384 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen a. d. Erft. Gegründet: 30./12. 1908; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Briketfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus. hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be- teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. erwärb 1909 die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch. Hubertus u. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Überweisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der Bergwerksbesitz der Ges. umfasst die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott u. Hubertus- Erweiterung mit einer Gesamtgrösse von 1 324 500 qm. Der Grundbesitz der Ges. hat einen Flächeninhalt von 895 470 qm, hiervon entfallen auf Grubenbetriebe, Eisenbahnanschlüssen u. Fabrikgebäuden 400 000 qam. Industrielle Gebäude beanspruchen 16 638 qm u. 3460 qm dienen Wirtschafts- u. Wohlfahrtsgebäuden. Vorhanden sind: 1 Brikettfabrik mit 10 Pressen (Jahresleistung 180 000 t) u. allen dazu nötigen Nebenanlagen, 16 Beamten- u. 22 Arb.-Wohn., 3 Kantinen u. eine Anzahl Schlafhäuser. Der zus. hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes zwischen 32 u. 56 m geschätzt. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1:2½%½. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das „Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Haupt- kettenbahnen aufgeschlossenen u. entwässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbm als abbaufähig vorhanden angenommen, sd dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem drei- teiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Staatsbahnstrecke angeschlossen. Die Ges. hat ihre ganze Brikett- produktion an das Rhein. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. zu Köln verkauft. Beteiligungen: 1911 erfolgte die Anglieder. der beiden Brikettwerke C. Brendgen G. m. b. H. in Zieselmaar u. Braunkohlen- u. Brikettwerk Concordia G. m. b. H. in Liblar. Das Konzessions- feld Concordia markscheidet mit dem Hauptfeld der Hubertus Braunkohlen-A.-G. u. bildet mit diesem ein zus. hängendes Ganzes. Die insgesamt 2 894 500 qm grossen Felder sind durch Tagebau aufgeschlossen. Beide Ges. besitzen je eine Brikettfabrik, die für die Herstell. von jährl. 12 000 Waggons Briketts eingerichtet sind u. Bahnanschluss haben. Beteilig.-Ziffer der beiden Ges. im Rhein. Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. zus. 2.6 %. 1914 Erwerb des Braunkohlenwerkes „Kohlenquelle“. Statistik: Das Jahreskontingent der Hubertus- u. ihrer Tochter-Ges. im Syndikat beträgt 440 000 t Briketts u. 500 000 t Rohkohle, d. h. 5.55 % Anteil an Briketts u. 5.146 % Anteil an Rohkohlen. Gesamtförderung u. Produktion von Hubertus: 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 Kohlen 1 308 654 1 409 191. 1 619 756 897 176 1 137 407 1 375 000 1 404 183 t Briketts 307 570 369 830 396 845 254 866 337105 411 020 427 731 t Kapital: RM. 4 300 000 in 13 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div, von 6 % mit Nachzahlungsverpflicht. Urspr. M. 4 500 000. 1919 Erhöh. um M. 4 Mill. in 4000 Stück 6 % Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1920 um M. 4 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 13 Mill. auf RM. 3 100 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 300 bzw. RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./12. 1926 Erhöh. um RM. 1 200 000 in 4000 St.-Akt zu RM. 300 mit Div.- Ber. ab. 1./1. 1927. Die neuen St-Akt. hat ein Konsortium mit der Verpflicht. über- nommen, hiervon RM. 1 033 200 den Inh. der alten St.-Akt. sowie der Vorz.-Akt. zum Bezuge anzubieten. Auf je RM. 900 alte St.-Akt. oder Vorz.-Akt. entfällt eine neue St.-Akt. zu RM. 300 zu 135 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1906. II. M. 1 700 000 in 4½ % Schuldver- schreib. v. 1911 Zwecks Barablös. wurden beide Anleihen zum 1./11. 1926 gekündigt. Ab- lösungsbetrag RM. 128.65 für je M. 1000. Die Genussrechte für Altbesitz wurden durch Barzahl. von RM. 50 für jedes anerkannte Genussrecht abgefunden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-A. = 1 St. 45 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), etwaige Sonderrückl., Bildung eines Div.-R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., noch 4 % Grund-Div. an alle Aktien, 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 15 000). Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grubengerechtsame 1 200 000, Grundst. 146 918, Geb. 65 000, Betriebsanl. 1 270 618, Material. 123 019, Kassa 5119, Schuldner einschl. Bank-