6878 „ Versicherungs-Gesellschaften. Vesalia“ Versicherungs-Akt.-Ges. zu Wesel. (In Konkurs.) In einer G.-V., März 1925, gab die Verwalt. bekannt, dass die Ges. an der Kollektiv- versicherung – ein erst 1924 aufgenommener Geschäftszweig – die ausschlaggebenden Verluste erlitten habe; das Reichsaufsichtsamt habe schliesslich den Abschluss weiterer Kollektivversicher. verboten. Verloren seien etwa M. 550 000; davon M. 220 000 als Schuld gegenüber der Mutterfirma, der Niederrhein. Güter-Assekuranz. Die Versamml. entschloss sich dahin, die Konkurseröffn. abzuwarten; ein Ausschuss von 3 Aktion. wurde gebildet, um die Tätigkeit der Verwalt. einer Nachprüf. zu unterziehen. Der Vorstand stellte fest, dass das Hauptaktivum der Ges. in der Verpflicht. der Aktion. zur Nachzahl. liege, die Immobil. der Ges. seien für Darlehen zu Gunsten der Niederrhein. Güterassekuranz-Ges. be- lastet. – Über das Vermögen der Ges. wurde dann am 13./3. 1925 das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Rechtsanw. Dr. Gessel, Wesel. Mai 1925 forderte der Konkurs- verwalter die Aktion. auf, restl. 75 % auf die Aktien = RM. 150 je Aktie bis 23./6. 1925 einzuzahlen. Die Aktion. haben fast durchweg die Nachzahl. verweigert. Um die Rechts- lage bezügl. der Nachzahl. pflicht zu klären, ist ein Prozess eingeleitet gegen den Hauptaktionär. Der Prozess wurde im April 1926 in erster Instanz zu Gunsten der Ges. entschieden, doch wurde gegen das Urteil Berufung eingelegt. Lt. Mitteil. des Konkursverwalters von Anfang Oktober 1926 ist eine rechtskräftige Entscheidung noch nicht herbeigeführt; die Angelegenheit schwebt zurzeit beim Oberlandesgericht Düsseldorf. Die Konkursverwaltung glaubt, den Prozess in letzter Instanz beim Reichsgericht zu gewinnen, zumal das Reichsgericht in einer anderen Entscheidung einen Standpunkt eingenommen habe, der dem des Konkurs- verwalters entspreche. Die Konkursverwaltung habe daher die Frage erörtert, ob es nicht zweckmässig sei, die bieher nur gegen einen Grossaktionär geführte Klage auf Nachzahlung von RM. 150 pro Aktie auf sämtliche Aktionäre auszudehnen. Der Gläubigerausschuss habe jedoch davon Abstand genommen angesichts der sehr hohen Prozesskostenvorschüsse bei einem Objekt von rund RM. 750 000. Es soll auch zunächst das Urteil des Oberlandes- gerichts Düsseldorf abgewartet werden. Lt. Mitteil. des Konkursverwalters v. 22./12. 1926 ist bei einem günstigen Ausgang des Rechtsstreites gegen die Aktionäre u. bei zufrieden- stellender Beilegung der Differenzen mit der Niederrheinischen Güter-Assekuranz-Gesellschaft mit einer guten Div. der Konkursgläubiger zu rechnen. Für die Aktionäre wird nichts übrig bleiben. Gegründet: 15./12. 1842; eingetr. 15./5. 1913. (Bis 1913 Rückversicherungs-Verein der Niederrheinischen Güter-Assekuranz-Ges.) Zweck: Transportversich. in allen Teilen u. in jeder Form; Rückversich. in allen Versicherungszweigen, ausserdem Feuer, Einbruchdiebstahl u. verwandte Versicherungszweige. Kapital: RM. 1 Mill. in 5000 Nam.-Akt. à RM. 200, eingez: mit 25 %, restl. 75 % wurden vom Konkursverwalter eingefordert. Urspr. M. 1 800 000. Eine Einzahl. auf die Aktien ist nicht erfolgt. Die G.-V. v. 6./12. 1913 beschloss Erhöh. um M. 200 000, indem der Nenn- betrag jeder Aktie von M. 900 auf M. 1000 erhöht wurde. 1918 weitere 15 % eingefordert. Gleichzeitig beschloss die G.-V. v. 1./5. 1918 Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000 mit 25 % Einzahl. plus M. 50 Aufgeld. Auch wurden für jede Aktie M. 200 für den Einrichtungsstock eingefordert. Die G.-V. v. 17./7. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 5 Mill. auf Goldmark-Basis im Verh. 5: 1, mithin je Aktie = GM. 200 mit 25 % Einzahl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers. meistens Anfang Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Verpflicht. der Aktionäre 750 000, Kassa 2170, Schecks 6792, Grundbesitz 100 000, Inv. 17 851, Wertp. 15 628, Darl. u. Hyp. 7100, Post- scheck 53, Bankguth. 66 650, Guth. bei Agent. u. Ges. 652 505. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Präm.-Res.: Transportversich. 29 840, Feuer-, Einbr.-Diebst.- u. Wasserleitungssch.-Versich. 13 670, Kredit. 480 624. Sa. GM. 1 618 752. Dividenden 1914–1923: M. 10, 12.50, 25, 30, 38, 50, 50, 55, 1000, —. Vorstand: Gen.-Dir. Willi Pischon, Dir. Collas, Dir. Strube. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim; Hauptm. a. D. Bank-Dir. Oswin Grolig, Gen.-Dir. Korten, Wesel; Geh. Bergrat Max Grassmann, Bonn; Rentner Carl Neuhaus, Fabrikbes. Alfred Luyken, Wesel. Fränkische Versicherungs-Aktiengesellschaft in Würzburg. Lt. amtl. Bekanntmach. v. Sept. 1925 ist die Ges. mangels Goldumstellung nichtig. Letzte ausführliche Aufnahme s. Jahrg. 1925.