438 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Storch &schöneberg, Akt.-Ges. für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Kirchen (Sieg. Gegründet: 5./3. 1859: Gewerkschaft Storch & Schöneberg, 25./5. 1888: Aktiengesellschaft Bremerhütte, 18./6. 1917: Vereinigung beider Gesellschaften. Zweigniederlass. in Geisweid. Zweck: Der Erwerb u. der Betrieb von Bergwerken u. die gewerbsmässige Herstellung u. der Vertrieb von Eisen- u. Stahlerzeugnissen aller Art. Die Ges. ist berechtigt, sich zur Förderung ihres Unternehmens an anderen Unternehm. in jeder zulässigen Weise zu be- teiligen. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Bessemer-, Walzenguss- u. Giesserei-Eisen; Siemens-Martin-Flusseisenblöcke u. Brammen: S. M. Grob-, Mittel- u. Fleinbleche, Riffel- u. Warzenbleche. Entwicklung und Besitztum: In den Jahren 1912/14 wurden weitere grosse Um- u. Neu- bauten ausgeführt; u. zwar handelt es sich in der Hauptsache um eine Vergrösser. des Stahl- werks (jetzt 4 grosse Martinöfen) u. die Verleg. der Grob- u. Mittelblechfabrikation von Weidenau nach Geisweid unter Erbauung eines neuen, sich unmittelbar an das in Geisweid gelegene Stahlwerk anschliessenden Walzwerks. Ferner wurden neue Werkstätten u. eine neue elektr. Zentrale gebaut, letztere mit 2 Turbinen von je 1000 Kw. ausgerüstet. Gleichzeitig ist dann der Hochofen II neu zugestellt u. durch verschied. Anderungen seine Leistungs- fähigkeit wesentlich erhöht. In Weidenau wurden das Hüttenhainsche Walzwerk durch vollständigen Um- u. Neubau in ein modernes Feinblechwalzwerk umgewandelt. Durch alle diese Neuanlagen haben sich sowohl das Geisweider wie auch das Weidenauer Werk in technischer Beziehung ausserordentlich entwickelt. Die Ges. gehört dem Schiffsbaustahl- Kontor Essen u. dem Essener Roheisen-Verbande an. 1911 Ankauf der Grube Nord- stern mit einem Felderbesitz von 870 000 qam. Im J. 1912/13 hat die Bremerhütte in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe dei Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht. 1917 Verschmelzung der Bremerhütte mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen-Sieg, welche Eisensteingruben ausbeutet, sowie Hochöfen und Basaltbrüche betreibt. Jährliche Förderung 250 000 bis 300 000 t Spateisenstein; Mitglied des Roheisenverbandes: Beteiligung rd. 50 000 t, ca. 1200 Mann Belegschaft. 1918 Erwerb der an das Geisweider Hüttenwerk anschliessend. Nietenfabrik u. Walzendreherei von Flender & Weber. 1918/19: Erwerb der Firma Schütz & Co. in Netphen, zum Zwecke der Weiter- verarbeit. von Blechen. 1918/19: Stilliegen des grössten Hochofens u. des Grob- u. Mittelblech- walzwerkes wegen Kohlenmangels; auch 1919/20 konnte ein grosser Teil der Anlagen wegen Brennstoffmangel nicht in Betrieb gesetzt werden. 1920/21 verschiedentlich Einschränk. des Betriebs, 1921/22 schädliche Folgen des Metallarbeiter- u. Eisenbahner-Streiks, das Grob- blechwalzwerk lag weiter still. Ende März 1924 wurde ein Teil der Betriebsanlagen wieder in Betrieb genommen. 1924/25: Der grösste Teil des Gruben- u. Hüttenbetriebs musste wegen der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse für mehrere Monate stillgelegt werden. Der Bergbaubetrieb konnte erst wieder aufgenommen werden, nachdem es gelungen war, für den Roheisenbedarf der der Ges. nahestehenden Mannesmannröhren-Werke beim Roh- eisenverband das Selbstverbrauclisrecht zu erlangen. Kapital: RM. 7 320 000 in 5140 Aktien zu RM. 500 u. 19 000 Aktien zu RM. 250. Urspr. M. 150 000; über die mehrfach. Wandl. des A.-K. s. ds. Handb. 1913/14 u. 1920/21. A.-K. danach bis 1917 M. 3 200 000 in 833 St.-Akt. u. 2167 Vorz.-Akt. à M. 1000. Zum Zwecke der Verschmelz. mit Gew. Storch & Schöneberg (siehe oben) beschloss die G.-V. der Bremerhütte v. 18./6. 1917 die Erhöh. des A.-K. um M. 6 200 000 (also auf M. 9 500 000). Weiter erhöht 1921 um M. 10 500 000 (also auf M. 20 000 000) in 9500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Lt. G.-V. 31./1. 1925 Umstell. von M. 20 Mill. auf RM. 4 770 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 250 u. der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 20 unter Zuzahl. von RM. 2354. Lt. gleicher G.-V. Erhöh. des A.-K. um RM. 2 550 000 in Aktien zu RM. 500. Die G.-V. v. 6./4. 1925 beschloss, die Vorz.-Akt. in St.-Akt. umzuwandeln. – Das A.-K. ist grösstenteils im Besitz der Mannesmannröhren-Werke. Anleihe der früheren A.-G. Bremerhütte: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 v. 1912. Coup. Nr. 7 zahlbar mit RM. 3, Coup. Nr. 8 zahlbar mit RM. 4.50 bei den Zahlstellen. Anleihe: M. 837 000 zu 4½ %: Rest einer von der früheren Gewerkschaft Storch & Schöne. berg emittierten Anleihe. Coup. Nr. 9 zahlbar mit RM. 3, Coup. Nr. 10 zahlbar mit RM. 4.50 bei den Zahlstellen. Beide Anleihen sind zum 1./1. 1924 gekündigt. Von beiden Anleihen Ende Juni 1926 noch RM. 141 900 in Umlauf. Über die Altbesitzgenussrechte werden besondere Genussscheine ausgegeben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Bergwerksberechtsame 967 194, Grundbesitz 439 284, Werksanl. 5 279 583, Wohn. 413 010, Beteil. 327 378, Kassa 10 634, Wertp. u. Wechsel 33 458, Reichsbank u Postscheckguth. 12 368, Schuldner 1 961 123, Bestände an Fabrikaten u. Matertal. 1 572 938, (Bürgsch. 249 000), Verlust 703 197. – Passiva: A.-K. 7 320 000, R.-F. 732 000, Anleihe 141 900, unerhob. Div. 301, Anleihe-Zs. 2975, Löhne, Frachten u. Steuern 247 644, Gläubiger 3 275 348, (Bürgsch. 249 000). Sa. RM. 11 720 169.