392 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. u. die Sächsische Gussstahlhandels G. m. b. H. in Dresden u. Frankfurt a. M. in den Besitz der Sächsiche Gussstahl-Werke Döhlen über. Besitztum: Der gegenwärtige Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 3 956 000 qm, davon in Freital 452 000 qm, in Berggiesshübel ca. 86 500 qm, in Cainsdorf ca. 265 000 qm, in Kostebrau ca. 3 060 000 qm. Bebaut sind in Freital ca. 69 700 qm, in Berggiesshübel ca. 4200 qm, in Cainsdorf ca. 55 000 qm. Sie besitzt ferner 3 Erzgruben in Sachsen mit ca. 127 ha Gruben- feld u. in Thüringen 30 Erzfelder von einem Umfange von etwa 850 ha. 1 Grube ist im Betrieb, aut dieser wird fast ausschliesslich Flussspat gefördert. Das Werk Freital-Döhlen besteht aus Siemens-Martin-Werk mit 6 Öfen von je 15–40 t Inhalt. Einem Edelstahlwerk mit einem Elektro-Ofen von 3 t u. einem Siemens-Martin-Ofen von 10 t Ausbringen, verbunden mit Edelstahlschmiede, Glüherei u. Vergüterei für Edelstahl, einem Hammerwerk mit hydraulischer Schmiedepresse, Dampfhämmern u. Kleinschmiede, Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, Adjustage, Blankzieherei, Stahlformgiesserei, Presswerk, Federfabrik, mechanische Werkstätten u. der Ziegelei. Die hauptsächlichste Erzeugung des Döhlener Werkes besteht aus Eisenbahnschienen u. sonstigem Oberbaumaterial, Gruben- schienen, Qualitätsstahl in rohgewalzten u. blankgezogenen Stangen, Schmiedestücken, Gesenk- schmiedestücken, Stahlformguss, Pressteilen für Eisenbahnwagenbau usw., Stahlflaschen für flüssige u. verdichtete Gase, Federn für Eisenbahnzwecke usw., lan dwirtschaftl. Geräten, Edelstahl, wie Werkzeugstahl, Konstruktionsstahl für Automobilfabrikation, Flugzeuge, landwirtschaftl. Masch. usw., Manganhartstahl usw. Die Kesselanlage hat eine Gesamt- leistung von 12 400 PS; 356 Elektromotoren von insgesamt 4660 KW Energie u. eine Diesel- maschine mit 1000 Ps sind im Betrieb. Die elektrische Energie wird teils in eigenen An- lagen erzeugt, teils von anderer Seite bezogen; 42 elektrisch betriebene Laufkräne und Transporteinricht. mit zus. 485 t Tragkraft bewirken die Beförderung der Lasten. Das Werk Berggiesshübel, in dem lediglich Maschinenguss u. Hartgusswalzen hergestellt werden, ist ein Werk kleineren Umfanges. Das Werk Cainsdorf besteht aus Martinwerk mit 4 Öfen von je 15–20 t Inhalt, Puddel- werk mit 3 Öfen, Dampfhämmern u. Luppenstrecke, Walzwerk mit 4 Walzenstrassen, Dinas- werk sowie Weichenbauabteil. Die Cainsdorfer Kesselanlage hat eine Gesamtleist. von 5300 PS. Daneben treibt elektrische Energie eigener Erzeug. 150 Elektromotoren von zus. 1200 KW an. Die hauptsächlichste Erzeug. besteht in Handelseisen, in Flussstabstahl, Qualitätsstabeisen in Fluss- u. Schweisseisengüte, Masch. u. Handelsguss, Formstücken, feuerfesten Materialien (Silikasteinen), Eisenbahnweichen, Herzstücken usw. Die Gew. Luse & Ilsdorf ist ein Brauneisenstein-Bergwerk u. besitzt in Oberhessen am Vogelsberg 28 Grubenfelder mit einer Gesamtgrösse von ca. 2160 ha, sowie in Preussen 6 Grubenfelder von ca. 1240 ha. Die oberhessischen Erze sind Wascherze. Die Haigerer Hütte ist ein Hochofenwerk mit 2 Hochöfen, in welchem Giesserei- u. Stahlroheisen hergestellt wird. Dieses Roheisen wird zum Teil in Freital u. in Cainsdorf verarbeitet, der andere Teil der Produktion gelangt auf den Markt. Das Braunkohlenwerk Friedrich Wilhelm I bei Kostebrau N.-L. besteht aus einer Braunkohlengrube mit Tief- u. Tagebau u. einer Brikettfabrik mit 4 Pressen. Die Gruben- felder umfassen 560 ha. Die Gewinnung der Rohbraunkohle erfolgt grösstenteils im Tage- bau, während der Rest im Tiefbau gefördert wird. In Kostebrau werden ca. 325 Arb. u. Beamte beschäftigt. Förderung an Braunkohlen ca. 240 000 t pro Jahr bei einer Brikettproduktion von ca. 90 000 t. In den Werken Freital, Cainsdorf, Berggiesshübel u. Kostebrau werden etwa 2500 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Die Sächs. Gussstahl-Werke gehören folgenden Syndikaten bezw. Interessenverbänden an: 1. Stahlwerksverband, 2. Verein deutscher Stahlformgiessereien, 3. Verein deutscher Eisengiessereien, 4. Schmiedestückvereinigung in Bochum, 5. Verband der Stahlflaschen- fabriken, 6. Stabziehereien- u. Wellenvereinigung. Kapital: RM. 7 000 000 in 46 648 Akt. zu RM. 150, Nr. 1–1250, 2501–5207, 5211–9581, 9584–24 579, 24 582–47 905, u. 14 Akt. zu RM. 200, Nr. 5208–5210, 9582, 9583, 24 580, 24 581, 47906 – 47912. Die Aktienmehrheit befindet sich im Besitz eines Konsortiums unter Führung der Deutschen Bank u. der Dresdner Bank. Urspr. A.-K. M. 540 000, dann bis 1916 M. 4 750 000. 1916 Erhöh. um M. 4 250 000. 1917 weitere Erhöh. um M. 1 000 000. Weiter erhöht 1920 um M. 4 000 000, 1921 um M. 14 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./4. 1922 um M. 28 000 000 in 23 324 St.-Akt. à M. 1200 u. 7 St.-Akt. à M. 1600 mit Div.-Ber, ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank, Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co.) zu 160 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 vom 8./5.–29./5. 1922 zu 180 % plus Stempel, bei Einzahl. von zunächst 25 % des Nennwertes u. 80 % Aufgeld. Die restl. 75 % sind im Aug. 1922 ein. gefordert worden. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 56 Mill. auf RM. 7 Mill. Hiernach erhalten die Inhaber von Aktien zu je M. 600 einen Anteilschein zu je RM. 75 oder für 2 Aktien zu je M. 600 eine Aktie zu RM. 150, die Inhaber von Aktien zu je M. 1200 solche zu je RM. 150 u. die Inhaber von Aktien zu je M. 1600 solche zu je RM. 200. Anleihen: Sämtliche früheren Anleihen sind gekündigt u. bis auf kleine Teilbeträge zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: Je RM. 150 = 1 St., die Aktien zu RM. 200 = 2 St.