640 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Direktion: Ing. Karl Häuser, Ludwig Strattner, Josef Schütz. Aufsichtsrat: Amtsgerichtsrat Otto Joerling, Bocholt; Studienrat Josef Breig, Ravens- burg; Fabrikant Heinz Flessenkämper, Dresden. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Carl Kästner, Actien-Gesellschaft in Leipzig, Berlinerstr. 69. Gegründet: 24./6. 1897 mit Wirkung ab 1./12. 1896. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Firma lautete bis 28./2. 1901 „Lipsia-Fahrrad-Industrie, A.-G.“, u. wurde wie oben abgeändert, nachdem die G.-V. v. 22./12. 1900 den Erwerb des Geschäftes u. der Firma Carl Kästner, Geldschrankfabrik u. Tresorbauanstalt in Leipzig, diese gegr. 1846, beschlossen hatte. Zweck: Herstell. von Geldschränken, Tresoranlagen u. Luftpumpen, ferner Betrieb der Metallwarenfabrikation u. verwandter Geschäftszweige im allg. sowie der Erwerb gleichart. Unternehm. u. die Beteilig. an solchen. Der Grundbesitz umfaßt eine Fläche von 4910 qm, wovon 2760 qm bebaut sind. Von den Fabrikanlagen ist das Hauptgebäude 75 m lang u. 19 m breit; es ist 6 geschossig u. umfasst in 5 Stockwerken je ca. 1250 qm nutzbare Arbeitsfläche; das Dachgeschoss dient Lagerzwecken. An das Hauptgebäude schliesst sich ein Maschinen- u. Kesselhaus an, die eigene Dampf-, Kraft- u. Lichtanlagen enthalten. 2 stationäre Dampfkessel von je 102 qm Heizfläche u. 1 Dampfmaschine von 250 PS mit Hoch- u. Niederdruck-Zylinder u. Kondensation sowie. Vorwärmer erzeugen Kraft, Licht u. Heizung für eigene Zwecke. 2 starke Dynamos sind angeschlossen, ebenso ist eine ent- sprechende Akkumulatorenanlage vorhanden. Teils durch Transmissions-, teils durch Motoren-Antrieb werden die Arbeitsmaschinen, wie Blechschneidescheren, Exzenterpressen, Stosswerke, Drehbänke, Bieg- u. Abkant-Maschinen, Hobel, Fräss-, Bohr- u. Spezial-Maschinen aller Art, Automaten usw. angetrieben. Zum Teil können diese Maschinen durch Anschluss an die städtischen Elektrizitätswerke bedient werden. Ein grosses Hallengebäude enthält Arbeitsräume für Lackiererei u. Montage, daran anschliessend Pack- u. Verladeräume mit Privatgleisanschluss an die Reichsbahn und eigene Brücken- u. Waggonwagen. Ausserdem ist eine ganz moderne Härteanlage, neu erbaute u. modern eingerichtete Schmiede sowie eine Metallbeizerei u. neueingerichtete Glüherei mit Ölfeuerung vorhanden. Filialbetriebe werden nicht unterhalten, die Erzeugnisse vielmehr in eigenen Ausstellungsräumen u. teils direkt, teils durch Vertretungen im In- u. Auslande abgesetzt. Da die bisher. Fabrikate der Ges., wie Geldschränke, Tresoranlagen u. Luftpumpen wegen der allgemeinen ungünstigen Wirtschaftslage für absehbare Zeit keine angemessene Rentabilität des Betriebskapitals erwarten liessen, ist die Ges. 1926 zum Bau von Stahlhäusern übergegangen, deren Ein- führung für Siedlungszwecke sehr aussichtsreich beurteilt wird, da die Stahlhäuser schnell hergestellt werden können u. sofort nach Fertigstellung beziehbar sind. Ferner soll sich das Stahlhaus eher billiger als die sonst. Siedlungsbauten herstellen lassen; vorläufig sind 3 Typen von 5–12 Zimmern in Aussicht genommen. Kapital: RM. 780 000 in 6600 St.-Akt. Lit. A. zu RM. 100, 4500 St.-Akt. Lit. B zu RM. 20 u. 1000 Vorz.-Aktien zu RM. 30. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf eine Vorz.-Dividende von 7 % (Max.) mit Nachzahlungspflicht. u. im Falle der Auflösung eine vorzugsweise Befriedigung zu 120 % des Nennwerts zuzüglich etwaiger rückständiger Dividende aus dem Liquidationserlös. Die Ges. kann die Vorz.-Akt. vom 1./4. 1931 ab ganz oder teilweise im Wege der Auslos. mit 3 monat. Kündig.frist zu 120 % zuzüglich etwaiger rückständ. Divid. zurückzahlen. Urspr. M. 700 000, herabgesetzt 1899 um M. 278 000 auf M. 422 000; erhöht 1900 um M. 78 000 lt. G.-V. v. 29./1 1. 1906 um M. 200 000, 14./1. 1920 um M. 250 000, 18./11. 1920 um M. 1 050 000, lt. G.-V. v. 24./3. 1921 um M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien lt. G.-V. v. 9./1. 1922 um M. 1 Mill. St.-Akt. u. lt. G.-V. v. 16./1. 1923 um M. 11 500 000 auf 15 000 000 in 11 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1000 davon M. 9 Mill. St.-Akt. angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:3 zu 655 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 10./1. 1924 um M. 11 000 000 auf M. 26 000 000 durch Ausgabe von 11 000 St.-Akt. zu M. 1000 in 11 000 St.-Akt. à M. 1000. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. u. davon 7 Mill. den bisher. Aktion. im Verh. 2:1 zum Preise von RM. 9.50 angeboten. Lt. G.-V.-B. v. 17./2. 1925 erfolgte die Umstellung von M. 26 Mill. auf RM. 780 000 in der Weise, dass die 25 000 St.-Akt. zu M. 1000 auf RM. 30 herabgesetzt wurden; es entfiel auf jede Aktie eine RM.-Akt. zu RM. 20 u. ein Anteilschein über RM. 10. Die 1000 Vorz.-Akt. wurden von M. 1000 auf RM. 30 abgestempelt. Im Besitz der Ges. waren am 30./9. 1926 Stck. 1842 Vorrats-St-Akt., welche mit je RM. 18 = RM. 33 156 zu Buch standen. Die G.-V. v. 30./3. 1927 beschloss, das St.-A.-K. von RM. 780 000 auf RM. 250 000 herabzusetzen durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 3:1 zur Beseitigung des Verlustes per 30./6. 1926, Vor- nahme von Abschreib. u. Rückl., ferner den alten Stammaktionären das Recht einzuräumen, ihre St.-Akt. gegen Zuzahl. von 66 % auf den Nennwert in 8 % nachzahlungspflichtige Vorz.-Akt. Lit. B umzuwandeln sowie das herabgesetzte A.-K. wieder bis zu RM. 780 000 zu erhöhen durch Ausgabe von bis zu RM. 500 000 8 % nachzahlungspflichtige Vorz.-Akt. Lit. B. Die alten nom. RM. 30 000 Vorz.-Akt. blieben von der Zus. leg. befreit. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 29./11. 1904 behufs Ankaufs des Fabrikgrundst. Stücke zu M. 1000 u. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Am 2./1. 1926 wurde gegen Einreichung des Erneuerungsscheins RM. 3 für ein Stück zu M. 1000 u. RM. 1.50 für ein Stück zu M. 500 abz. 10 % Kapitalertragssteuer gezahlt. Tilg.: Die Anleihe war zur Rückzahl. per 30./9. 1923 gekündigt. Die zur Einlös. nicht eingereichten Stücke