Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl.Industrie, Schachtbau. 435 Norddeutsche Braunkohlenwerke Akt.-Ges., Helmstedt. Gegründet: 11./4. 1900; eingetr. 12./5. 1900. Sitz der Ges. bis 16./6. 1908 in Frellstedt. Zweck: Bergbau auf allen Gruben u. Feldern, welche die Ges. eigentümlich oder pacht- weise, oder unter jedem anderen Titel besitzt oder erwerben wird, zwecks Gewinnung von nutzbaren Mineralien. Die Ges. besitzt die Tiefbauschächte „Glückauf“ bei Völpke (am 1./10. 1911 still- gelegt), „Fürst Bismarck“' bei Etgersleben und den Tagebau „Fürst Bismarck“ bei Etgers- leben mit den erforderlichen Wetter- u. Wasserhaltungsschächten u. einer jährlichen Förderungsfähigkeit von ca. 10 000 000 hl Braunkohle; ferner die Brikettfabrik „Fürst Bismarck“ bei Völpke mit 8 Pressen u. einer jährl. Produktionsfähigkeit von ca. 3 000 000 Ztr. Briketts. Schachtanlagen wie Brikettfabrik sind mit modernen Masch. ausgestattet und den neuesten Anforderungen der Technik entsprechend eingerichtet. Sämtl. Betriebsstätten haben teils durch Seilbahn, teils durch normalspurige Geleisbahn Anschluss an die Kohlensammelstation Völpke. Der Ges. gehören die Braunkohlenfelder „Glückauf“, „Wilhelm „„Andreas“, „Minna“', „Carl', „Fortuna- „Dorothee“ mit Erweiterungsfeld, „Emilie I u. IIé, „Friedriché“, „Georg“ „Verein. Anna“ u. „Alfred'. Die Felder liegen in den Gemarkungen Völpke, Warsleben, Barne- berg, Etgersleben u. Sommersdorf. Die Werke wurden am 1./4. 1922 an die Braunschweiger Kohlen-Bergwerke verpachtet. Kapital: RM. 350 000 in 3500 Aktien à RM. 100. Urspr. M. 3 Mill., erhöht 1904 um M. 500 000. Lt. G.-V. v. 17./11. 1924 ak des A.-K. von M. 3 500 000 auf RM. 350 000 (M. 1000 = RM. 100). Grossaktionäre: Sämtl. Aktien gingen 1911 an die Harbker Kohlenwerke über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Gs Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., v. übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von RM. 500 je Mitgl., Vors. RM. 1000), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Anlage-K. 263 000, Kontokorrent 87 000. Sa. RM. 350 000 – Passiva: A.-K. RM. 350 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. RM. 29 800. – Kredit: Braunschweig. Kohlen-Bergwerke, Helmstedt: Pachtentschädig. für 1926 RM. 29 800. Dividenden 1913/14–1925/26: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dir. Paul Haubner. Aufsichtsrat: Vors.: Hugo Stinnes, Stellv.: Gen.-Dir. Geh. Komm.-Rat Dr. Ing. Emil Kirdorf, Mülheim (Ruhr); Bank-Dir. Moritz Schultze, Berlin; General-Dir. Fritz Pfister, Helmstedt; Gutsbes. Jacob Hosang, Sommersdorf; Gen.-Dir. Dr. Ing. Albert Vögler, Dortmund. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co. Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“. Sitz in Herdorf. (Börsenname: Friedrichshütte.) Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Die G.-V. vom 9./2. 1909 beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt in Herdorf ein Hochofenwerk mit 2. Öfen u. 8 Cowper-Apparaten mit einer Produktionsfähigkeit von monatl. ca. 7500 t Roheisen, in Wehbach ein Siemens-Martin-Stahlwerk mit einer monatl. Erzeugungs- fähigkeit von 9–10 000 t Rohstahl, sowie ein Grob- u. Feinblech-Walzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von etwa 5000 t Blechen im Monat. Die Ges. ist Eigentümerin der in 48 Hüttentage eingeteilten alten Herdorfer Eisenhütte, die eine der wenigen noch betrieb. kleinen Siegerländer Hütten ist, die noch ein sogenannt „kalterblasendes- Spezialeisen herstellen; Das Werk grenzt unmittelbar an die Herdorfer Anlage der Ges. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 733,2 a, wovon 424 a bebaut sind. Die Ges. gehört dem Verein für den Verkauf von Siegerländer Eisenstein sowie dem Roheisenverbande an. Beteiligungen: Die Friedrichshütte besitzt ferner die Kuxe folgender Gruben: San Fernando (128), B (128), Malscheid (128), Pfannenberger Einigkeit (259), Hollertszug (113), Dax (126), Ende u. Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼); ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Gruben à 128 Kuxe u. eine grosse Zahl von Anteilen von anderen Gruben. In ihrem Besitz sind M. 260 000 Akt. der Freien Grunder Eisenbahn-Ges. Kapital: RM. 4 Mill. in 4000 Aktien zu Rl. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht 1900 um M. 1 520 000. Die G.-V. v. 17. 13. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 4 Mill. gleicher Höhe auf Goldmark. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich zu je rd. 40 % im Besitz der Thyssen- u. Schneider-Gruppe. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 28*