durch Reduktion der nom. M. 2 500 000 Aktien Lit. B auf nom. M. 250 000 unter Verzicht der Aktien Lit. A auf die ihnen zustehende Priorität. Div. Erhöht lt. G.-V. v. 14./2. 1920 um M. 250 000 (also auf M. 3 000 000) in 250 Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu pari; dieselben geniessen höchstens 4 % Vorz.-Div. Lt. G.-V. v. 12./12. 1925 Umstell. von M. 3 Mill. auf RM. 702 500 in 2750 Trh.-St.-Akt. zu RM. 250 u. 250 Nam.-Vorz.-Akt au RM. 60, durch Abstempel. der St.-Akt. auf RM. 250 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 60. Die G.-V. v. 6./11. 1926 beschloss Einziehung der nom. RM. 15 000 Vorz.-Akt. u. Rückzahlung derselben zum Nennwert. Genussscheine: In der a. o. G.-V. v. 15./10. 1910 ist die Ausgabe von 5500 auf den In- haber lautenden Genussscheinen beschlossen worden. Jeder Inhaber einer Aktie hatte das Recht, zwei Genussscheine zu erheben gegen Erstattung des Stempels von M. 30 für jeden Genussschein. Die Genussscheine nehmen ab 1./1. 1910 an dem Gewinn-Ergebnis teil u. sind mit Gewinnanteilscheinen für 10 Jahre u. einer Anweisung versehen. Bezugsrecht von allen Aktionären ausgeübt. Die ziffernmässigen Rechte der ausgegebenen 5500 Genuss- scheine sind in den umgearbeiteten Satzungen der Ges. der Umstell. der St.-Akt. angepasst. Bei Auflösung der Ges. wird zunächst auf jede Aktie der Nennbetrag derselben ausbezahlt. Den weiteren Überschuss erhalten die Inhaber der Genussscheine gleichmässig bis zu M. 250 für jeden Genussschein. Das alsdann noch verbleibende Vermögen wird unter Aktionäre und Genussschein-Inhaber gleichmässig verteilt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, 4 % Div, an Akt., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., dann auf jeden Genussschein bis RM. 10, Rest zu gleichen Teilen an St.-Aktionäre u. Genussscheine bzw. nach G.-V.-B. auch zu weiteren Abschr. u. Rücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Kassa 636, Bank 23 211, Mobil. u. Utensil. 850, Beteilig. u. Wertp. 704 403, Debit. 774 446. – Passiva: A.-K. 702 500, Umstell.-Res. 150 000, Wiederaufbau 49 331, Kredit. 600 293, Gewinn 1422. Sa. RM. 1 503 547. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1350, Verwalt.- u. Handl.-Unk. 62 658, Gewinn 1422. Sa. RM. 65 431. – Kredit: Gewinn auf Beteil., Zs. u. Diverses RM. 65 431. Kurs der Aktien Ende 1914–1925: 158*, –, 115, 130, 120*, 413.50, 477, 560, 13 000, 10, 19, 21 %. Kurs der Genussscheine Ende 1914–1925: M. 1290 –, 1000, 900, 750*, 3270, 560, 4025, ca. 120 000, ca. 100, ca. 10, 75 pro Stück. Notiert in Hamburg; die Genusscheine franko Zs- Dividenden: 1898–1913: 5, 7½, 8, 8, 12, 12, 12, 12, 20, 16, 24, 28, 11, 12, 12, 12 %, 1924: 0 %. Genussscheine 1910–1913, 1924: M. 110, 120, 120, 120, 0 pro Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dir. O. Riedel, K. Hanssen. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Rud. Freih. von Schröder, Stellv. Bank-Dir. Kurt von Sydow, Hansvon Ohlendorff, Rud. Crasemann, Alfred Godeffroy, Gen.-Dir. Böger, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; für Div.: Hamburg: Deutsche Bank. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1926. 428