420 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Clarenberg, Actien-Gesellschaft für Kohlen- u. Thonindustrie in Frechen (Verwaltung in Köln a. Rhein, Kaiser Friedrich-Ufer 55). Gegründet: 1893. Zweck: Betrieb u. Ausbeutung von Braunkohlengruben, Ton- u. Kieselfeldern ete, Die Akt.-Ges. Clarenberg ist Eigentümerin des unverritzten Gruben- feldes Conrathsgrube von 126, 4313 ha Grösse; ferner beutet sie das Pachtfeld Clarenberg von 126, 0812 ha Grösse aus. Der eigene Grundbesitz beträgt 41 ha, der gepachtete 57 ha. Zu Bergwerksanlagen dienen insgesamt 83 ha. Die Brikettfabrik enthält 11 Pressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 175 000 t. Der Abbau der Kohle erfolgt maschinell. Grube u. Fabrik sind durch eine 2,5 km lange Seilbahn verbunden. Die Fabrik ist durch die Köln –Frechener Bahn an die Staatsbahnlinie Köln –Aachen angeschlossen. Es sind 14 Beamten- u. 69 Arb.-Wohnungen vorhanden. Die Ges. gehört dem Rheinischen Braunkohlen- Syndikat G. m. b. H. an. Seit 1913 Interessengemeinschaft mit der Rhein. Akt.-Ges. für Braun- kohlenbergbau u. Brikettfabrikat. in Köln, welche den Betrieb führt. Danach kauft die Rhein. Akt.-Ges. die ganze Brikettherstell. der Ges., wenigstens die der Beteil.-Ziffer von Clarenberg beim Rhein. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. entsprechenden Mengen. Sie übernahm es ferner, den Aufschluss des Feldes Conrathsgrube auf ihre Kosten zu geeigneter Zeit zu be- wirken, dagegen stellt Clarenberg ausser einem Kaufpreise für ihre Brikettherstellung, der mindestens Selbstkosten u. Abschreib. deckt, diejenigen Beträge zur Verfüg., die erforderlich sind, um ihre Div.-Coup. mit dem doppelten Betrage derjenigen Div. einzulösen, welche die Rhein. Akt.-Ges. für ihr am vorhergehenden 31./3. beendetes Geschäftsjahr auf ihre Aktien gezahlt hat. Kapital: RM. 1 400 000 in 1400 Akt. à RM. 1000. Urspr. M. 800 000, 1898 Erhöh. um M. 600 000. Die Majorität der Aktien (M. 1 390 000) ging 1910 in den Besitz der Rhein. Akt.-Ges. für Braun- kohlenbergbau und Brikettfabrikation in Köln über. Die G.-V. v. 18./10. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 1 400 000 in voller Höhe auf Reichsmark. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 20 % des A.-K.), 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Grubenfelder u. Abbaurechte 299 144, Grundst- 67 690, Beamten- u. Arb.-Wohn. 376 444, Geb. 343 598, Masch. 667 747, Eisenbahnen 9259, Geräte 3754, Grubenanlagen 15 715. Rhein. A.-G. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation, Köln 221 702. – Passiva: A.-K. 1 400 000, R.-F. 375 864, Abschreib. 224 192, Kredit. 5000. Sa. RM. 2 005 056. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. RM. 88 133. – Kredit: Einnahmen RM. 88 133. Dividenden 1912/13–1916/17: 20, 22, 18, 20, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Der Reingewinn wird an die Rheinische Akt.-Ges., Köln, abgeführt. Vorstand: Geheimrat Gustav Brecht, Paul Maste, Rich. Fricke, Julius Johanningmeier. Prokuristen: J. H. Berndgen, H. Chambalu, A. Holder. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Dr.-Ing. e. h. Dr. rer. pol. h. c. Dr. jur. Paul Silverberg, Köln; Stellv. Bergrat Carl Gruhl, Brühl; Bergassessor a. D. Albrecht Macco, Justizrat Dr, Victor Schnitzler, Köln; Admiral a. D. Hans von Karpf, Hamburg; Peter Wilh. Wehrhahn, Neuss. Zahlstelle: Ges.-Kasse. „ Geisweider Eisenwerke Actiengesellschaft, Geisweid, Kreis Siegen. Gegründet: 30./12. 1879; eingetr. 7./1. 1880. Bis 3./12. 1920 mit dem Zusatz: Vorbes. J. H. Dresler. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Hütten, insbes der Hochöfen, Stahlwerke u. Walzwerke der Ges., Verhüttung, Verarb. u. Verwert. der von der Ges. auf eig. Gruben gefundenen oder anderweitig angeschafften Eisenerze u. sonst. Mineralien, Metallen, Erden u. Fossilien. Besitztum: Die Ges. übernahm das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betrieb. Eisenhütten- u. Walzwerk in Geisweid. Die Ges. betreibt ein mit Cowper-Apparaten, Dampf- u. Gasgebläsemasch. ausgerüstetes Hochofenwerk mit 2 Hochöfen, 2 Siemens-Martin-Stahl- werke mit 6 Martinöfen, ein Block- u. Platinenwalzwerk. ein Grob- u. Mittelblech-Walzwerk, ein Feinblechwalzwerk u. ein Stab- u. Faconeisen- Walzwerk. Im Geschäftsj. 1924/25 lag das Grob- u. Mittelblechwalzwerk still, während ein Hochofen mit kleinen Unterbrechungen das ganze Geschäftsjahr über im Betrieb war u. das Feinblech-, Stabeisen- u. Blockwalzwerk ziemlich regelmässig arbeiten konnten. Im Geschäftsjahr 1925/26 war die Wiederinbetriebnahme des Grob- u. Mittelblechwalzwerkes nicht möglich. Der im Betrieb befindl. Hochofen musste wegen zu grosser Roheisenvorräte Ende Oktober 1925 einige Monate ausser Betrieb genommen werden. Die Beteil. der Ges. sind in der Rohstahlgemeinschaft 150 797 t, Stabeisenverband 31 980 t, Grobblechverband 43 383 t. Die Ges. beschäftigt z. Zt. 900 Arb. u. Beamte. Das Geschäftsj. 1924/25 schloss mit einem Verlust von RM. 232 963 ab, der durch Ent- nahme aus dem R.-F. gedeckt wurde. Die 6 % Div. auf Vorz.-Akt. wurde durch Entnahme aus dem Spez.-R.-F. gezahlt.