622 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Starke & Hoffmann in Hirschberg i. Schl. Gegründet: 11./4. 1895, eingetr. 6./5. 1895. Zweck: Fortführung der in Hirschberg u. d. früh. Fa. Starke und Hoffmann in Hirschberg in Schlesien betrieb. Maschinenfabrik, die Herstell. u der Vertrieb von Gusswaren, Masch. u. Apparaten aller Art nebst Zubeh. sowie von jeglich. für diese u. and. Zwecke erforderl. Gegenständen. Besitztum: Das Fabrikgrundst. hat eine Grösse von ca. 116 000 qm, von welchen ca. 15 000 qam mit Werkstätten u. ca. 2200 am mit Wohnhäusern bebaut sind. Gelände für Erweiter.-Bauten ist reichlich vorhanden. Ausserdem gehört in der bei Hirschberg geleg. Gemark. Straupitz ein landwirtschaftl. ausgenütztes Grundst. von ca. 18 000 qm zum Besitz der Ges. Das Werk umfasst drei Hauptabteilungen: Giesserei, Masch.-Fabrik u. Kessel- schmiede, die in vier grossen, in sich abgeschloss. Werkstätten untergebracht sind. Für Angestellte u. Arbeiter sind auf dem Fabrikgrundst. 10 eigene Werkswohnhäuser mit 50 Familienwohn. verschied. Grösse vorhanden. An Wohlf.-Einricht. sind ausser den 10 Wohnhäusern noch vorhanden: Eine Werksspeise- u. Badeanstalt, eine umfangr. Werks- bibliothek u. in genügend. Anzahl Schrebergärten. Eine gut ausgebildete u. mit allem neuzeitl. Löschgerät versehene Fabrik-Feuerwehr sorgt für die Sicherheit des Werkes. Die Kraftanlage besteht aus 3 Dampfkesseln von 216 qm Heizfläche u. 2 Heissdampf- maschinen von zus. ca. 550 PS, die durch 3 Dynamos von zus. 600 PS Gleich- u. Dreh- strom erzeugen. Als Res. sind 100 PS elektr. Energie von dem Provinzial-Elektrizitätswerk Hirschberg, das die Talsperren Mauer u. Marklissa versorgt, vorhanden. Der Betrieb der einzelnen Werkstätten geschieht durchweg in Gruppen elektrisch. Den Antrieb der.Werk- zeugmasch. bewirken 55 Motore von nahezu 1000 PS. Zur Beförder. der Werkstücke dienen 7 efektr. betrieb. u. 7 handbetrieb. Hebemasch. von 2000 bis 25 000 kg Tragfähigkeit. Die Verbind. mit der Staatseisenbahn geschieht durch eig Anschlussgleis mit feuerloser Loko- motive, das in sämtl. Werkstätten eindringt, sodass in ihnen die Eisenbahnwagen direkt mechanisch beschickt werden. Die Giesserei ist mit drei im Wechselbetrieb befindlichen Schmelzöfen von einer durchschnittlichen Tagesleist. von 20 000–25 000 kg Guss versehen. Eine grössere Anzahl von hydraul. Formmasch, ist für Massenguss vorhanden. Zwei grosse mech. Werkstätten sorgen mit ca. 200 Werkzeugmasch. aller Art für die Bearbeit. der Werkstücke. Die Kesselschmiede besitzt eine pneumat. Nietanl., mehrere Dampf. u. Luft- hämmer, zehn Luft- u. elektr. Bohrmasch., sowie eine autogene u. elektr. Schweissanlage. Entwicklung: Von jeher wurde der Bau vollständiger Dampfkraftanl. für alle Industrie- zweige als Sonderheit-betrieben. – Einen Aufschwung nahm der Maschinenbau nach Über- nahme der Leitung Anfang 1902 durch den jetzig. Vorstand (Gen.-Dir. Dr.-Ing. Max Schmidt), der den neuzeitlichen Heissdampfmaschinenbau u. besonders die kurzgebauten liegenden Tandem- Heissdamfmasch. seiner eig. Bauart einführte. Die Dampfmasch. werden bis zu einer Leist. von 2000 PS in Ein- u. Mehrzylinder-Anordnung für reine Krafterzeugung u. für gemeinsame Kraft- u. Wärmeverwert. mit den erforderl. Kessel-, Überhitzeranlagen u. Abdampfdruck- reglern geliefert. Ausserdem befasst sich das Werk mit dem wirtschaftl. Umbau älterer Dampfkraftanlagen unter Anwend. der neuesten Erfahr. in der Abdampfverwertg. Der Bau von Hauptschacht-Dampffördermasch., sowie die Fabrikat. von Gross-Luftkompressoren für den Bergbau ist in neuerer Zeit dem Maschinenbau eingefügt worden. Neu aufgenommen wurde 1924 die Herstell. von Hochleist.-Saugfiltern (Patent Fuchs), die hauptsächlich zur Entschlammung von Abwässern aus Kohlenaufbereitg. u. auf Kaliwerken (Trockenschlamm- gewinnung) in Anwend. kommen, aber auch für Entwässer. sonst. faserartiger Stoffe, wie Cellulose, Holzstoff usw. Verwend. finden. OÖlmasch. werden in stehender Zweitakt- u. liegender Viertakt-Bauart, sowie stehende kompressorlose Dieselmasch. in Reihen hergestellt. In der Kesselschmiede werden Ein-, Zwei- u. Dreiflammrohrkessel, kombinierte Wellrohr-Rauch- rohrkessel. Kornwall-Doppelkessel d. Hochleist.-Steilrohrkessel für jeden Betriebsdruck angefertigt. Schnellumlaufüberhitzer in hängender u. liegender Ausführ., sowie Wärme- speicher, Tanks für alle Flüssigkeiten, Holzkocher, Rohrleit. u. jegliche Blechschweiss- arbeiten gehören ebenfalls zum Arbeitsgebiet dieser Werkstatt. In der Giesserei liegt der Schwerpunkt in der Herstell. ganz hochwert. Gusses. Tausende von hochwert. Trocken- zylindern für Papiermasch. Kartoffel-Trockenanl., Heiztrommeln für Textilmasch. usw. wurden bisher angefertigt. Die grössten überhaupt mögl. Abmess. bei der Herstell. solcher Trocken- zylinder wurden erreicht u. dabei Stückgewichte bis zu 30 000 kg hervorgebracht. Die G.-V. v. 5./12. 1925 genehmigte den Abschluss eines Arbeitsgemeinschafts-Vertrags mit der A.-G. für Eisengiesserei u. Maschinenfabrikation vorm. J. C. Freund & Co. in Berlin. Letztere Ges. übernahm RM. 250 000 neue St.-Akt. u. RM. 150 000 alte St.-Akt. von Starke & Hoffmann. Die Geschäftsleitung der in erster Zeit in der Abteilung Hirschberg der A.-G. Freund zusammengefassten Abteilungen verbleibt weiterhin in Berlin und wird durch die Freund-Starkehoffmann-Maschinen A.-G., deren Kapital fast ganz im Besitz der Ges., ist für Rechnung der Ges. weitergeführt. Die Ausführung sämtlicher Aufträge selbst erfolgt in den Werkstätten in Hirschberg. Kapital: RM. 1 506 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 50, 2500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Vorz.- Akt. zu RM. 3. Urspr. M. 1 000 000. Über Herabsetz. des A.-K. s. ds. Handb. 1920/21. Akt.-Kap. dann bis 1918 M. 460 000. 1918 erhöht um M. 260 000. 1919 erhöht um M. 530 000. Weitere Erhöh. 1920 um M. 750 000 u. um M. 2 000 000. 1921 erhöht um M. 2 250 000. Weiter