Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 443 Arbeiterschaft ist in der Beamten- u. Arbeiterkolonie untergebracht. Es sind bisher 173 Beamten-, 288 Arb.- u. 52 Junggesellen-Wohn, auf dem 38.1457 ha grossen Wohngebiet errichtet. An Wohlf.-Einricht. sind 1 Konsumanstalt, 1 Bäckerei, 1 Arb.-Speisehalle u. 1 Beamtenkasino vorhanden. Im J. 1917 wurde das unmittelbar an das Werksterrain grenzende Landgut Dummersdorf mit 210.3470 ha Grösse angekauft. 2. Kratzwieck Die Hütte Kraft in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin wurde im Februar 1921 von der Eisenwerk Kraft A.-G. erworben. Sie umfasst ein Areal von 77.0905 ha u. hat eine Wasserfront von 500 m mit 6 Entladekränen. Die Hochofenanlage besteht aus 3 modernen Öfen mit einer Produktionsfähigkeit von 175 000 t jährlich. Im Geschäftsj. 1924/25 waren von den 3 Hochöfen während 6 Monaten nur 2 Hochöfen, während der übrigen Zeit nur 1 Hochofen in Betrieb. Im Geschäftsjahr 1925/26 wurde auch der letzte Hochofen eingestellt, im Herbst 1926 aber wieder in Betrieb genommen. Die Kokerei umfasst 130 Kam- mern nebst Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik. Die Produktionsfähigkeit der Kokerei beträgt 180 000 t. Die im Jahre 1925 vollständig umgebaute Zementfabrik arbeitet mit 3 Drehöfen für die Herstell. von 600 000 Fass u. in der Kupferhütte nebst Laugerei u. Fällanlage können 50 000 t Abbrände durchgesetzt werden. 3. Weidenau. Die Rolandshütte in Weidenau-Sieg wurde 1915 übernommen: sie hat eine Grösse von ca. 27 ha. Von den bestehenden 3 Hochöfen leisten zwei je 80 t, einer 30 t täglich. Die Schlackenziegelei liefert 300 000 Stück u. die Zentrale ca. 1 Mill. K W.-St. für fremden Verbrauch. Der Kalkbruch Fretter wurde zwecks Gewinnung einer günstigen Zuschlagbasis käuflich übernommen u. durch eine Seilbahn mit der Station verbunden. Der Betrieb der Rolandshütte wurde im Okt. 1924 stillgelegt. Im Geschäftsjahr 1925/26 wurde der Besitz an Aktien der Lüneburger Portland-Zementfabrik vorm. Heyn Gebr. A.-G. verkauft. Roheisenerzeugung 1924/25–1925/26: 234 000, 176 000 t. Kapital: RM. 12 300 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 St.-Akt. zu RM. 2000 u- 1000 Vorz.-Aktien zu RM. 300. Die Vorz.-Akt. erhalten vor den St.-Akt. eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsrecht u. nach einer Verteilung von 12 % Div. an die St.-Akt den halben Div.-Prozentsatz, welcher auf die St.-Akt. über 12 % hinaus gezahlt wird' Urspr. M. 4 Mill. Erhöht lt. G.-V. vom 15./11. 1906 um M. 2 000 000. Die G.-V. vom 20./1. 1912 genehmigte weitere Erhöhung um M. 2 500 000. Die G.-V. v. 16./10. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 8 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1921 um M. 13 Mill. in 3000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 6 % Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Ferner erhöht lt. G.-V. vom 17./11. 1922 um M. 40 Mill. in 20 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 St.-Akt. zu M. 10 000, erstere zu 550 %, letztere zu 1000 % begeb. Lt. G.-V. v. 22./1. 1925 Umstell. von M. 70 Mill. auf RM. 12 300 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 200, von M. 10 000 auf RM. 2000 u. der Vorz.- Akt. von M. 10 000 auf RM. 300, sowie Zuzahlung von RM. 30 000 durch die Vorz.-Aktionäre. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. von 1911, rückzahlb. zu 103 %. Durch Vermittlung der Spruchstelle beim Kammergericht Berlin wurde die Anleihe per 31./8. 1926 gekündigt. Der Ablösungsbetrag wurde auf RM. 127.02 für M. 1000 Nennbetrag festgesetzt. Die Altbesitzer erhielten für das Genussrecht eine Barabfindung von RM. 40 für jedes Genussrecht im Nennwert von RM. 100. Sämtl. Anleihestücke sind getilgt worden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. zu RM. 200 = 1 St., zu RM. 2000 = 10 St., 1 Vorz.-A. zu RM. 300 = 10 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des gesetzl. R.-F. und nach etwaigen Einlagen in Spez.-R.-F. u. Gewinnvorträge eine Div. von 6 % an Vorz.-Akt., bis zu 4 % an St.-Akt., sowie von dem Rest des Überschusses nach Abzug der Tant. für A.-R. eine Super-Div. nach G.-V.-B. (siehe unt. A-K.). Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine Tant. von 15 %, mind. aber eine Vergüt. von jährl. je RM. 1000, welche auf die Tant. anzurechnen bzw. auf Handl.-Unk. zu verbucher ist. Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Grundbesitz 1 923 000, Wohngeb. 1 906 000, Hütten- anlage 12 988 000, Landgut Dummersdorf 200 000, Vorräte 3 787 724, Kassa 51 254, Wertp. u. Beteilig. 80 313. Debit. 3 216 086, Bürgschaften 6000. – Passiva: St.-Akt. 12 000 000, Vorz.- Akt. 300 000, R.-F. 1 230 000, Hyp. 347 731, Schuldverschr. 11 722, Auslandsanleihe 6 737 307, sonst. Kredit. 2 678 187, alte Div. 1875, Bürgschaften 6000, Reingewinn 845 556. Sa. RM. 24 158 378. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 678 084, Unk. u. Zs. 800 410, Verlust bei Mieten 35 548, Abschr. 1 064 266, Reingewinn 845 556 (davon: 6 % Div. auf Vorz.-Akt. 18 000, 5 % Div. auf St.-Akt. 600 000, an Unterstütz.- u. Ruhegehaltskassen 50 000, Vortrag 177 556). – Kredit: Vortrag 174 810, Bruttogewinn 3 249 053. Sa. RM. 3 423 863. Kurs Ende 1926: 96 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13–1921/22: 5, 5, 5, 5, 10, 10, 12, 10, 20, 25, 50 %. 1922/23: 3 GM. 1923/24= 1925/26: 0, 0, 5 %. Vorz.-Ak t. 1920/21–1921/22: 12½, 25 %. 1922/23: 1.50 GM. 1923/24: 0 %. 1924/25 –1925/26: 6, 6 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Dr. Mor. Neumark, kaufm. Dir. Herm. Fabry, Dir. Franz Paezolt, Stellv. Jul. Jacob Dreher. Aufsichtsrat: Vors. Senator Friedr. Ewers, Lübeck: Stellv. Gen.-Dir. Felix Benjamin, B.-Grunewald; Konsul Johs. Schwabroch, Rechtsanw. Dr. Hch. Görtz, Lübeck; Geh. Komm.- Rat Dr.-Ing. e. h. Peter Klöckner, Duisburg; Dr. Edm. Pietrkowski, Berlin; Dr. Karl Ellstaetter, Charlottenburg; Dr.-Ing. e. h. Richard Merton. Rud. Euler, Frankf. a. M.; Fabrikbes. Dr. Georg Hahn, Fabrikbes. Paul Eisner, Fabrikbes. Dr.-Ing. Rudolf Eisner, Berlin; Dr. Fritz War- burg, Hamburg.