Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 597 Gothaer Waggonfabrik, Akt.-Ges. in Gotha. Zentral-Direktion: Eisenach. Gegründet: 30./7. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898. Die Firma hatte bis 30./4. 1910 den Zusatz vorm. Fritz Bothmann & Glück. Gründung siehe Jahrg. 1900/01. Zweigniederlass. in Fürth u. Eisenach. Zweck: Herstellung von Eisenbahnwagen, anderen Fahrzeugen aller Art, Eisen- u. Holz- konstrukt. sowie die Vermietung von Fahrzeugen. Die Ges. betreibt hauptsächlich den Bau von Eisenbahnwagen, sowie von Spezialwagen für Bier, Fische etc., Kesselwagen, Automobilen (Personen- u. Lastwagen) u. Fahrrädern. Besitztum: Das Hauptwerk liegt in der Nähe des Bahnhofes Gotha-Ost (Kindleber Str. 77) u. ist mit diesem durch Gleisanschluss verbunden. Areal daselbst 495 774 qm, von denen 70 222 qm bebaute Fläche sind, ausserdem besitzt die Ges. einen unweit der Fabrik gelegenen Block von Arb.-Wohnungen für 40 Fam. in Grösse von 3424 qm, ferner in nächster Nähe der Fabrik weitere 33 Wohnhäuser für 78 Fam.; ein weiteres in der Langensalzaer Str. 24 geleg. Grundst. von 4055 qm, von denen 1875 qm bebaut sind. In Fürth besitzt die Ges. das durch die Übernahme der Bayer. Waggon- u. Flugzeugwerke eingebrachte, durch Gleisanschluss verbund. Fabrikgrundst. in Grösse von 265 880 qm, von denen 19 250 qm bebaut sind; es sind 47 Werkzeugmasch. für Eisen- u. Holzbearbeit. vorhanden. Die zum Betrieb erforderlichen Gebäude u. Einricht. sind fertiggestellt. Zum Zwecke der Ergänzung der Betriebe, insbes. für den Ausbau der Lokomotiv-Abt. u. Herstellung besonderer Fahrzeuge genehmigte die G.-V. vom 27./6. 1921 den mit der Fahrzeugfabrik Eisenach am 31./5. 1921 geschlossenen Fusionsvertrag. Das in Eisenach gelegene Areal hat eine Grösse von 76 793 qm, wovon ca. bebaut sind. Ausserdem sind 13 Beamtenwohnhäuser mit 53 Wohnungen vorhanden. Die Fabrik arbeitet mit etwa 500 Werkzeugmasch. verschiedenster Art. Der Antrieb der Masch. in den drei Werken erfolgt durch Elektrizität, welche in Gotha u. Eisenach von der Thüringer Elektrizitäts-Lieferungsges. A.-G., Gotha, bezogen wird. Fürth erhält den elektr. Strom vom städt. Betriebsamt in Fürth. In den Werken von Gotha u. Fürth werden in der Hauptsache Eisenbahnwagen, Strassenbahnwagen, Lokomotivkessel u. Transportkessel hergestellt, ausserdem ist eine Reparaturwerkstatt für Eisenbahnwagen u. Lokomotiven vorhanden, sowie neuerdings in Gotha Bau von Eisenbahntriebwagen, Selbst- entladewagen, Lastkraftwagen-Anhängern u. Aufbauten, Möbeln u. Wintersportgeräten u. der bisher in Eisenach gebauten Rohölmotore u. Motorspritzen. Die Fabrikation der Eisenacher Werke erstreckt sich auf Personen- u. Lastautomobile u. Fahrräder (Dixi-Automobile u. Dixi-Fahrräder), daneben besteht eine Reparaturwerkstatt für Automobile. Zur Zeit beschäftigt die Ges. in den drei Werken zus. etwa 3000 Angest. u. Arb. Beteiligungen: Die Ges. ist mit unbedeutendem Kapital an folgenden Unternehmungen beteiligt: Flugverbandhaus G. m. b. H., Berlin; Gothaer Flugzeugwerke, Gotha; Bayerische Luftbildges. m. b. H., München; Hallenbau-Ges., Berlin. Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Waggonfabriken, Berlin, dem Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller u. dem Verein Deutscher Fahrradindustrieller an. Die G.-V. v. 23./12. 1926 genehmigte die Sanierungsvorschläge der Verwalt. u. beschloss, das A.-K. von RM. 7 563 000 auf RM. 1 890 750 (4: 1) herabzusetzen u. das herabges. A.-K. um RM. 5 110 000 auf RM. 7 000 750 zu erhöhen. Ferner wurde beschlossen, das Vermögen der Cyklon-Automobilwerke A.-G. in Berlin als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. zu übernehmen. Die Aktion. der Cyklon-Automobilwerke erhielten (1: 1) RM. 1 800 000 neue St.-Akt. mit Div.-Ber. vom 1./7. 1926. Kapital: RM. 7 000 750, davon RM. 6 985 000 St.-Akt. u. RM. 15 750 Vorz.-Akt. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Recht; sie können jederzeit ganz oder teilweise zu 112 % des Nennwertes zuzügl. 6 % Zs. eingezogen werden. Urspr. A.-K. M. 1 000 000. Über die mehrfachen Wandl. des A.-K. s. dieses Handb. 1920/21 II. 1916 Stand M. 2 000 000; erhöht 1916 um M. 1 000 000, 1917 um M. 2 000 000, 1920 um M. 5 000 000, lIt. G.-V. vom 27./6. 1921 um M. 17 500 000, davon M. 2 500 000 Vorz.-Aktien, lt. G.-V. vom 7./6. 1922 um M. 25 000 000, lt. G.-V. vom 4./11. 1922 um M. 26 000 000, davon M. 1 000 000 Vorz.-Akt. u. lt. G.-V. vom 7./6. 1923 um M. 10 000 000 auf RM. 88 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./6. 1923 um M. 85 Mill. in 85 000 St.-Akt. à M. 1000. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Bank für Thüringen) zu 100 %, davon M. 17 Mill. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 5: 1 v. 8./10.–27./10. 1923 zu 100 % plus Pauschale, wovon der Bezugspreis von 100 % von der Ges. selber eingezahlt wurde. Die Kap.-Umsdell. erfolgte lt. G.-V. v. 8./1. 1925 unter Einzieh. von M. 45 Mill. nicht verwert. St.-A., mithin von M. 128 500 000 auf RM. 7 563 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 18 ermässigt wurde. Die St.-Akt.-Mäntel waren zwecks Abstemp. bis 15./3. 1925 bei den Zahlstellen emzureichen. Nach Ablauf dieser Frist konnte eine Abstemp. nur noch bei der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp A.-G. in Meiningen bewirkt werden. Die G.-V. v. 23./12. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 7 563 000 auf RM. 1 890 750 (4: 1) herab- zusetzen u. das herabges. A.-K. um RM. 5 110 000 St.-Akt. auf RM. 7 000 750 zu erhöhen; von den neuen St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1926 dienten RM. 1 800 000 zum Umtausch gegen Aktien der Cyklon-Automobilwerke, restliche RM. 3 310 000 wurden von den Banken unter Anrechnung auf einen Teil ihrer Forder. übernommen.