Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 401 durch die Linien Hamm Dinslaken–Düsseldorf begrenzten Dreieck v. sind durch umfang- reiche, zum Teil werkseigene Anschlussnetze an die Reichsbahn u. die grossen westdeutschen Wasserstrassen angeschlossen. Die Lage ihrer Hauptproduktionsstätten in der unmittel- baren Nähe des Rheins u. der westlichen Kanäle u. der dadurch hergestellte unmittelbare Anschluss an die deutschen u. belgisch-holländischen Seehäfen bietet ihnen die Möglichkeit, ihre zur Verhüttung gelangenden ausländischen Erze möglichst billig zu beziehen u. die zur Ausfuhr bestimmten Produkte von der Kohle bis zum Fertigfabrikat mit den geringsten Frachtkosten an den Seedampfer zu befördern. Eisenbahnanlagen: Die gesamte An- u. Abfuhr belief sich 1925 auf ca. 88 000 000 t. Die Werke verfügen über 411 Normalspur-Lokomotiven u. über mehr als 10 000 eigene Die Gesamtlänge der vorhandenen normalspurigen Gleisanlagen beträgt etwa 12 m. Hafenanlagen: 8 eigene Häfen der Ges. mit einem Flächeninhalt von 1½ Mill. qm sind zum möglichst billigen u. schnellen Umschlag der Massengüter mit 54 Kranen u. Verladebrücken modernster Bauart ausgestattet. Die Leistungsfähigkeit dieser Anlagen beträgt über 19 Mill. t. Kohlenbergbau: Die Zechen der Ges. werden in 4 Gruppen (Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen u. Hamborn) eingeteilt: Gruppe I, Dortmun d, für die Zechen: Adolf von Hansemann, Tremonia, Kaiser Friedrich, Glückauf-Tiefbau, Wiendahlsbank, Minister Stein, Fürst Hardenberg, Zollern I u. II, Germania I u. II, Westhausen, Erin, Hansa, Hörder Kohlenwerk (Zechen Schleswig u. Holstein), Teutoburgia. Gruppe II, Bochum, für die Zechen: Carolinenglück, Engelsburg, Bruchstrasse, Dannenbaum, Friedlicher Nachbar einschl. Hasenwinkel, Prinz-Regent einschl. Karl Friedrich, Julius-Philipp, Friederika, Hamburg u. Franziska. Gruppe III, Gelsenkirchen, für die Zechen: Bonifazius, Rheinelbe u. Alma, Pluto- Thiess u. Wilhelm, Zollverein, Graf Moltke, Holland, Nordstern, Niederrheinische Felder. Gruppe IV, Hamborn, für die Zechen: Friedrich Thyssen Schachtanlagen 1/6, 2/5, 3/7, 4/8, Beeckerwerth u. Rönsbergshof, Lohberg 1/2, Rhein I, Westende 1/2, 3, 4. Die Ges. besitzt 48 Schachtanlagen mit 153 Kohlenschächten. Die Kohlenfelder haben eine Ausdehnung von etwa 360 Mill. qm. Die anstehenden Kohlenvorräte bis zu einer Teufe von 1500 m werden auf 5.3 Milliardent geschätzt. Die Förderung betrug im Jahre 1925 rund 23 Mill. t Steinkohle. Die Förderfähigkeit kann jedoch als bedeutend grösser angesehen werden. Schätzungsweise ist sie 50 % höher als der Förderdurchschnitt der letzten Zeit. Förderung vom 1./4. 1926–30./9. 1926: 11 823 930 t. Die Beteiligung beim Rheinisch-West- fälischen Kohlensyndikat betrug am 1./10. 1926 etwa 35.617 Mill. t = rund 21.88 %. Koksgewinnung: Die Ges. verfügt über 29 Kokereien mit im ganzen 71 Koks- batterien, die eine jährliche Leistungsfähigkeit von über 9 Mill. t Koks aufweisen. Bei der Verkokung der Kohle werden in eigenen ausgedehnten Anlagen an Nebenprodukten gewonnen: Ammoniak, Benzol, Teer, Pech, Ol, Naphthalin etc. Kokserzeugung vom 1./4. 1926–30./9. 1926: 2 737 567 t auf den Zechenkokereien u. 329 964 t auf den Hütten- kokereien. Eisenwerke: Die Roheisenerzeugung erfolgt in 14 Hochofenwerken mit 63 Hochöfen. —– Die reinen Hochofen- u. Giesserei-Werke Schalker Verein, Friedrich Wilhelms-Hütte, Hüttenbetrieb Meiderich, Vulcan Duisburg, sowie Concordiahütte Bendorf sind betriebs- technisch zusammengefasst derart, dass nach Möglichkeit auf jedem dieser Werke nur ein oder zwei Spezial-Roheisen-Sorten hergestellt werden, während auf den Hochofenanlagen der gemischten Werke im allgemeinen nur Thomas-Roheisen erblasen wird. Von den grossen gemischten Werken sind die unmittelbar nebeneinander liegenden Betriebe Phoenix (Ruhrort) u. Rheinstahl (Meiderich) zu einem Werke verschmolzen; desgl. sind die Betriebe der Dortmunder Union u. des Hörder Vereins unter einheitlicher Leitung zusammengefasst. Die Jahresleistungsfähigkeit beläuft sich auf mehr als 9 Mill. t Roheisen. Beteiligung beim Roheisenverband 43.141 % der Gesamtbeteiligung. Stahlwerke: Die Ges. besitzt ausgedehnte Stahlwerke mit 33 Thomasbirnen u. 116 Siemensöfen, sowie Bessemer- u. Elektro-Ofenanlagen für Qualitätsmaterial. Jahres- leistungsfähigkeit über 7.9 Mill. t Stahl. Beteiligung bei der Rohstahl-Gemeinschaft über 6.8 Mill. t = rund 41.082 % der Gesamtbeteiligung. Walzwerke: Das Walzprogramm umfasst alle Walzprodukte, in erster Linie: Halb- zeug jeder Art, Oberbaumaterial, Stabeisen, Formeisen, Walzdraht, Bandeisen, Universal- eisen, Röhren, Grob-, Mittel- u. Feinbleche, Qualitäts- u. Weissbleche. Beteiligung beim A.-Prod.-Verband 40.956 %, beim do. Halbzeug 50.711 %, beim do. Oberbaumaterial 47.416 %, beim do. Formeisen 21.715 %, beim Stabeisen-Verband 34.372 %, beim Röhren-Verband 50.198 %, bei der Bandeisen-Vereinigung 48.444 %, beim Grobblech- verband 40.551 %, beim Walzdrahtverband 29.877 %, beim Drahtverband 23 569 %. In vor. stehenden Beteiligungsziffern sind diejenigen der Charlottenhütte (s. unten) mitenthalten. Erzbergbau u. Kalksteingruben: Die Ges. besitzt Erz-, Kalkstein-, Quarzit- u. Tongruben in Rheinland u. Westfalen, an der Lahn u. Dill, in Mitteldeutschland, Bayern, Spanien, Schweden u. Brasilien. Sie ist ausserdem an einer grossen Anzahl solcher Gruben massgebend beteiligt. Von besonderer Wichtigkeit ist der Erzbesitz im Siegerland, der durch den Zusammenschluss der Werke die Möglichkeit einer rationellen Wirtschaft bietet Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 26