608 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Die Werftanl. u. Fabriken der Ges. befinden sich sämtl. auf gepachtetem Staatsgrund auf dem kleinen Grasbrook u. Steinwärder; die darüber mit der Finanzdeputation abge- schlossenen Pachtverträge laufen vorläufig bis zu Ende des Jahres 1940. Das gesamte Terrain umfasst etwa 112 000 qam – davon etwa 40 000 qm bebaut — u. verteilt sich auf zwei Werke, nämlich Abt. „Reiherstieg' für Schiffe bis 20 000 t Tragfähigkeit u. Abt. „Brandenburg“ für Kleinschiffsbau. Die Ges. besitzt fünf grosse Schwimmdocks von zus. 36 500 t Tragfähigkeit u. ein Trockendock von 5000 t Tragfähigkeit, also Gesamttragfähigkeit 41 500 t. Auf der am Reiherstieg gelegenen grösseren Werft können Schiffe bis zu 160 m Länge u. 13 500 t Tragfähigkeit gebaut werden, Fracht- u. Passagierdampfer. Diese Werft ist mit 4 modernen Hellingen ausgerüstet, welche sämtlich mit Hellingseilbahnen versehen sind. Zu dem eigentlichen Schiffbaubetriebe gehören noch eine neuzeitlich eingerichtete Maschinenfabrik, Kesselschmiede, Hammerschmiede, Kupferschmiede, Schiffs- schlosserei, Zimmerei, Tischlerei u. Modelltischlerei. Alle Werkstätten arbeiten mit elektr. Antriebe. Die elektr. Energie wird in mehreren Kraftzentralen mit insgesamt 3500 PS-Leist erzeugt u. durch weit verzweigte Kabelleitungen auf das ganze Werk verteilt. Anlagen zur Erzeugung von Presswasser für den Betrieb der hydraulischen Pressen sowie mehrere Luftkompressoren zur Erzeugung von Pressluft für die Pressluftwerkzeuge sind ebenfalls vorhanden. Die Werft ist mit zahlreichen stationären u. fahrbaren Dampf- u. elektr. Kränen bis zu einer Tragfähigkeit von 80 000 kg ausgerüstet u. besitzt ein ausgedehntes normal. spuriges Gleisnetz, welches mehrere Anschlüsse an die Staatsbahnen hat u. von eigenen Lokomotiven befahren wird. Die andere Werft, welche auf Steinwärder an der Mündung des Fährkanals in die Elbe belegen ist, hat 4 Hellinge, auf welchen Schiffe bis 80 m Länge u. 2000 t Tragfähigkeit gebaut werden können. Diese Werft ist besonders für den Bau von Hochsee-Fischdampfern, kleineren Passagierdampfern u. Schleppern eingerichtet u. besitzt zwei Slips zum Aufslippen von Schleppdampfern usw. Die Werft ist in gleicher Weise wie die erstgenannte mit allen Werkstätten u. neuzeitlichen Einricht. für den Neubau u. dite Reparatur von See- u. Flussschiffen versehen. Durch Beschluss der G.-V. v. 24./2. 1927 wurde das Bille-Werk mit sämtl. Aktiven u. Passiven, die zu diesem Werke gehören, an den ausscheidenden persönlich haftenden Gesellschafter F. C. Wilhelm Wetzel zur Abgeltung aller Ansprüche für das Ausscheiden abgegeben u. der notarielle Beteiligungsvertrag, welcher am 24./1. 1927 mit der „Deutsche Werft AktiengesellschaftL zu Hamburg geschlossen war, genehmigt. Ferner wurde beschlossen, das A.-K. von RM. 1 800 000 auf RM. 1 500 000 herabzusetzen u. gleichzeitig wieder um kM. 2 100 000 auf RM. 3 600 000 zu erhöhen sowie die Ges. in eine Aktiengesellschaft mit der Firma ,Reiherstieg –— Deutsche Werft Aktien- gesellschaft“ umzuwandeln. Die neuen RM. 2 100 000 übernahm die Deutsche Werft Aktiengesellschaft gegen Einbringung ihrer beiden in Tollerort liegenden Docks im Werte von RM. 700 000 u. Barzahlung von RM. 1 400 000. Kapital: RM. 3 600 000 in 36 000 Akt. zu je RM. 100. Ursprünglich M. 12 000 000 in 12 000 Akt.; übern. von den Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 25./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 12 Mill. auf RM. 1 200 000 in 12 000 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 26./1. 1926 Erhöh. um RM. 600 000 in 6000 Akt. zu RM. 100, ausgegeben zu 100 %. Die neuen Aktien dienten zum Umtausch der Akt. der Reiherstieg Schiffswerfte (s. a. oben). Die G.-V. v. 24./2. 1927 beschloss, das A.-K. von RM. 1 800 000 auf RM. 1 500 000 herabzusetzen durch Zus. legung der Aktien im Verh. 6: 5 zum Zwecke der Abgabe des der Ges. gehörigen Bille-Werkes. Die Aktien waren zum Zwecke des Umtausches bis 30./6. 1927 bei der Nord- deutschen Bank in Hamburg einzureichen. Gegen Einlief. von nom. RM. 600 bzw. nom. RM. 1200 Aktien der Reiherstieg Schiffswerft u. Maschinenfabrik Wetzel & Freytag K. a. A. einschl. Gewinnanteilschein für 1927 wurde 1 Aktie über nom. RM. 500 bzw. RM. 1000 der Reiherstieg – Deutsche Werft A.-G. einschl. Gewinnanteilschein für 1927 gegeben. Die bis 30./6. 1927 nicht eingereichten Aktien werden für kraftlos erklärt. Die G.-V. v. 24.2. 1927 beschloss gleichzeitig das herabgesetzte A.-K. von RM. 1 500 000 um RM. 2 100 000 auf RM. 3 600 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien von RM. 2 100 000 wurden auf Grund des Beteiligungsvertrags vom 24./1. 1927 an die Deutsche Werft Aktiengesellschaft, Hamburg, gegeben. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 1000, abgest. auf RM. 150, auf Inhaber, aufgenommen lt. G.-V. v. 26./10. 1901 bzw. Beschl. des A.-R. v. 23./2. 1906 mit staatl. Ge- nehmigung v. 16./3. 1906. Zs. 2./1. u. 1./7. Noch in Umlauf am 31./12. 1926 M. 830 000 = RM. 124 500. Zahlst. siehe unten. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Anleihe notierte in Hamburg. Anleihe: M. 2 500 000 in 5 % Teilschuldverschr. à M. 1000, abgest. auf RM. 150, auf den Inh., rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten (siehe auch von 1901). Noch in Umlauf am 31./12. 1926: M. 1 950 000 = RM. 298 500. Anleihe notierte in Hamburg. Die Tilg. beider Anleihen soll gemäss 3. Steuernotverordn. vorgenommen werden. 2 % Zs. für 1925 zahlbar mit RM. 3 für nom. M. 1000 gegen Cps. Nr. 40 der 4½ % Anleihe u. Cpn. Nr. 26 der 5 % Anleihe. Zahlstelle: Norddeutsche Bank in Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. u. Geb. 746 221, Bank, Kassa, Postscheck 42 469, Beteilig. u. Wertp. 86 998, Debit. einschl. geleisteter Anzahl. an Lieferanten u. Auf-