Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 461 Dividenden 1923 –1926: Je 0 %. Direktion: Rudolf Graeffe; Stellv. Friedrich Rotbarth. Anfsichtsrat: Vors. Gutsbes. Johann H. A. Rimpau, Triangel; Stellv. August Tebben- johanns, Braunschweig; Rechtsanwalt Dr. Georg Gastreich, Brand-Erbisdorf; Dr. phil. Paul Nehring, Braunschweig; Rechtsanw. Eberbard Ascher, Barmen; Fabrikbes. Willy Schmal- bach, Bank-Dir. Dr. Bruhn, Fabrikbes. Dr. Kurt Grotrian-Steinweg, Braunschweig; Reg.-Bau- meister a. D. Hans Schütte, B.-Dahlem. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Graphit-u. Tiegelwerke Obernzell-Untergriesbach Akt.-Ges. in Untergriesbach (Bayern). Gegründet: 11./7. 1910; eingetr. 4./8. 1910. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Sitz bis 3./6. 1912 in München. Firma bis Anfang 1923: Erste Bayerische Graphitbergbau A.-G. mit Sitz in Untergriesbach. Sitz bis 3./5. 1926 in Obernzell. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, welche der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung. Handel mit bergbaul. Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Zuerst legte die Ges. 4 Schürfschächte, im Gebiete der Gemeinden Griesbach, Edersdorf, Schaibing, Habersdorf-Rothenkreuz (nahe Passau) gelegen, an. Es fanden sich drei Graphit- lagerzüge von 2–20 m Mächtigkeit, 90 m Breite u. 1.5 km Länge. 1912 waren bereits 1520 m aufgefahren. 1913 erwarb die Ges. umfangr. Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphit- gebiet. Da die Ges. in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorüber- gehend behindert war, verlegte sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neuerworb. Gebiet, das durch einen schon vorhand. Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert u. teil- weise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Auf- schliessungsarbeiten vorgenommen. Diese ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage in Rampersdorf kam 1914/15 in Betrieb. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Maschinen wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. 1922 Angliederung der Ver- einigten Schmelztiegelfabriken u. Graphitwerke J. Kaufmann, Gg. Saxinger jr. & Co. in Obernzell gegen Hingabe der lt. G.-V. v. 4./12. 1922 emitt. M. 3 600 000 St.-Aktien; ferner übernahm die Ges. pachtweise die Graphitgruben Unfried, Kronawitter u. Maier. 1925/26 haben sich die Verhältnisse, die schon im Vorjahr ein rentables Arbeiten der Betriebe ver- hindert hatten, weiterhin verschlechtert und führten zur völligen Stillegung dés Betriebes. Ein Teil des entstandenen Verlustes konnte durch den Verkauf des überwiegenden Teiles der Obernzeller Liegenschaften ausgeglichen werden. Der Betrieb in der Grube Hedwigs- schacht u. im Aufbereitungswerk wurde im Sommer 1926 wieder aufgenommen. Kapital: RM. 67 200 in 1120 Aktien zu RM. 60. Urspr. M. 2 000 000. Erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1922 um M. 3 600 000 in 2600 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die bisher. 100 Genussscheine sind in Vorz.-Akt. derart umgewandelt, dass auf 1 Genusssch. 10 Vorz.- Akt. entfallen. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 30./12. 1924 unter Umwandlung der 1000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. von M. 5.6 Mill. auf RM. 336 000 in 5600 Aktien (50: 3) zu RM. 60. Die G.-V. v. 4./2. 1927 beschloss zwecks Sanierung Herabsetz. des Kapitals um RM. 268 800 auf RM. 67 200 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 5: 1, sodann Wiedererhöhung um bis zu RM. 200 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3.; bis 1925 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div., 7 % Tant. an A.-R., Rest Superdivid. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1926: Aktiva: Gebäude, Grundstücks- u. Abbaurechte 129 000, Schacht- u. Grubenanlagen 166 600, Aufbereitungs-Anlage 109 900, Sägewerk 2500, Inv. 2000, Fuhrpark 1250, Material. u. Vorräte 61 157, Kontokorr. 92 271, Kassa 4368, Postscheckguth. 41, Verlust 183 123. – Passiva: A.-K. 336 000, Kontokorr. 344 340, Wechsel 42 494, Rückstell. u. Delkr. 29 377. Sa. RM. 752 212. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1924/25 167 528, Abschr. 17 951, Steuern, Handl.- u. Betriebs-Unk. 293 728. – Kredit: Einnahmen 262 484, Verlust 216 723. Sa. RM. 479 208. Direktion: Hermann Dehler, Mannheim; H. Oswald, Dr. Sepp Neugirg, Untergriesbach. Dividenden 1912/13–1925/26: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Rudolf Engelhorn, Mannheim; Albert F. Meyerhofer, Zürich-Rehalp; Bankier Franz Müller, Passau. Zahlstellen: Untergriesbach und Mannheim: Ges.-Kasse; München; Deutsche Bank; Passau: Bayer. Vereinsbank.