Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 561

Strassen- u. Kleinbahnwagen für alle Spurweiten sowie Holzbearbeitung, Möbelfabrikation,
Aufbauten für Lastautos u. Autobusse sowie Lastwagenanhänger.

Besitztum: Das in nächster Nähe des Hauptbahnhofs Düsseldorf belegene Hauptwerk der
Ges. hat einen Flächeninhalt von ca. 432 a, der vollständig durch Fabrikanlagen ausgenützt u.
wegen der Umgrenzung durch öffentliche Strassen nicht weiter ausdehnungsfähig ist. Daher
hat die Ges. in Reisholz bei Düsseldorf eine Filialfabrik für Eisenbahnwagenbau errichtet. Der
Grundbesitz der Ges. in Reisholz umfasst 974 a, auf dem sich ausser den Fabrikanlagen
3 Beamtenwohnhäuser, 54 Arb.-Häuser mit 99 Wohnungen befinden. Durch Anlage einer
Strasse von ca. 280 m Länge gewann die Ges. ca. 460 Ifd. m neue Strassenbaufront, sodass
jetzt etwa 935 Hd. m zum Bau von Wohn- u. Geschäftshäusern geeignete Strassenfront in
bester Lage von Reisholz vorhanden, von der etwa 310 lfd. m durch vorgenannte Häuser
bebaut sind. Jedes der beiden Werke Oberbilk u. Reisholz ist als vollständige Waggonfabrik
eingerichtet, hat eigenen Bahnanschluss, eigene Kraft- u. Elektrizitätserzeugung. In Betrieb
sind zurzeit 12 Dampfkessel mit zus. ca. 1400 qm Heizfläche, 6 Dampfmasch. von 1405 Ps,
15 Dampfhämmer, 14 Schmiedepressen u. mech. Hämmer u. einige hundert Arbeitsmasch.
Im Geschäftsjahr 1924/25 musste das Werk Reisholz fast ganz stillgelegt werden, da die
Reichsbahn seit 2½ Jahren keine nennenswerte neue Bestellungen in rollendem Material erteilt
hat. Die Firma ist Gesellschafterwerk der Eisenbahn-Liefergemeinschaft G. m. b. H., gegr. 1920
in Düsseldorf, jetzt Sitz in Charlottenburg, die ausser dem Düsseldorfer Eisenbahnbedarf
noch folgende Werke umfasst: Dessauer Waggonfabrik A.-G., Dessau; H. Fuchs, Waggon-
fabrik A.-G. Heidelberg; Gottfried Lindner A.-G. Ammendorf b. Halle; Siegener Eisenbahn-
bedarf A.-G. Siegen; Waggonfabrik A.-G. Uerdingen; Wegmann & Co., Kassel, Killing & Sohn,
Hagen. Etwa 90 Beamte u. 700 Arbeiter.

Kapital: RM. 1 750 000 in 17 500 Aktien à RM. 100. Urspr. M. 1 200 000. Erhöht 1899 um
M. 600 000, 1904 um M. 900 000, 1908 um M. 900 000, 1912 um M. 900 000, 1920 um M. 4 500 000,
1921 um M. 6 Mil. Lt. a. o. G.-V. v. 8./11. 1923 Erhöh. um M. 20 Mill. in 20 000 St.-Aktien
zu M. 1000, davon M. 10 Mill. angeb. im Verh. 3: 2 zu G.-M. 10.50 mit Div.-Ber. ab
1./7. 1923. Die G.-V. vom 1./12. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 35 Mill. auf
RM. 3 500 000 (10: 1) in 35 000 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V.-B. v. 28./1. 1927 erfolgte zur
Sanierung der Ges. (Bilanz-Verlust Ende Juni 1962 RM. 1 438 083) Herabsetz. des A.-K. von
KM. 3.5 Mill. auf RM. 1 750 000 durch Zus. leg. im Verh. 2:1.

Ahnleihe: M. 3 Mill. in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920. Zwecks Barablösung
gekündigt zum 1./10. 1926. Ablösungsbetrag RM. 8.95 für je M. 1000. Barablösung der
Genussrechte des Altbesitzes mit RM. 5 für je M. 1000. In Umlauf Ende Juni 1926 auf.-
gewertet RM. 33 550.

Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. event. Sonderrückl. u. Abschreib. 4 % Div., vom Rest
10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Grundst. 433 50%, Geb. 988 000, Masch. 425 000,
Utensil. 10, Pferde u. Wagen 10, Eff. 93 365, Schuldner 501 135, Beteil. 11 906, Bankguth.
11 290, Anzahl. 3934, (Bürgschaften 54 000), Magazinbestand 764 280, Halbfabrikate 210 200,
Kassa 1412, Verlust 1 438 083. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 303 953, Oblig-Anl. 33 550,
Unterstütz.- u. Pens.-F. 62 129, Gläubiger 329 117, Bankschulden 512 032, erhaltene Anzahl.
60 532 (Bürgschaften 54 000), Wechsel 80 813. Sa. RM. 4 882 126.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 677 370, Zs. 51 173, Abschr. 99 091, Fabrik.-K.
282 514, Verlustvortrag von 1924/25 351 404. – Kredit: Mieteertrag 23 469, Verlust 1 438 083.
Sa. RM. 1 461 552.

Kurs Ende 1913–1926: 213.75. 207.25*, –, 208, 222, 174*, 210, 440, 700, 4200, 24, 7.25, 19,
53 %. Notiert in Berlin. RM. 2 Mill. neue Aktien (Nr. 15 001– 35 000) zu RM. 100 sind im
Jan. 1925 zugelassen.

Dividenden 1912/13–1925/26: 16, 11, 11, 11, 9, 13, 10, 14, 20, 15, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.:
4 J. (K.)

Direktion: Kaufm. Dir. Paul Erdmann, Reg.-Baumstr. a. D. Dir. Walter Rudolph.

Prokuristen: v. Kothen, Sauer, Drees.

Aufsichtsrat: (8) Vors. Dr. Alfred Haniel Düsseldorf; Stellv. Dr.-Ing. E. Schroedter,
Mehlem; Dr. Gustav Cramer, Hugo von Gahlen, Düsseldorf; Komm.-Rat Rud. Schoeller,
Düren; Bankdir. Dr. C. Wuppermann, Dir. Freih. Paul von Khaynach, Düsseldorf; Bankier
Carl Th. Deichmann, Köln.

Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Düsseldorf u. Köln: Deutsche Bank, Dresdner Bank;
Berlin: Disconto-Ges., C. Schlesinger-Trier & Co., Bank des Berliner Kassen-Vereins; Düssel-
dorf: C. G. Trinkaus: Düsseldorf u. Köln: Barmer Bankverein; Köln: Deichmann & Co.;
Düren: Dürener Bank.

Gebr. Funke Aktien-Gesellschaft in Düsseldorf,

Oberbilker Allee 167.
Gegründet: 12./8. 1919; eingetr. 27./10. 1919. Gründer, Gründungsvorgang sowie Ein-
bringungswerte s. Jahrg. 1921/22.
Zweck: Übernahme und Fortbetrieb des zu Düsseldorf unter der Firma General-Dental
Company Gebrüder Funke bestehenden Fabrikunternehmens sowie der Ankauf, der Verkauf
Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 36