Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 545 Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. Geh. Komm.-Rat William Gulden, Stellv. Justizrat Dr. jur. Rich. Gaitzsch, Karl Viktor Doehner, Bank-Dir. Alfred Krause, Rechtsanwalt Dr. jur Max Neu- meister, Chemnitz. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse, Dresdner Bank; Berlin: Dresdner Bank. Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann Aktiengesellschaft in Chemnitz, Hartmannstr. 24. (Börsenname in Berlin u. Leipzig: Hartmann Sächsische Maschinen.) Gegründet: 1837; als Akt.-Ges. 24./3. 1870. Bis 18./11. 1899 lautete die Fa. „Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz“', dann wurde der Zusatz vorm. Rich. Hartmann Akt.-Ges. hinzugefügt. Zweigwerke befinden sich in Dresden-N. u. in Potschappel. Zweck: Fortführ. der vorm. Rich. Hartmannschen Masch.-Fabrik in Chemnitz, Anfertig. u. Liefer. von Masch., Masch.-Teilen u. Gerätschaften aller Art, sowie Beteil. an verwandten Unternehm. In den Chemnitzer Werken werden hergestellt: Lokomotiven u. Tender, Dampf- masch., Dampf- u. Lufthämmer, Pumpen, Kompressoren, Dampfkessel aller Bauarten, Rohr- leitungen, vollständige Kesselbekohlungsanlagen, Triebwerke, Kokereimasch., Werkzeug- masch., vollständige Einricht. für Streichgarn-Wollspinnereien, für Baumwoll-Abfall- u. Vigognespinnereien, Masch. für die Watteherstell., für die Filz- u. Hutstumpenfabrikation, ferner für Baumwoll-Entkernungs-Anlagen, Zwirnmasch. für die verschied. Zwecke, voll- ständige Wollwäscherei-Anlagen für Kamm- u. Streichgarn, Masch. für Dampfwäscherei- u. Desinfektions-Anlagen, Webstühle für alle Gewebearten. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Chemnitz umfasst einschl. der beiden Zweigwerke, der Gross-, Klein- sowie Metall-Giesserei insges. 943 860 qm, wovon 162 769 qm bebaut sind. Die Kraftanlage des Chemnitzer Werkes besteht aus 22 vollständ. Kesselanlagen, die eine Gesamtheizfläche von ca. 4000 qm darstellen, sowie 11 Dampfmasch. bzw. Dampfturbinen, von einer Leistungsfähigkeit von ca. 12 000 PS. Insges. sind in den Chemnitzer Werken etwa 5200 Werkzeugmasch. in Betrieb. Das Zweigwerk in Dresden ist in gepachteten Anlagen, dem früheren sächsischen Arsenal, untergebracht, die ca. 90 500 qm Fläche umfassen, von. denen rd. 47 000 qm bebaut sind. Hier befinden sich etwa 920 Werkzeugmasch., Motoren usw., die der Ges. mietweise zur Verfüg. gestellt sind, im Betrieb, ausserdem weitere 550 eigene Masch. Das Dresdner Werk besitzt zum Betriebe der Dampfhämmer u. Pressen eine eigene Kesselanlage, der weitere Kraftbedarf wird durch das gemeinsame Kraftwerk des Industriegeländes Dresden-Albertstadt gedeckt. Im Dresdner Zweigwerk werden fabriziert: vollständ. Einricht. für Flachs-, Hanf-, Jute-, Werg- u. Wergabfall- spinnereien, ferner für Baumwoll-Feinspinnereien, für Kammgarn-Grobspinnereien nach engl. System, für Kammgarn-Feinspinnereien nach elsäss. System. Ausserdem ist eine umfangr. Gesenk- u. Hammerschmiede vorhanden. Das Zweigwerk ist bis 1930 gepachtet. In der Abteil. „König Friedrich August-Hütte“ in Potschappel werden hergestellt: Holz- bearbeitungsmaschinen, Kaltsägen, Gasgeneratoren System „Kerpely-. Gesamtgeländefläche dieser Abt. ca. 55 770 qm, bebaute Fläche ca. 12 710 qm. Die Ges. hat 1911 das der Hannoverschen Maschinenbau-Akt.-Ges. vorm. Georg Egestorff in Hannover gehörige Chemnitzer Zweigwerk Dresdnerstr. erworben u. es zu einer Erweiter. ihrer Spinnereimasch.-Fabrikation benutzt. Die G.-V. v. 21./2. 1917 genehmigte den Fusions- Vertrag mit der Oskar Schimmel & Co. Akt.-Ges. in Chemnitz. 1922 fand im Wege der Fusion die Anglieder. der Walter Loebel A.-G. statt; ebenso wurde die König Friedrich August-Hütte in Potschappel b. Dresden übernommen. Anzahl der Arb. u. Beamten in den Chemnitzer u. Dresdner Werken beträgt bei normaler Beschäftigung rund 8000, Beteiligungen: Die Ges. ist Mitgl. folgender Verbände: Deutscher Lokomotiv- Verband, Gesamtverband des Textilmaschinenbaues, Verband der Dampfkraftmasch.- Tabrikanten Verband von Pumpen u. Pumpmaschinen-Fabrikanten, Verband deutscher Dampfkessel- u. Apparate-Bauanstalten, Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, sämtlich in Berlin. Kapital: RM. 18 262 500 in 12 500 St.-Akt. zu RM. 50, 144 935 St.-Akt. zu RM. 100 6000 St.-Akt. zu RM. 500 u. 4000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 36. Das A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000 u. wurde nach u. nach, bis Juni 1920 auf M. 30 Mill. erhöht. Nochmals erhöht Dezember 1920 um M. 1 500 000 in Vorz.-Akt. zu M. 1200, ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. Nachz.-Anspruch u 20 fach. St.-Recht. Die Vorz.-Akt. werden 1 im Falle der Liquid. vorweg zu 120 % eingelöst; sie können ab 30./6. 1932 durch Ausl. zum gleichen Kurse eingezogen u. auch in St.-Akt. umgewandelt werden. 1921 Erhöh. um M. 31 500 000 in 25 000 St.-Akt. zu M. 1200 u. von 1250 Vorz.-Akt. zu M. 1200. 1921 weiter erhöht um M. 6 Mill. in 5000 St.-Akt. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1922 um M. 67 Mill. in 53 332 St.-Akt. zu M. 1200 u. 1 St.-Akt. zu M. 1600 sowie 2500 Vorz.-Akt. zu zu M. 1200. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./6. 1923 um M. 164 Mill. in 61 664 St.-Akt. zu M. 1200, 15 000 St.-Akt. zu M. 6000 u. 2 St.-Akt. zu M. 1600 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923; davon M. 87 867 000 den bisher. Aktion. im Verh. 3: 2 zu 6500 % angeb. Die Kap.- Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./1. 1925 unter Einzieh. von M. 54 Mill. Schutzaktien u. Umwandl. der 3 St.-Akt. zu M. 1600 in 4 solche zu M. 1200, mithin von M. 246 Mill. auf RM. 20 180 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 600 bzw. M. 1200 bzw. M. 6000 auf RM. 50 bzw. RM. 100 bzw. RM. 500 umgewertet wurde, während der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 1200 auf RM. 36 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 35