Versicherungs-Gesellschaften 6877 Direktion: Friedr. Dietz. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Gustay Wolfrum, Helmbrechts i. Oberfr.; Fabrikant Robert Vogel, Selbitz i. Bayern Dir. Karl Maier, Frankfurt a. M.; Gen.-Dir. Emil Becker, Stettin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Niederrheinische Güter-Assekuranz-Gesellschaft in Liqu. in Wesel. (In Konkurs.) Gegründet: 14./5. 1839. In der G.-V. v. 14./5. 1925 gab die Verwalt. zu erkennen, dass. abgesehen von der Inflation, die Verluste aus den Kollektivversich. die Veranlass. zur Auflös. der Ges. gegeben haben. Die damit zus. häng. Forder. des Versicherungsamts, das Kapital zu erhöhen, brachte die Krisis zum Ausbruch. Der Aufsichtsrat erfuhr von dieser Sachlage erst, als an ihn das Ansinnen gestellt wurde, die Bürgschaft für eine Kapital- einzahl. von 1 bis 2 Mill. zu übernehmen, was er ablehnte. Die in der letzten Aktionär- versamml. beschlossene Einzahl., die ohne Rücksicht auf die Klär. der Frage, ob eine Nachzahl pflicht der Aktionäre in Gold bestehe, erfolgte, brachte mit der ersten Rate rund RM. 97 000, mit der zweiten Rate etwa RM. 67 000, also erheblich weniger als er- wartet. Es folgte dann eine Reihe von Verhandl. zur Übernahme mit anderen Ges., die aber mit Rücksicht auf die Verpflicht. aus den Kollektivversich. zu keinem Ergebnis führten. Um wenigstens noch die Kundschaft des Geschäfts zu retten, wurde eine Anlehn. an die Norddeutsche Versich. ges. erzielt. Diese erfolgt dergestalt, dass diese Ges. vom 1. April ab das Inlandgeschäft übernimmt; die Niederrheinische Güter-Assekuranz erhält 5 % auf alle Prämien. Die alte Firma wird als Abteil. der Norddeutschen weitergeführt. Ende März 1926 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt u. Notar Buchmann, Wesel. Mitte 1926 forderte der Konkursverwalter 25 % = RM. 200 von dem ausstehenden Einzahlungsbetrag der Aktien zahlbar bis 15./8. 1926 ein. Ob auch die restlichen 50 % oder ein Teil davon einbezahlt werden müssen, hängt davon ab, ob der einkommende Betrag zur Befriedigung der Gläubiger ausreichen wird. Ein Teil der A.-R.-Mitglieder hat sich früher geweigert, auf ihre Aktien Einzahlungen zu leisten mit der Begründung, dass unrichtige Bilanzen vor- gelegt worden seien. Das Gericht hat diesen Einwand nicht gelten lassen mit dem Hinweis darauf. dass es Sache des A.-R. sei, die Unterlagen für eine Bilanz genau nachzuprüfen. Tue er es nicht, so mache er sich einer groben Pflichtverletzung schuldig, am allerwenigsten könne er die Fahrlässigkeit als Entschuldigung für sich bei der Bestreitung der Zulässigkeit der Klage in Anspruch nehmen. Die Klage ist glatt abgewiesen worden. Den Aktionären bleibt höchstens eine Schadensersatzklage gegen die Schuldigen. Zweck: Betrieb im In- u. Auslande: 1. der Versich. von Transportmitteln jeder Art, der mit ihnen beförd. Güter, jedes damit verbundenen in Geld schätzbaren Interesses, der Lagerung von Gütern und jeder damit zusammenhängenden Gefahr; 2. der Rückversich. in allen Versicherungszweigen; 3. seit 1920 auch Aufruhrversich. Kapital: RM. 3 200 000 in 4000 Namen-Aktien zu RM. 800, eingezahlt mit 25 %. Weitere 25 % wurden Anf. 1925 eingefordert u. zwar waren RM. 100 spätestens bis zum 20./3. 1925 u. weitere RM. 100 spätestens bis zum 20./4. 1925 einzuzahlen. Die Über- tragung der Aktien ist von der Genehmigung des Vorst. abhängig. Umschreibungsgebühr M. 1.50. Urspr. M. 3 000 000. Die G.-V. v. 8./12. 1920 beschloss Erhöh. um M. 3 000 000 in 2000 Aktien zu M. 1500 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921 u. 25 % Einzahl. u. eine Mehrzahl. von 15 % für Kosten der Kap.-Erhöh. u. zur Bildung eines Ausbreitungs-F., zus. also M. 600, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 3 alte Aktien = 2 neue bzw. 2 alte Aktien = 1 neue. Die G.-V. beschloss ferner die Erhöh. der Einzahl. auf die alten Aktien um 15 % auf 25 % aus dem R.-F. Die G.-V. v. 17./7. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 6 Mill. auf Goldmark-Basis im Verh. 15:8, d. h. 1 Aktie zu M. 1500 jetzt RM. 800, eingez. mit 25 % Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Verpflicht. der Aktionäre 2 400 000, Kassa 1925, Schecks 12 275, Grundbesitz 160 000, Inv. 23 100, Wertp. 416 660, Darlehen u. Hyp. 8122, Banken u. Postscheck-Guth. 142 419, Guth. bei Agenten u. Ges. 2 330 348. – Passiva: A.-K. 3 200 000, Res. für schweb. Risiken u. Schäden: Transport-Versich., Prämien-Res. 190 000, do. Schaden- do. 70 598, Feuer-Rückversich., Prämien-Res. 111 245, do. Schaden. do. 111 245, Einbruch-Diebstahl- u. sonst. Sachschaden-Rückversich.: Prämien-Res. 13 882, do. Schaden- do. 13 882, Kredit. 1 783 998. Sa. GM. 5 494 851. Kurs Ende 1914–1924: M. 800*, –, 700, –, 800*, 750, –, –, 1100, 30, 106. Notiert in Berlin. In Köln: M. 800*, –—, 700, –, 800*, 750, 1600, 1500, 1550, 50, 110 pro Stück. Auch in Düsseldorf notiert. Notiz an sämtl. Börsen 1925 eingestellt. Dividenden: 1914–1922: M. 15, 20, 50, 55, 55, 65, 65, 80, 1500 (= 400 %) per Aktie. 1923: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. W. Pischon, Dir. Collas, Dir. Strube. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim; Stellv. Komm.- Rat Dr. jur. Walter Böninger, Duisburg; Hauptmann a. D. Bank. Dir. Oswin Grolig, Wesel; Geh. Bergrat Max Grassmann, Bonn, Werner Carp, Konsul Hugo Meyer, Düsseldorf; Rentner Carl Neuhaus, Fabrikbes. Alfred Luyken, Wesel.