428 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Bankier Hans Fürstenberg, Gen.-Dir. Dr. Carl Büren, Gen.-Dir. Dr. Friedrich Eichberg, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Darmstädter u. Nationalbank. Harkort'sche Bergwerke und chemische Fabriken Actien-Gesellschaft in Gotha. Gegründetf: 16./8. 1872. Betriebsstätten in Haspe, Meggen u. Schwelm (Westf.), Pohlitz b. Köstritz. Centralbureau in Haspe. Zweck: Erwerb von Bergwerken, Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralie. u. Fossilien jeder Art. Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, insbes. der zu Harkorten beleg der früheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verlegung nach Schwelm und von da 1888 nach Gotha. Besitztum: Die Ges. besitzt: 1. Die Chemische Fabrik Haspe. Fabriziert wird: Schwefel- säure, Salzsäure, Glaubersalz, Schwefelnatrium, Natriumsulfhydrat, Antichlor, Schwerspat, Rohschwefelnatrium, kohlens. Baryt, Chlorbarium, Blanc fixe. Das Gesamtareal in Haspe um- fasst 144 714 qm. 2. Die Eisenstein- u. Schwefelkieszeche Schwelm, verbunden mit Dampfziegelei, wurde vom Jahre 1872–1891 in grösserem Umfange zur Gewinnung von Eisenstein u. Schwefelkies betrieben. In späteren Jahren wurde der Betrieb in kleinerem Umfang wieder aufgenommen. Die Eisensteingewinnung ist zurzeit verpachtet. Die seit vielen Jahren stillgelegte Dampfziegelei u. die dazu gehörigen Grundst. wurden im Geschäftsj. 1925/26 verkauft. 3. Schwerspatgrube Meggen. Diese wurde 1908 erworben. Der gewonnene Schwerspat wird von den eigenen Fabriken in Haspe u. Heinrichshall (Pohlitz b. Köstritz) weiterverarbeitet. 4. Im Jahre 1918 Erwerb der Chemischen Fabrik Heinrichshall. Die Fabrik Heinrichshall mit Werk in Pohlitz bei Köstritz fabriziert Schwefelsäure, Salzsäure, Glaubersalz, Schwefelnatrium, Natriumsulfhydrat, Antichlor u. wurde in den letzten Jahren wesentlich erweitert u. ausgebaut. Zwecks Reorganisation der Betriebe musste im Geschäftsj. 1925/26 das Werk Heinrichshall auf die Dauer von 4 Mon. stillgelegt werden; der Betrieb ist im August 1926 wieder aufgenommen worden. Grundbesitz rund 30 ha. Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene durch Mutungen u. Verleihungen erworbene Gerechtsame auf Mangan-, Eisen- u. Schwefelerz in der Provinz Hessen. Die Gerechtsame auf Braunkohlen daselbst ist verkauft worden. Siebenbürgen: Die von der Ges. im Jahre 1884 erworbenen Goldbergwerke in Sieben- bürgen (Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft zu Brad u. Krystyor, der später das St. Johann Evangelist Goldbergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen sowie das Gold- bergwerk Muszari bei Ruda nebst verschied. Braunkohlengruben bei Körösbanya u. Czebe angegliedert wurden) mussten nach Beendigung des Krieges von der Ges. verkauft werden; der gesamte Besitz ist an eine rumänische Akt.-Ges. durch Vertrag im Februar 1921 über- egangen. 938 Mit dem Nordischen Bergwerkskontor in Hamburg ist ein zunächst auf 20 Jahre laufender Pachtvertrag im April 1926 abgeschlossen worden, nach welchem die Harkort'schen Bergwerke die weiteren, nunmehr auf den bergmännischen Grossbetrieb einzustellenden Aufschliessungsarbeiten auf dem dem Nordischen Bergwerkskontor gehörigen auf Island gelegenen Minengelände (Minengerechtsame auf Gold- u. Silbererze) übernehmen. Die a. o. G.-V. v. 4./12. 1926 beschloss, den Vorstand zu ermächtigen, von dem Übernahme- konsortium nom. RM. 1 750 800 Vorrats-Akt. u. RM. 70 000 Vorz.-Akt. zurückzuverlangen u. diese Aktien sodann zu ihm angemessenen Bedingungen im ganzen oder in Teil- beträgen zu begeben. Die Chemische Fabrik A.-G. Mahler & Dr. Supf in Berlin erwarb die Vorz.-Akt. u. einen Teil der St.-Akt. u. erhielt ein weiteres Bezugsrecht von St.-Akt. eingeräumt. Kapital: RM. 3 070 000 in 4764 St.-Akt. Nr. 1–4764 zu je RM. 20, 72 618 St.-Akt. Nr. 4765–77 382 zu je RM. 40 und 3500 Vorz.-Akt. Nr. 1–3500 zu je RM. 20, ausserdem 62 500 Genussscheine zu je RM. 40. Die Vorz.-Akt. erhalten aus dem Jahresgewinn vor den St.-Akt. u. Genussscheinen eine Dividende im Höchsbetrage von 5 % mit Nachschuss- verpflichtung. Im Liquidationsfall erhalten zunächst die Vorz.-Akt. den Nennwert ihrer Aktien u. etwaige Divid.-Fehlbeträge aus früheren Jahren nebst 5 % Zinsen vom Nennwert, berechnet vom Beginn des Geschäftsjahrs, in dem die Liquidation beschlossen wird bis zum Auszahlungstage. Die Einziehung der Stamm- u. Vorz.-Akt. ist zulässig. Urspr. M. 6 Mill., 1886 auf M. 3 999 600 herabgesetzt, erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, dann erhöht 1898 um M. 2 958 000. 1903 Reduzier. des A.-K. auf M. 9 Mill. Auf Grund der G.-V. v. 22./12. 1903 wurden weitere M. 600 000 angekauft, so dass M. 8 400 000 A.-K. verblieben. 1918 Erhöh. um M. 600 000. Die G.-V. v. 2./3. 1920 beschloss Erhöh. um M. 900 000 in 750 5 % Vorz.-Akt. zu M. 1200. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1921 um M. 13 200 000 in 10 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1200. Dann lt. G.-V. v. 14./1. 1922 erhöht um M. 9 Mill. in 7500 St.-Akt. zu M. 1200. Die G.-V. v. 28./11. 1922 beschloss weitere Erhöh. um M. 36 Mill. St.-Akt. u. M. 2 100 000 Vorz.-Akt. Die seitherigen M. 9 Mill. St.-Akt. wurden Zus. mit neuen M. 12 Mill. St.-Akt. mit Div.-Ber. für 1922/23 den St.-Aktionären angeboten (1: 1) zu pari. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./6. 1923 um M. 24 Mill. in 20 000